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rühmte Kloster gesehen haben wollen. Doch ist auch für gesellige Unterhaltung vielfach gesorgt.
Neuenbürg, 27. Juni. Heute abend fiel ein 7 jähriges Mädchen in den Kanal der oberen Fabrik und wurde, ehe Hilfe möglich, von der Strömung durch den Wehrbau genommen, unterhalb dessen es, nahe der Wohnung seiner Eltern, dem nassen Elemente entrissen wurde. Die alsbaldige erste Hilfe und die im Beisein der bestürzten Mutter fortgesetzten Wiederbelebungsversuche des herbeigerufenen Arztes vermochten leider nicht mehr das entfliehende junge Leben zu retten.
* Neuenbürg. Wir machen auf das in unserer heutigen Nummer angekündigte Konzert der Herren Neumeister (Violine), >spohr (Waldhorn) u. Schiller (Piano) aufmerksam. Diese Künstler — Mitglieder der Hofkapelle — konzertieren Heuer zum drittenmale in unserer Stadt und steht wie in früheren Jahren bei dem reichhaltigen Programm ein Kunstgenuß in Aussicht.
Dobel, 27. Juni. Auch auf unserer „luftigen", gegenwärtig aber sehr sommerlichen Höhe, rüstete man sich in den letzten Tagen auf einen Festtag; es galt der Feier des 25jährigen Bestehens des hiesigen Liederkranzes mit seiner Fahnenweihe. Die Häuser und Straßen sind festlich geschmückt; heiter und froh sahen die Bewohner dem vielversprechenden Tage entgegen. In der Früh donnerten Böllersalven „da oben" und Tagwache einer guten Musikkapelle leitete das Fest von gestern ein. Die vormittags einziehenden Vereine begaben sich nach der Begrüßung in die ihnen zugewiesenen Quartiere; heraufgezogen kamen sie auch aus dem bad. Nachbargebict. — Um 12 Uhr Sammlung beim Schul- und Rathaus zum Zug auf den unmittelbar oberhalb an der Straße gelegenen Festplatz, um die hübsch mit Tannengrün geschmückte Tribüne. Hier begrüßt zunächst Hr. Schultheiß Schuon mit herzlichen Worten die zahlreich Erschienenen; ebenso der Vorstand und Dirigent des Jubilar-Vereins, Hr. Schullehrer Frey, welcher besonders den Vereinen, die trotz anderweitiger Einladungen erschienen seien, dankt. Der Liederkranz „erhebt in jubelnden Accorden" das Lob des Gesanges, worauf die Uebergabe und Enthüllung der Fahne durch Hrn. Frey und durch eine Festjungfrau mit entsprechender Widmung erfolgt; der Fahnenjunker übernimmt das Banner und verspricht solches jederzeit sorgsam zu bewahren; es ist aus weißer Seide mit gestickter Lyra und Inschrift von K. Neff in Biberach gefertigt, ein wertvolles Vereinszeichen. Das Lied: „Die Fahne weht, die Fahne winkt" beschloß den feierlichen Akt der Weihe und die Vereine begaben sich in ihre gastlichen Quartiere; der Jubilarverein hielt mit dem Liederkranz Neuenbürg und dem Gesangverein Ittersbach sein Festessen im „Saale zum Waldhorn" ab. Von da aus erfolgte auch der Umzug durch den ganzen Ort, durch das „unter und öber Dorf" wiederum zum Festplatz, um dort zu verbleiben. — Der Ortsgeistliche, Hr. Pfarrer Mayer hatte die Aufgabe übernommen, über die Be
deutung des Festes zu sprechen und er hielt nach dem gemeinsamen Gesang des Bundesliedes die Festrede, welche ungefähr folgenden Wortlaut hat: „Sonntag ist's — und als mit Posaunenschall und unter den Klängen des „Das ist der Tag des Herrn" die Gemeinde hente früh ihren Gottesdienst feiern durfte, da hat sie's wohl verstanden: Sonntag ist ein Tag der Festfreude, der echten nämlich, vom Schönen entzündeten, von edleren Bestrebungen emporgetragenen, wie's am heutigen Feste der Fall ist. Dem Liede gilt das ja und die Vereine haben sich zusammengefunden, nicht um einander eben Schönes zu sagen, sondern um einen edlen Wettstreit anzuheben, wer mit den schönsten Melodien preisen könne, Gott und Vaterland, Liebe und Freundschaft, Freiheit und Ehre, Tugend und Treue, das sind die leuchtendsten Sterne am Sängerhimmel, die seine Brust schwellen und im Sphärenklang des Lieds herniederkommen, in den Herzen der Hörer sich neu zu entzünden, denn der Hörer gehört zum Sänger. Was ist das schönste Lied, dem kein Ohr lauscht? Erfreuen, begeistern, packen will es die Seele der Hörer und in ihr seinen verklärten Widerhall finden. Das ist des Sängers Triumph, wenn ihm das gelingt