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bestehend, senkt sich in seiner untersten Reihe bis auf den Gürtel.

Pforzheim, l3. Dez. Wir hatten heute Gelegenheit, ein prachtvolles Er­zeugnis unserer hiesigen Industrie zu be­wundern und zwar ein Brillant-Collier von ausgezeichnet schöner Form, welches für Mexiko bestimmt und vom Hause August Kiehnle hier hergestellt ist. Die Fassung besteht aus 18karätigem Rotgold und ist mit peinlichster Sorgfalt ausge­führt und hat als Halsband einen unge­fähren Wert von 10 000 Es sind diesem Prachtstück aus demselben Etablif- sement schon eine Reihe ähnlicher voraus­gegangen und erfahren wir, daß diese Aufträge früher durch Pariser Juweliere ausgeführt wurden, denen jetzt die Pforz- heimer Arbeit als mindestens ebenso schön, aber billiger, den Rang abgelaufen hat.

(Pf- B.)

Pforzheim, 10. Dez. Stadtvikar Lepp von hier hat in einem jüngst im „Protestantenverein" abgehaltenen Vor­trag über „die Kunst in der protestantischen Kirche" wohl Tausenden seiner Glaubens­genossen aus der Seele gesprochen, als er den Mangel des künstlerischen Einflusses im evangelischen Kultus betonte und in tiefempfundenen, beredten Worten cs aus­sprach, wie notwendig es sei, um erbauend auf das Gemüt einzuwirken, daß' alle reli­giösen Handlungen, das Gotteshaus und zumal der ganze Gottesdienst in allen seinen Teilen nach den Gesetzen der Kunst gestaltet sein müssen. Die Anerkennung, die der Redner bei seinen Hörern fand, bewies, daß der Vortrag eine ganz zeit­gemäße Anregung gab.

Württemberg.

Das Hotel Merz in Cannstatt ist um 130 000 an den Gastwirt Bann­wald in Stuttgart übergegangen.

Hall, 11. Dez. Ein leidiger Un- glückssall, hervorgerufen durch einen nur zu oft wiederkehrenden Leichtsinn, hat sich gestern zugetragen. Der Buchhalter der in der Nähe von Hessenthal beim neuen Geleise beteiligten Bauunternehmer war in seinem Bureau damit beschäftigt, seinen Revolver zu reinigen, als eine Eiseubahnarbeiterin zum Zweck der Reinig­ung des Raumes eintrat. Der junge Mann sagte spaßhafter Weise: So, jetzt, wenn ich drücken würde, wären Sie mause­tot! und kaum hatte er gesprochen, fuhr der Schuß los und drang der Frau in die linke Brust. Obwohl die Sache für den Augenblick nicht gefährlich aussieht, läßt sich doch über den Verlauf nichts Bestimmtes sagen.

Am 12. d. Mts. abends 7^4 Uhr wurde der Bauer Kieninger von Aalen bei dem Versuche, den abgeschlossenen Eisenbahnübergang der alten Heidenheimer Straße in Aalen zu passieren, von der Lokomotive des Schnellzugs 47 erfaßt. Kieninger ist in derNacht von 12. 13. d. M. an den Folgen dieses Unfalls gestorben.

tSt.-Anz.)

In Ebingen schoß ein junger Mensch vom Fenster seiner Wohnung aus aus einer geladenen Zimmerflinte einem Tag­löhner eine Kugel in den Kopf. Die Verwundung ist nicht lebensgefährlich.

Auf dcrMarkung Neckargröningen wird, wie die „N. Ztg." meldet, schon längere Zeit eine Seltenheit aus der Vogelwelt beobachtet. Es ist ein Rabe, der nichts von der sprichwörtlichen „Raben­schwärze" hat, sondern inmitten seiner schwarzen Genossen mit tiefrotem Kleide prangt. Die Flügelspitzen und Der Schwanz sind etwas matter gefärbt, etwa wie die Flügel der Rotdachen unter den Tauben. Der absonderliche Kamerad wird von feinen Genossen des bunten Rockes wegen nicht angefeindet, sondern er treibt sich nach Rabenarl und mit kreischendem Gekrächze lustig unter den übrigen bei uns in außergewöhnlich großer Anzahl vorkommenden Kameraden herum.

