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8 Die Leinenspinnerei und Weöerei

Schretzheim,

Station Dillingen a. D (Bayern)

verarbeitet Flachs, Hanf und Atzwerg zu Garn und Geweben.

Die Weblöhne sind billigst gestellt. Die Ablieferung der Garne erfolgt innerhalb 46 Wochen.

rs- Spinnlohn 10 Pf. Pr. Meterschneller. -LA Sendung franco gegen franco.

(Bedingung der Vereinigung der Lohnspinnereien.)

Obige Fabrik können wir bestens empfehlen und sind zur Annahme von Lohnsäcken gerne bereit.

Die Agenten:

Wrn. Mess, Neuenbürg. Jerd. Iriess, Heimsheim.

KHr. Kerrnann, Gräfenhausen. KHr. Locher, Calmbach.

Acciser Jeltmcrnn, Loffenau. Job. Hengenbach, Liebenzell.

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Nnmilr.

Deutschland.

Die fortschreitende Genesung des Kron­prinzen wird nunmehr auch von der Londoner medizinischen ZeitschriftLancet", welche bereits mehrmals Zuschriften von Dr. Mackenzie brachte, bestätigt.

Berlin, 3. Nov. Der Reichstags- abg. Leemann (Württ.) sprach sich heute im dtsch. Landwirtschaftsrat für Erhöhung der Getreidezölle aus. Man nimmt an, daß eine Vorlage über Verdopplung des Zolls bald nach Eröffnung der Session dem Reichstag zugehcn werde. (S. M.)

DieKöln. Ztg." schreibt:Der Haß, welcher sich in der russischen Presse gegen das Deutschtum ausspricht, hat etwas An­steckendes: keine Nation, auch nicht die ge­duldige deutsche, erträgt auf die Dauer eine fortgesetzte Reihe von Beschimpfungen und Beleidigungen, ohne jedoch in ihrer Stimmung beeinflußt zu werden. Die russischen Beleidigungen haben sogar den Charakter der Drohung angenommen, seit­dem sie in Verbindung und als Ergänz­ung der gleichartigen französischen Aus­lassungen ins Leben traten, und dies wurde namentlich bemerkbar seit dem amt­lichen Empfange eines französischen Send­lings wie Deroulöde und seit dessen Ver­herrlichung in der russischen Tresse. Ein deutsch-französischer Krieg wird in Ruß­land und auch anderswo für eine Sache gehalten, welche früher oder später ein- treten werde, und die russische Presse giebt die unverkennbare Absicht zu erkennen, das benachbarte Reich bei dieser günstigen Gelegenheit in Gemeinschaft mit dem offenen Feinde anzufallen. Es darf da­bei nicht unberücksichtigt bleiben, daß die russischen Drohungen, von denen wir hier

sprechen, nicht etwa gewöhnliche Preß- stimmen sind, wie sie auch in französischen und zeitweise in englischen Blättern er­schallen, ohne daß sie in Deutschland mehr als vorübergehende Beachtung finden; nein, es sind die Organe des russischen Ministers des Innern, Grafen Tolstoi, und des Prokurators des heiligen Syno- dus, Pobedonoszew, welche gegen Deutsch­land Hetzen, und es sind hochgestellte Be­amte und Offiziere, welche den französi­schen Kriegsapostel. Doroulede feiern. Diese Erscheinungen haben den Charakter einer internationalen Bedrohung und einer Aufhetzung des russischen Volkes, und die Regisseure derselben hoffen die höchste Er­regung des russischen Volkes vorzufinden, wenn der Augenblick zum Losschlagen ge­kommen sein wird. Alle diese Erschein­ungen sind von einer Tragweite, über welche einsichtige Politiker sich keine Illusion machen.

Huchenfeld, 3. Nov. Gestern Abend starb dahier der 18 jährige Sohn des Joh. Gg. Salomo» infolge von schweren Verletzungen, die er letzten Sams­tag Nacht durch Dillsteiner Burschen er­halten hat. Die Thärer sind verhaftet.

Württemberg.