und seiner Mühe schönster Dank. — Noch nicht von Anfang dieses Jahrhunderts ist's her, da waren solche Feste undenkbar. Da war von all' diesem in der sonnigen Weite der Oeffentlichkeit nun so reich ausgeblühten Vereinswesen höchstens hie und da in stiller Verborgenheit eine Spur zu finden. Wir freuen uns an solchem Feste auch das zu empfinden: was ist doch das für eine Helle Zeit, in der wir leben, die frei und fröhlich singt, was von der Brust ihr kommt und was zum Herzen dringt! Wir wenigstens in Dobel wissen schon seit 60 Jahren von einem solchen Verein, der sich weit und breit mit Beifall hören ließ, und manche von denen, die schon damals mit- gethan, voran sein Gründer, leben heute noch in unserer Mitte. Und dieser jetzige Verein zählt auch schon 25 Jahre und hat Jubilare unter sich. Am sprudelnden Liederquell badet sich eben die Seele immer wieder jung. Drum will's auch der Liederkranz Dobel mit seinem Fahnenspruch stets halten: „In Freud und Leid zum Lied bereit!" Was dem Lied für eine in Freud und Leid erhebende Macht, innewohne, das hat unser deutsches Volk die lange Zeit her erfahren und ist ihm zu gut gekommen. Drum hat es auch dem Liede hinwiederum die Treue bewahrt und schöpft aus ihm immer gerne neue Begeisterung. Alle seine neueren Geschicke hat das Lied begleitet, von jenen Zeiten der Erniedrigung an, da es noch um einen verlorenen Bruderstamm nur trauern konnte und ihm mahnend Zurufen: „Schleswig- Holstein meerumschlungen, deutscher Sitte hohe Wacht, wahre treu, was schwer errungen , bis ein schönrer Morgen tagt!" und von jenen Zeiten immer wieder sinkender Hoffnung an, die es immer wieder aufrichtete, und, da noch keins da war, in die Welt hmausfragte: „Was ist des Deutschen Vaterland?" und die kühne Antwort gab: „Das ganze Deutschland soll es sein!" bis die ersten Stürme an's
deutsche Haus schlugen, Frühlingsstürme, neues Leben in ihm zu wecken, denen es mutig entgegcnsang: „Auf mein Deutschland schirm dein Haus!" und bis zu den Zeiten der Erfüllung, da die Wacht an, Rhein über den Rhein zog und der frohe starke Siegespsalm erklang: „Deutschland, Deutschland über Alles, über Alles in der Welt, wenn es stets zu Schutz und Trutze fest und treu zusammenhält!" Wer sagt, wie viel das deutsche Lied am deutschen Land mitgebaut hat, am großen, einigen Vaterland! Ein Herold, seiner Größe und Herrlichkeit ist es nun. Frei und froh schalle es, rufen wir drum, in alle Zeiten, das deutsche Lied im deutschen Land, es schalle froh, es lebe hoch!
Allgemeine Zustimmung folgte dieser trefflichen Rede.
Hr Schullehrer Jakob feiert hieraus in gelungener Ansprache die Jubilare König und Treiber und überreicht ihnen als Zeichen der Dankbarkeit des Vereins Mi Humpen, aus welchen sie noch lange Zeit ihre Stimme erfrischen mögen; die Probe wurde auch alsbald bestanden, indem die beiden Jubilare einen kräftigen Zug thaten, sich unter schlichten, herzlichen Worten bedankend. — Noch richtet Herr Schultheiß Beutter von Herrenalb als einer der ältesten Vorstände der Gesangvereine des Bezirks ermahnende zündende Worte an die Versammlung und es beginnt hieraus das Absingen der durch das Los bestimmten Spezialchöre. — An Vereinen selbst waren 18 an der Zahl erschienen. — Aus dem Festplatz gab's guten Stoff. Ae liebliche Schaar der Festjungfrauen verschmähte es nicht, den Reigen des TanzeS auf dem grünen Rasen zu eröffnen, die auswärtigen Vereine aber mußten, da die Zeit schon vorgerückt, an den Heimweg denken. — Abends fand noch Tanzunter- haltuug statt. — Jnsonderlich ist cs den opferwilligen Bemühungen des Vorstands des Liederkranzes zu danken, daß die ganze Feier einen so befriedigenden Verlauf genommen hat.
Auflösung des Rätsels in Nr. 98.
Dachs, Lachs, Sachs, Wachs.
Huadr'crt-Wätsel!,
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I
i
I
I
L
i.
I,
N
x
L
8
8
Die richtig ins Quadrat verteilten Buchstaben ergeben horizontal und vertikal gleiche Wörter, welche — bei geänderter Reihenfolge — bezeichnen:
1) einen Gott der Aegypter,
2) einen Fluß,
3) eine Stadt,
3) einen chemischen Stoff.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbfürg.