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Herrenalb.

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Nronik.

Deutschland.

* Der deutsche Kronprinz und seine erlauchte Gemahlin begehen am Mittwoch den 25. Januar ihr dreißig­jähriges Ehe-Jubiläum und wenn­gleich sich dieses Fest in Anbetracht der Krankheit des Kronprinzen nur im engsten Rahmen einer Familienfeier bewegen wird, so ist es doch für die deutsche Nation ein willkommener Anlaß, ihrer fortgesetzten Teilnahme für den so schwer geprüften edlen Kaiscrsohn und seine Familie er­neuten Ausdruck zu geben. Die Kund­gebungen werden sich unter den obwalten­den Verhältnissen nur in enggezogenen Schranken halten können, jedenfalls dürfte aber an ihrer Spitze die gegen 190 000 Unterschriften zählende Ricsenglückwuusch- Adresse der Berliner Bürgerschaft stehen, welche dem Kronprinzenpaare am Mittwoch überreicht werden wird.

Wenn das alte Wort si vis paeom pg.ru dvIIuM seine Wahrheit behalten hat, so gab es niemals eine so leidenschaft­liche Neigung zum Frieden als gegen­wärtig, denn die Rüstungen hören nimmer aus. Die neue Wehrvorlage der deutschen Regierung ist aus der ersten Beratung der Reichstags-Kommission fast unange­tastet hervorgegangen. Sie hat jene patriotische Bereitwilligkeit gefunden, deren jede Maßnahme sicher sein kann, die dem Reiche Ansehen und seinen Machtmitteln neue Stärke zu verleihen im Stande ist. Die Vertreter der deutschen Nation wissen, daß die Zeit, die Rüstung zu lockern, noch nicht gekommen, und daß der Friede nur gesichert ist, wenn zugleich die Macht vor­handen, ihn zu behaupten.

So selten ein vernünftiges, sachliches oder gar anerkennendes Wort über Deutsch­land aus dem Munde eines Franzosen ist, so erfreulich ist es und zwar in der Hoff­nung, daß es ein Anzeichen für die frei­lich nicht sehr wahrscheinliche Besserung des gespannten Verhältnisses zwischen Frankreich und Deutschland sein möchte. In einer Besprechung des „Lssaiz sur I'^Ilöilmguo" von Ernest Labiche äußert sich ein Herr de Voguü in der

„Revue des deux Mondes", der vornehm­sten Zeitschrift in bemerkenswerter Weise. Wenn ein französischer Schriftsteller einen versöhnlichen Ton in dem hervorragend­sten belletristischen Organ Frankreichs an zuschiage» wagt, so ist dies - so gering die Hoffnung ist, daß man es ihm bei seinen Landsleuten so bald vergeben wird — immerhin ein beachtenswertes Symptom.

Etwas über zweieine halbe Mil­lion Einpfennigstücke sind im vorigen Monat neu geprägt worden, in der Berliner Münze allein für mehr als zehntausend Mark. Ferner hat die Ber­liner Münze noch für 7332120 vlLDoppel­kronen auf Privatrechnung geprägt.

Berlin, 21. Jan. Die Verordnung des österreichisch-ungarischen Gesamtmini- steriums vom 28. Dezember v. I., durch welche der zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien vom 7. Dezember v. I. abge­schlossene und am 1. d. Mts. iu Geltung getretene Handels- und Schifffahrtsvertrag nebst Tarifen re. kundgemacht wird, ist in dem Deutschen Handelsarchiv erschienen. Besonders zu bemerken ist, daß von italienischerseits zugestandenen Zollbeding­ungen und Zollermäßigungen für Deutsch­land diejenigen für Bier, Spiritus, ge­wisse baumwollene Gewebe, wollene Tach- und Zeugwaaren, Holz- und Strohstoff, Lampen und Lampenteile, Hohlglas, Kurz- waaren und gewisse Musikinstrumente wichtig erscheinen.

Am 1. Oktober d. I. wird die Ein­verleibung von Hamburg, Bremen, Altona, Brake und Bremerhaven in das deutsche Zollgebiet erfolgen.

Frankfurt a. M., 19.Jan. Gestern und heute haben hier die Vertreter der mitteleuropäischen Bahndirektiouen getagt und die diesjährigen Sommerfahrpläne für das mitteleuropäische Eisenbahnnetz festgestellt. Alle Einzelergebnisse der oft recht schwierigen Beratungen sind in zahl­reiche Spezialprotokolle niedergelegt. Durch Annahme eines Antrags auf früheren Austausch der Einzelfahrpläne ist fortab die rechtzeitige und korrekte Publikation der so wichtigen Anschlußfahrplüne ge­sichert. Die Winterfahrplankonferenz für 1888/89 soll am 20. und 21. Juni d. I. in Baden-Baden stattfinden.

Straßburg. Der Schwarzwald zeigte sich die letzten Hellen Tage über bis sins Vorgebirge mit einer Schneedecke be­deckt, bot aber im Hellen Sonnenscheine dem Auge durch die abwechselnden Farben der verschiedenen Berge und der schnee- losen steilen Abhänge einen prachtvollen Anblick dar.

Württemberg.

Im Vollmachtsnamen Seiner Majestät des Königs haben Seine Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm am 2. Januar 1888 die erledigte evangelische Helserstelle in Calw dem Stadlvikar Hermann ! Ehtel in Stuttgart gnädigst übertragen.

