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in Züchten und Treuen als meine liebe Hausfrau achten und ehren."

Er war so redend zu Hildegard ge­treten , die während des Gesprächs der Männer sich an das Kamin gesetzt und still ihre Spindel gedreht hatte und, ihr beide Hände entgegen streckend, beugte er sich tief zu ihr herab, um in ihr gesenktes Gesicht zu sehen.

(Fortsetzung folgt.'.

Gelegentlich der Hitze veröffentlicht ein höherer Offizier Verhaltungsmaßregeln für die Truppen auf größeren Märschen, welche auch für Zivilisten von Interesse sind. Ueber Mittel, das Austrocknen der Mundhöhle und der Zunge zu verhüten, sagte er: Eine dünne Scheibe von einer Zwiebel oder ein kleines Stückchen, zwischen die Lippen oder auf die Zunge genommen, erregt den vertrockneten Speichel von neuem und erfrischt die Nerven des Mundes und der Nase. In der spanischen Armee ist beispielsweise dieses Mittel sehr ge­bräuchlich. Noch stärker wirkt das kleinste Stück Knoblauch. Ein Halm wilden Knob­lauchs, den man oft am Wege findet, zwischen den Lippen erfrischt die Nerven. Das Blatt oder der Stil von wildem Sauerrampfer thut ähnlichen Dienst, ja jeder Gras- und Getreidehalm zwischen den Lippen und Zähnen hat die wohl- thätige Wirkung, das Austrocknen des Mundes zu verhüten.

(Sternschnuppen.) Für die Zeit vom 9. bis 14. August sind große Stern­schnuppenfälle zu erwarten. Zahlreicher als gewöhnlich werden, falls Heller Himmel eintreten sollte, die leuchtenden Meteore, welche wir mit dem Namen Sternschnuppen bezeichnen, in diesen Tagen sichtbar sein. Dieselben gehören einem Meteorring an, welcher in bestimmten Zeiträumen die Bahn unserer Erde kreuzt und dessen Be­obachtungen bis zum Jahre 830 nach Christi zurück verfolgt werden können. Entgegen dem Novemberstrom, welcher in Perioden von 32 Jahren das Schauspiel eines ungewöhnlich reichen und durch Schönheit seiner Meteore ausgezeichneten Schwarms darbietet, ist der Auguststrom von Jahr zu Jahr geringeren Schwank­ungen in der Zahl der Meteore unter­worfen und zeigt sich auf der ganzen Erde gleichmäßig. Da die Erscheinung gewöhnlich am stärksten zwischen dem 10. und 12. August beobachtet wurde, ist die­selbe nach dem aus den 10. fallenden Heiligen derLaurentiusstrom" genannt.

_ M. N.)

(Die Japaner und das Bier.) Seit acht Tagen weilt, wie dieK. Z-" schreibt, in München ein japanesischer Professor, T. Nishigawa, welcher über die Dar­stellung des bayerischen Bieres, über die neuesten Einrichtungen der dortigen Groß­brauereien und über die Kosten'der Ein­richtungen Erkundigungen einzieht, um dann Vergleiche mit der Herstellung englischer Biere anzustellen und darauf einen ausführlichen Bericht an seine Re­gierung zu erstatten. Derselbe verweilte 8 Tage in der Musterbrauerei zu St. Anna in München und besichtigte eingehend die

Brauerschule. Die japanesische Regierung will nämlich dem Schnapsgenuß so viel wie möglich entgegenwirken und ihn durch Einführung guten Bieres verringern und deshalb den Schnaps (sake) sehr hoch be­steuern, während das Bier steuerfrei sein soll.

(Neue Art der Obstversendung.) Aus Californien wird sehr viel Obst nach dem Osten Amerikas verschickt. Unter den Sendungen war im letzten Jahre auch eine Wagenladung assortirten Obstes, welches in Dietz'scher Verpackung abging, ein neu patentirtes Verfahren. Die Ver­packung erfolgte vermittelst verkohlter Weizenkleie. Diese erhält das Obst weit länger frisch; man braucht es nicht als Eilfracht zu versenden und in Eile zu verkaufen, aus Furcht vor dem Eintreten der Fäulnis. Diese eine Wagenladung ging nach Philadelphia und bestand aus Trauben. Pflaumen, Pfirsichen, Aprikosen.

(Essig als Heilmittel.) Als Heilmittel ist der Essig von großem Nutzen. Mit Zuckerwasser gemischt, giebt er ein er­frischendes Getränk bei fieberhaften Krank­heiten. Verdünnter Essig, mit etwas rotem Pfeffer oder Salz gemischt, ist ein gutes Gurgelmittel bei wehem Hals. Essig­waschungen bei hitzigen Fiebern wirken kühlend und erfrischend, auch sind dieselben bei Nachtschweiß zu empfehlen. Essigüber­schläge bei Kopfschmerzen und Essig­waschungen bei Ohnmächten sind allge­mein gebräuchlich. Essig, auf eine heiße Platte gegossen, wird als Räucherungs­mittel bei üblen Gerüchen angewendet. Als Klystier wirkt der Essig ableitend auf den Darmkanal, auch vertilgt er die Faden­würmer. Als Einspritzung bei Blutflüssen und als Umschlag bei Schittwunden wirkt er blutstillend. Essigwaschungen sind ein Vor­beugungsmittel gegen Aufliegern Neuer­

dings wird Essig mit etwas Salz, einen Theelöffel voll viermal des Tages ge­nommen, als sicheres Mittel gegen chroni­schen Durchfall empfohlen. Ebenso ist der Essig ein Gegenmittel durch Alkalien, Lauge u. s. w., sowie auch bei Vergiftungen durch narcotische Gifte.

(Naiv.) Käuferin:Aber die Hasen riechen ja schon!" Wildhändler:Ja! Bei der Hitze war's höchste Zeit, daß sie geschossen wurden."

Gegen den Tod, wie all' Ihr wißt,

Auf Erden kein Kraut gewachsen ist;

Doch gegen der Lebenskrankheit Not

Erwächst ein kräftig Kraut: der Tod.

Geht man nach einer Freude aus,

Man findet gewiß sie nicht zu Haus;

Scheint uns dann nichts d'ran'gelegen zu sein.

So tritt sie im Festputz zur Thür herein.

C h ara d e

Als Gott die Erste galt,

Nicht schön war seine Gestalt; Allüberall in Wald und Flur Begegnete man seiner Spur.

Die Zweite führt sogleich Uns ein in der Töne Reich;

Sie klingt gar angenehm ins Ohr, Kommt sie auch etwas hart uns vor.

Des Ganzen wilde Art Vor Zeiten gefürchtet ward;

Nebst Säbel und Flinte auf seinem Zug Es Pistolen und Messer im Gürtel trug.

R. zv.

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