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Neuenbürg.

ricot-HcriLLen

in schöner Auswahl empfiehlt

Nr. 267 des praktischen Wochenblattes für alle HausfrauenFürs Haus" (viertel­jährlich nur 1 -/kL) enthält:

Wochenspruch:

Nur wenn die Wahrheit Dich beseelt, Kann Liebe bei Dir weilen,

Das treuste Herz hast Du verfehlt, Wenn Du die Lieb willst teilen.

Polterabend-Gedicht. Spätes Mittags­mahl. Die beste Art Geflügel zu schlachten. Die Ehe als Schule II. (Schluß). Fanny. (Fortsetzung.) Balggeschwulst. Magen­katarrh. Abstehende Ohren. Kleine Lave­ments. Blutverderbnis. Der erste Schul­tag. Rüben-Blumen. Rüstung. Verkehr mit blei- und zinkhaltigen Gegenständen. Warme Bäder. Unsere Frühstücksstunde. Gas-Kochherde. Kohlen. Gegossene Talg­lichter. Eis. Magen-Morsellen. Eichel­kaffee. Noch einmal die Schwarzwurzel, (seorrwaora). Pfälzer Küchenzettel. Rätsel. Auslösung des Rösselsprungs in Nr. 264. Fernsprecher. Echo. Briefkasten der Schrift­leitung. Anzeigen.

Die notariell beglaubigte Gesamt-Aus­lage dieser wirklich empfehlenswerten und dabei überaus billigen Wochenschrift be­trägt 100000. Probenummern versendet jede Buchhandlung, sowie die Geschäftsstelle Fürs Haus" in Dresden kostenlos.

Der Vetter vom Rhein, Kalender für 1888. Preis 30 Z. Verlag von Ehr. Schömperlen in Lahr.

Der Kalender ist dieses Jahr reicher ausgestattet, als alle seine Vorgänger, so­wohl in Bilder als Erzählungen. Wir erwähnen das sehr gelungene Bild unseres Kaffers, dannEin heiteres Kleeblatt" und eine Ansicht von Heidelberg, wahre Kunstleistungen. Eine wahrhaft ergreifende Erzählung ist dieEisenbahn-Geschichte", Verschüttet" u. s. w., während anderes voll Humor und guter Laune ist. Der Vetter vom Rhein" ist dieses Jahr 8 Seiten stärker, als früher, 16 Seiten stärker als die ersten Jahrgänge ohne Preiserhöhung. Dieses, sowie der ge­diegene Inhalt und die vielen Bilder dürften diesem Jahrgang einen erhöhten Absatz sichern.

tu omk.

Deutschland.

Vom Kronprinzen.

Berlin, 13. Nov. vr. Schmidt ist bekanntlich auf Wunsch des Prinzen Wilhelm von San Remo stracks nach Berlin gereist, um dem Kaiser mündlich über den Stand der Krankheit des Kron­prinzen zu berichten, und hier diesen Morgen nach einer Fahrt von etwa 45 Stunden angelangt. Geheimrat v. Bergmann, sein langjähriger Freund, erwartete ihn am Bahnhof; um 3 Uhr wurde Or. Schmidt zum Kaiser besohlen und erstattete Sr. Majestät im Beisein des Geheimrats von Bergmann und des kaiserlichen Leibarztes

Professor Lentholdt einen etwa halb­stündigen Vortrag. Der Inhalt desselben ist dahin zusammenzufassen: Das krebs­artige Leiden des Kronprinzen hat sich im Kehlkopfe so verbreitet, daß weder eine teilweise noch eine völlige Exstirpation des Kehlkopfes ratsam ist, sondern es vielmehr angezeigt erscheint, durch innere Arzneien das Leiden zu behandeln und so dem Kronprinzen das Leben zu fristen.

DerKöln. Ztg." wird aus San Remo, 13. Nov., gemeldet:Der Kronprinz hat für morgen einen größeren Spaziergang im Freien in Aussicht genommen. Dr. Mackenzie gedenkt am Montag abzureisen und Milte Dezember zurückzukehren. Dr. Krause bleibt vorläufig noch hier. In der Umgebung des Kronprinzen hält man un­geachtet des imReichsanzeiger" veröffent­lichten Gutachtens der Aerzte ungeschwächt an der Zuversicht fest, daß es gelingen I werde, dem hohen Kranken noch eine recht lange Lebensdauer zu erhalten. Unter­stützt und gekräftigt wird diese Ansicht durch die Angaben, die der Kronprinz selber unaufgefordert über sein vorzügliches Allgemeinbefinden macht. Angesichts der ungewissen Aussicht auf Gelingen einer gefährlichen Operation verspricht man sich in der Umgebung des Kranken noch immer eine ausgedehntere Lebensdauer von einem abwartenden Verfahren, bei welchem ledig­lich die einzelnen auftretenden Beschwerden nach Möglichkeit beseitigt werden. Das erfrischende anregende Klima übt den günstigsten Einfluß auf das Allgemein­befinden des Kranken; das Wetter ist sonnig und mild."

