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Miszellen.
Am Urwald.
Brasilianische Erzählung von B, Riedel-Ahrens.
(Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung.)
Alvaro wurde im Laufe des Abends zerstreut und einsilbig; bald nach 9 Uhr gieng er unter dem Borwand, heute etwas früher ruhen zu wollen, nach seinem Zimmer, um sich ungestört in dem Nachdenken über seine schwierige Lage ergehen zu können.
Der Kopf glühte ihm, die Schläfen pochten; wie er auch sann und grübelte, einen Ausweg zur Rettung Serenas fand er nicht. Endlich kam ihm der Gedanke zur Flucht; wenn auch hundert scheinbar unüberwindliche Hindernisse sich einem so abenteuerlichen Unternehmen entgcgen- stellen sollten, sie mußten besiegt werden, die Entführung war das einzig denkbare Mittel zu einem, wenn auch zweifelhaften Erfolge.
Er hörte die Uhr im Eßzimmer zehn schlagen, dann elf, es ließ ihm länger keine Ruhe in dem unerträglich schwülen Zimmer; er wollte unter freiem Himmel atmen, den Alpdruck der Angst und brennenden Sehnsucht von seiner Brust zu wälzen.
Er horchte lange, im Hause war es totenstille, alle ruhten nach einem arbeitsreichen Tage in tiefem Schlummer, mit einem Satz schwang er sich auf die Fensterbank und befand sich gleich darauf, nach einem leichten Sprung im Freien.
Der flimmernde Sternenhimmel breitete sich in erhabener Ruhe über die einsame Landschaft im nächtlichen Urwald; im Süden lagerte eine dunkle Wolkenwand, durch deren hier und dort geteilte, goldumrandete Streifen von Zeit zu Zeit der Halbmond sichtbar wurde.
Alvaro gieng rastlos unter den Palmen, die ihre unbewegten Kronen wie gebannt in starrer Ruhe gegen den schwarzblauen Horizont abzeichneten, auf und ab.
Wie hatte sich die Welt für ihn verändert seit der verhängnisvollen Stunde, da er diese Farm betreten! Sorglos, heiter, getragen von dem Bewußtsein streng erfüllter Pflicht in den langen Jahren eines ernsten Studiums, sah er durch die ihm zu teil gewordene Erbschaft des Onkels einer gesicherten Zukunft entgegen; stand ihm doch nun, in einer geachteten Stellung, die er sich zweifellos erringen konnte, die Welt in ihren lachendsten Farben offen. Und jetzt war er mit magischer Gewalt an ein Wesen gefesselt, das er kaum seit einer Woche kannte, das Besitz genommen von seinem ganzen Sein. Die Welt um ihn her war nicht mehr dieselbe und er ein anderer geworden, seit er den Zauberkreis Serenas betreten. So wie in der schaffenskräftigen Natur des Urwalds über Nacht geheimnisvoll die Wunderblume erblüht, hatte sich in Alvaros heißem Herzen von heute bis morgen die Riesenknospe einer schrankenlosen Leidenschaft erschlossen,
„Ob Serena wohl schlafen kann," fragte er sich, „oder ob auch sie von qualvollen Gedanken wach gehalten wird?" Er ging vorsichtig in einiger Entfernung
von dem Hause nach der anderen Seite desselben, weil das Fenster des jungen Mädchens nach dem Orangengarten sah; hier beschatteten Mangobäume und die hohen Stämme üppig wuchernder Bananen die Wand.
Vielleicht, wenn sie sich ruhelos auf dem Kissen wälzte, sehnte sie sich gleich ihm nach dem erfrischenden Nachthauch da draußen; verborgen in dem Schatten des ungeheuren Laubdaches über ihm, ließ er die Augen brennend auf dem einen Punkte ruhen, wo seine überreizte Einbildungskraft in jeder Sekunde Serena zu sehen glaubte. O, wenn sie doch käme, er würde Jahre seines Lebens darum geben, sie noch heute zu sprechen.
(Fortsetzung folgt.)
(Eine besorgte Tochter.) „Aber liebste Fanny, Du bist heute sehr schlecht aufgelegt, was fehlt Dir denn?" — „Ach, mm lieber Gott, das Mädchen, die Resi, ist krank geworden und nun muß meine alte kranke Mutter die Arbeit allein verrichten."
Der soeben hier eingetroffene Iayrptan der K. W. Staats-Eism- bahnen für die außerordentliche Personenzüge über die Pfingstfeiertage vom 28.—31. Mai kann eingesehen werden bei der Redaktion des Enz- thälers.
Bestellungen auf den KnzMler
können täglich bei allen Postämtern gemacht werden.
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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.