Stuttgart, 20. Jan. Der Kom­mandeur der 26. Division (Stuttgart), Generallieuteuant Pergler v. Perglas ist um seinen Abschied eingekommen.

Stuttgart, 21 Januar. Auf der Fahrt nach Schorndorf ist in der Nacht von Donnerstag aus Freitag der Wagen­wärter Reitmayer vom rollenden Zug ge->

stürzt, wahrscheinlich infolge von Glatteis Als er vermißt worden, wurde durch den k Telegraph ein Absuchen der Bahnstrecke! veranlaßt. Der Vermißte wurde aufge- ' funden; er kann von Glück sagen. Die; Untersuchung ergab so geringfügige Ber-. i wundungen, daß er, verbunden und hier- j her gebracht, ohne weitere Hilse nach seiner Wohnung sich begeben konnte.

Die an der Akademie Hohenheim : eingeführte landwirtschastl. Diplomprüfung ' wird am Montag den 10. Februar und den folg. Tagen gehalten werden. Die Meldungen zur Prüfung sind bis zum 8. Februar bei der Akademiedirektion einzu- reichen. Die Bewerber haben sich am 20. l Februar vormittags 8 Uhr im Prüfungs- ^ lokal eiuzusinden. :

In Doruhan kam in einer uralten ( Häuserreihe, die Türkei genannt, Feuer s aus, welches in einer halben Stunde die z ganze Häuserreihe ergriff und innerhalb i 3 Stunden sämtliche Gebäude verzehrte. Eine Lücke der Ringmauer und Windstille setzte dem Element Schranken, sonst wären Kirche und Pfarrhaus in größter Gefahr gewesen. Wassermangel und Kälte er­schwerten die Löscharbeilen.

Kirchheim am Ries, 18. Januar. Die Frau eines Bcauereigehilfen verließ ! auf kurze Zeit ihr Wohnzimmer, um Brot l zu holen. Als sie zurückkam und die Thür ! öffnete, drang ihr ein Rauch entgegen ^ Ihre beiden Kinder, ein Mädchen von 1s Jahren und ein Mädchen von 3 Monaten, > fand sie in ihrem Bettchen erstickt. Eine - mit Holz gefüllte Kiste neben dem Ofen ! war verbrannt. Das Feuer wurde ge- / löscht, ehe das Gebäude davon ergriffen l worden ist. ^

In Oberndorf befinden sich schon j seit längerer Zeit acht türkische Offiziere, j um die von der dortigen Fabrik Mauser ! gelieferten Gewehre zu prüfen und zu j übernehmen. Vorgestern sind dieselben über Stuttgart nach Suhl gereist, wo sie gleichsfalls Gewehre zu übernehmen haben. Die türkischen Offiziere, die von Suhl ^ nach Berlin reisen werden, sprechen bereits ^ besser deutsch als französisch. ^

Aus dem O.A. Calw. Nach einer dem Calwer Wochenblatt zugehenden Mit­teilung haben sich die beiden Gemeinden Alt- und Neu-Bulach dahin geeinigt, eine gemeinschaftliche Wasserleitung herzustellen. , Das Betriebswasser und das Förderwasser erhält das oberhalb Seitzenthal aufzu­stellende Pumpwerk aus einer starken Quelle im Ziegelbachthal durch eine Rohr­leitung unter dem Drucke des natürlichen Gefälls und das nötige Wasserquantum ^ wird in das auf 200 m Höhe über der Quelle anzulegende Hochreservoir gehoben. Das Werk soll aus einem Wassermotor nach dem System Kröber (patentierte Waffersäulenpumpe) bestehen, welche wegen ihrer sehr einfachen Konstruktion überall angewendet wird. Die Anlage wird die erste Wasserversorgung mit Pumpstation im Oberamtsbezirk Calw werden.

Ausland.

Jenseits der Vogesen erscheint be­reits eine neue Ministerkrisis auf der politischen Bildsläche, obschv» das Mini- , steriurn Tirard noch gar nicht im Sattel warm geworden ist. Am Montag hat in

der französischen Budgetberatung bec in den politischen^ schauung laut, die ihrem Verlaufe de Tirard bringen.

Paris, 20. hat sich heute gebest Crispi. der gester des Herrn v. Bisr der Deutschen,, wm M-. Orispi" oder äu Oorrsorl." Da Es zeigt, daß die fälle ihrer Lösung Paris, 21. ^ von Florenz ist Tosinr wird versetzt de Laigue erhält Erbschaftsangelegei Vertrage zwischen von Tunis durch den Regierungen i reich geregelt.

In ganz Ol dieser Tage ungen das Thermometer

— 12 Grad Ce Auch aus dem T meldet. Neapel h 4 Grad Celsius. Arbeiter, der in tr Oberkleider abgesti morgens tot auf 1 der Unglückliche w erfroren.

Die Entscheidu lienern und den A noch immer in die hat der Negus s die italienischen S stellt, was damit daß sich der abys Erfolges doch »ich Die Verhaftuu tatoren durch die e immer weitere Kre am Freitag morge geordnete Blaine ur Mac Faiden wcgei verhaftet worden.

Nerv-Jork, l dem jüngsten Schi Bezirken laufen Berichte ein. Gar Andern kamen au Die strenge Kälte gedehnt, wo sie Dauer war. Auch sonen erfroren sein

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