DieWiener Presse" schreibt:Glück­licherweise ist noch keineswegs die Hoffnung auf eine bessere, auf glückhafte Gestaltung der eingetretenen Krisis eine aussichtslose. Niemals darf man bei dem heutigen Stande der Heilkunde und insbesondere dem der Chirurgie, an dem Schicksale eines sonst rüstigen und bis in sein Lebensmark kern­gesunden Patienten verzweifeln, wenn der­selbe von einem lokalen Leiden befallen ist, dem das Messer des Operateurs bei­kommen kann. Und der angegebene Fall kann nach allen bisher bekannt gewordenen Mitteilungen und selbst nach den schlimm­sten Befürchtungen als ein solcher ange­sehen werden. Die schlimmste Befürchtung ist, daß die mikroskopische Untersuchung der krankhaften Wucherung im Kehlkopfe des Kronprinzen diese als einebösartige", als ein Krebsgebilde erweisen, und daß aus diesem oder einem anderen von den Aerzten konstatierten Grunde sich ein größerer operativer Eingriff als unabweis­bar notwendig ergeben sollte."

Ganz Deutschland, ja die ganze ge­bildete Welt schaut heute erwartungs- und teilnahmsvoll aus die Ereignisse in San Nemo. Da schwinden alle Partei- und Nationalgegensätze. Alle vereinigen sich einmütig in dem innigen Wunsche, daß die Operation, falls eine solche nötig

werden sollte, einen glücklichen Ausgang nehmen und uns das Leben des teuren Kronprinzen erhalten möge.

Doch was sind Menschengedanken! Und was sind alle Berechnungen über einen Kranken auf einige Jahre hinaus! Können sie nicht trügen, nicht auch, trotz allem, durch günstigere Thalsachen widerlegt wer­den? Kein Deutscher wird ganz die Hoff­nung fallen lassen. Wenn herzliche Wünsche, heiße Seufzer helfen könnten! Aus Millionen Herzen steigen sie empor.

Die Bad. LandeSztg. teilt mit: Der hohe Kranke macht sich mit wahrhaft be­wunderungswerter Heldenhaftigkeit bereit, mit allen persönliche» Hoffnungen abzu­schließen; eine Tragik von erschütternder Wirkung spricht aus der Meldung, daß der Kronprinz seine Angelegenheiten ordne und in Allem, was ihm am Herzen liegt, seine Wünsche für die Zukunft in Sachen seiner Familie und des Reichs nieder­schreibe.

Berlin, 13. Nov. Dem Buudesrat ist das schon lange in Aussicht genommene Gesetz, betreffend den Schutz von Vögeln zugegaugen.

Nicht eine Tiara hat, wie früher be­richtet wurde, Kaiser Wilhelm dem Papste als Jubiläumsgabe gespendet, sondern eine Bischofsmütze, die jedoch in ihrer prächtigen Ausstattung nicht minder eines Papstes würdig ist. Man hatte, wie verlautet, Leo XIII. die Wahl zwischen mehreren Gegenständen überlassen; er wählte die Bischofsmütze als die ihm liebste und angenehmste. Bekanntlich ist der Papst auch Bischof von Rom, und es ist fein gedacht, sowohl daß ein protestantischer Fürst in seinem Geschenke diese Stellung berücksichtigte, als auch, daß der Papst gerade diese Gabe wählte.

DieNordd. Allg. Ztg." teilt mit: Neulich brachten wir die Mitteilung, daß das Auswärtige Amt Bewerber für die Stellen eines Arztes in Sansibar und im deutschen Togogebiet suche. Wie wir aus zuverlässiger Quelle hören, sind für diese Stellen inzwischen so viele Bewerbungen eingegangen, daß weitere Gesuche weder berücksichtigt noch beantwortet werden können.

Der sozialdemokratische Abg. Hasen­clever ist geisteskrank geworden und in ein Irrenhaus überführt worden.

(Frkf. Ztg.)

Württemberg.

Am 10. November wurde von der evangelischen Oberschulbehörde die erste Schulstelle in Neuenbürg dem Schul­lehrer Schramm daselbst, die zweite Schulstelle in Kirchheim a./N., Bez. Besigheim, dem Schullehrer Geiger in Schwann, Bez. Neuenbürg, übertragen.

Stuttgart, 9. Novbr. In der heutigen Sitzung der Handels- und Ge- wcrbekammer bildete den Hauptpunkt der Tagesordnung die eingehende Durchbe­ratung des vorläufigen Ergebnisses der Enquete, welche von der Handelskammer vor einigen Wochen über die etwaige Rentabilität der Fortführung der Neckar­schleppschifffahrt bis Cannstatt bezw. Eß­lingen eingeleitet worden ist. Danach ist für den Betrieb flußaufwärts der Nach-