Onstmettingen, 8. Dez. Gestern abend fuhr eine aus ca. 10 Köpfen be­stehende Gesellschaft, Holzmacher von Thannheim, welche auf der Höhe beim Stich den Tag über gearbeitet hatten, mit einem gelegentlich daher kommenden Fuhrwerk heimwärts; im Stichwirtshaus wurde noch eingekehrt und singend ging's die dort beginnende Steige hinab Thann- hcim zu. Das Singen und Johlen scheint die Pferde scheu gemacht zu haben, sie kamen in Lauf, der Fuhrmann vermochte sie nicht mehr anzuhalten und schon bei der ersten Biegung der Straße stürzte alles über einander. Zwei jüngere Arbeiter waren noch vor der Katastrophe abge­sprungen, sie blieben beide unverletzt, die andern alle sind mehr und weniger zu Schaden gekommen. Einer stürzte so un­glücklich in seine Axt, daß sie ihm tief in den Kopf eindrang; er liegt nun hoff­nungslos darnieder.

Ausland.

Paris. Der Mordversuch vom 10. Dezember hat in der gemäßigten Presse, in der Bürgerschaft und im Heere einen tiefgreifenden Gedankenaufruhr hervorge­rufen. Ja, die Sache geht so weit, daß zahlreiche bisherige Gegner Ferrys plötz­lich anderen Sinnes geworden sind und nun für Ferry schwärmen. Allgemein be­wundert man den Mut und die Kalt­blütigkeit, welche Ferry bei dem Mord- ansall an den Tag gelegt habe. Ver­gessen ist das Wort des „äormer ckos ILcüios", welches Cassagnac ihm angehängt und welches die rote Presse unaufhörlich nachgebetet hatte. Der Stimmungsum­schlag iu Presse und Publikum zu Gunsten Ferrys ist bereits so stark, daß, wenn der Kongreß morgen, statt vor acht Tagen, zur Präsidentenwahl zusammenträte, Jules Ferry unzweifelhaft mit einer bedeuten­den Mehrheit zum Präsidenten gewählt werden würde. (Str. P.)

Paris, 11. Dez. Die Verantwort­lichkeit für das Verbrechen an Jules Ferry muß den Hetzereien der radikalen Blätter aufgelegt werden, wenn man auch nicht behaupten wird, daß der Atten­täter von den Radikalen erkauft worden sei. Die Verleumdung gegen den früheren Ministerpräsidenten wurde so systematisch betrieben und der Haß gegen den angeb­lichen Preußenfreund und Bismarckdiener derartig geschürt, daß seine Beseitigung auf dem Wege der Gewalt einem exaltier­ten Patrioten als Pflicht erscheinen mochte. — Die mißglückten Kabinettbildungsver­suche fangen an lächerlich zu werden. Mit Recht sagt der „Patriote": Was wir brauchen, ist ein Auflöjungsministerium.

Paris, 12. Dez. Das Ministerium ist endlich gebildet. Tirard, früher mehr­mals Finanzminister, Senator von Paris, einer der gemäßigten Radikalen von der Farbe Floquet, wird Ministerpräsident und übernimmt die Finanzen, Flourens behält das Auswärtige, Fallieres Justiz, Sarnen Inneres, Mahy Marine, Lonbet Arbeiten, Vielte Ackerbau, Dautresme Handel. Ueber die Besetzung des Kriegs- ministcriums und des Unterrichts schweben noch Verhandlungen. (Das erstere ist nach dem Telegrafen durch General Logerot besetzt.) Für das letztere war Lockroy in Aussicht genommen, allein dieser erklärte: „Als Präsident der radi­kalen Linken könne er in kein Ministerium eintreten, das einen Mann zum Präsi­denten hätte, der so tief in Ferrys Politik verwickelt sei wie Tirard."

Paris, 13. Dez. Die der Kammer heute zugehende Botschaft des Präsidenten der Republik betont die Erhaltung des äußeren Friedens und die Versöhnung der Parteien im Innern.

Paris, 13. Dez. Die Radikalen wüten über das Ministerium Tirard, worin kein prononcierter Radikaler vertreten ist. Sie greifen heftig den Präsidenten Carnot an und drohen, die Kammer werde die provisorischen Zwölftel verweigern.

(F- I.)

In Washington hat die deutsche Sprache einen großen Erfolg zu ver­zeichnen. Durch Beschluß des Schulrats wurde an der dortigen öffentlichen Hoch­schule der deutsche Unterricht eingeführt. Diesem Beispiele folgten die Privatschulen.

Auflösung des Homonyms in Nr. 195.

Grille.

Korrespondenz.

Will sich der freund!. Einsender des poetischen Lobs auf den Schwarzwald der Redaktion nicht nennen?

Calw. Notizen über Preis und Gewicht der verschiedenen Getreidegaltungen nach dem Schrannen-Ergebniß vom 7. Dezember 1887.

Quantum

Gattung

Gewicht per Simri

höch

Preis per Simri

höchstes

mittleres

niederstes

st er

mittlerer

niederster

Pfd.

Pfd.

Pfd.

Simri

Kernen .

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32

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3

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Dinkel .

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48

1

37

1

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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.