Stuttgart, 4. November. Gestern rückten bei den sämtlichen Truppenteilen des Königlichen Armeekorps mit Aus­nahme der Kavallerie die Rekruten zum Dienst mit der Waffe ein. Die Be­eidigung derselben erfolgt dem Vernehmen nach am nächsten Samstag früh 9 Uhr in der evangelischen, um 9^/iUhr in der katholischen Garnisonskirche. Heute früh 6 '/- Uhr ging der von Eßlingen ge­kommene und hier verstärkte Militärextra­zug mit den Rekruten für das 8 . Inf.-Reg.

Nr. 126 vom hiesigen Bahnhof nach Straßburg ab. Zur Unterbringung von 214 Rekruten für dieses Regiment vom 3. zum 4. in den hiesigen Kasernements mußten ebensoviel alte Mannschaften in der Stadt auf Dach und Fach einquartiert werden.

An der K. Tierarzneischnle in Stutt­gart befinden sich im laufenden Winter­halbjahr 93 Besucher, nämlich 89 ordent­liche Studierende und 4 Hospitanten, (gegen 76 Besucher, nämlich 72 Stu­dierende und 4 Hospitanten im Vorjahr.)

Cannstatt, 4. Nov. Nachdem Staatsminister von Schmid abgelehnt, wird das Landtagsabgeordnetenmandat von Stadt und Bezirk sicherem Vernehmen nach Oberbürgermeister Nast angeboten.

Tübingen, 3. Nov. Heute Vorm. 9 Uhr wurde der wegen Mords ihrer Stieftochter zum Tod verurteilten Lang­heinz von Kiebingen, O.A. Rottenburg, die allerhöchste Entschließung eröffnet, wornach Se. Maj. der König sich nicht bewogen gefunden habe, das richterliche Urteil im Weg der Gnade abzuändern. Außer dem 1 . Staatsanwalt Scheuerten und dem Gerichtsschreiber Gaffer waren Oberamtsarzt Prof. Oesterlen und eine barmherzige Schwester anwesend. Die Mörderin soll nach der Vorlesung fassungs­los gewesen sein. Die Hinrichtung wird Samstag früh 7 Uhr im Anatomiehofe stattsinden, wie schon seit letzten Sams­tag Vorm, die Vorbereitungen zu dem traurigen Akt getroffen wurden. Kon­viktsdirektor Stadtpfarrer Ege übernimmt das schwere Amt der Seelsorge. (S. M.)

Leonberg, 2 . Nov. (Viehmarkt.) Zugeführt wurden 87 Ochsen, 23 Stiere, 81 Kühe und 116 Rinder; Fettvieh in Ochsen war gesucht, aber wenig vertreten; raschen Absatz zu verhältnismäßig annehm­baren Preisen hatten die Rinder, während Melkvieh weniger gesucht war. 1 Paar Milchschweine wurden zu 612 ver­kauft, viele Stücke konnten nicht angebracht werden, während Läuferschweine gute Ab­nahme fanden.

Vom Lande erhält derSchw. Merk." eine Einsendung, welche dem da und dort vorkommenden Unfug, daß Betrüger beider­lei Geschlechts sich als ländliche Dienst­boten verdingen und dann mir dem Haft­geld davongehen, mit dem Vorschlag cnt- gegentritt, die Dienstherrschaften möchten sich gemeinsam entschließen, kein Haftgeld zu geben, sondern ein solches von den Dienstboten zu fordern, mit der Verbind­lichkeit der verdoppelten Rückerstattung beim Eintritt in den Dienst.Wenn die in jedem Oberamtsbezirk bestehenden landw. Vereine die Sache unter ihren Mitgliedern vereinbaren und grundsätzlich zur Durch­führung bringen wollten, würde sicherlich der ganze Unfug bald ausgeroltet sein."

Stuttgart, 3. Nov. (Kartoffel- Obst- und Krautmarkt.) Leonhards­platz : 600 Ztr. Kartoffeln zu 3 20 4 )

bis 3 50 ^ pr. Ztr. Marktplatz:

8000 Stück Kraut zu 2026 per 100 Stück. Güterbahnhof: (2. Nov.): Mostobst: 4000 Ztr. österr., 7 ^ 60 4) bis 8 20 ^ per Ztr., 6000 Ztr. belg.,

2000 Ztr. franz., 6 90 4 Z bis A 7.50

per Zentner.