Mizellen.
hatte, kam auf diese Weise zu einem billigen Haus.
Calw. Der Kirchengesangverein wird am Palmsonntag den 3. April, abends 5 Uhr, in der Kirche verschiedene Nummern aus der Passionsmusik nach Matthäus von I. S. Bach zur Aufführung bringen. Jedermann hat Zutritt.
Neuenbürg, 30. März. Schon seit längerer Zeit wurde in den gewerblichen Kreisen die Einführung des Konto - Korrent bei der hiesigen Gewerbebank als unabweisbares Bedürfnis empfunden. Dies hatte einen dahin zielenden Beschluß der im Februar d. I. stattgehabten Generalversammlung herbeigeführt. — Letzten Sonntag nun hielt auf Veranlassung der Gewerbebank Hr. Direktor Spöhrer an der höheren Handelsschule von Calw einen Vortrag über das Wesen des Konto- Korrent, wozu auch der Vorstand des Gewerbevereins eingeladen hatte. Daß diesem Thema ein reges Interesse entgegengebracht wird, bewies schon die zahlreiche Versammlung. — In leichtverständlicher, präziser Weise führte Hr. Spöhrer die praktische Behandlung des Konto-Korrent oder zu deutsch: der „Laufenden Rechnung", wie solche vorzugsweise im Bankverkehr üblich ist, vor. Der Vortragende machte durch Vorlage von Rechnungs-Auszügen, unterstützt durch Beispiele an der Tafel die Rechnungen nach der progressiven (fortschreitenden) und nach der retrograden (rückwärts gerichteten) Methode sowohl als das Verfahren des Konto-Korrent bei verschiedenem Zinsfüße verständlich. Hr. Spöhrer fand für seine klaren Ausführungen allseitig dankbare Anerkennung.
Neuenbürg, 31. März. Gestern abend hat die hiesige gewerbliche Fortbildungsschule ihren Winterkurs mit einer kurzen Prüfung im Rechnen und Geschäftsaufsatz geschlossen. Die schriftl. Arbeiten der Schüler .(Geschäftsbriefe, Bittgesuche, Lehrverträge, Zeugnisse, Quittungen, Nech- nungsausstellungen, Schuld- und Bürgschein?, Eilfrachtbriefe und gewöhnliche Frachtbriefe, Anträge auf Erlassung von Zahlungs- und Vollstreckungsbefehlen nebst den zugehörigen Briefadressen und dergl., sowie die Rechenreinheste, Buchführungshefte rc.) waren zu jedermanns Einsicht im Prüfungssaal aufgelegt. Der Zeichenunterricht an der Schule wurde schon am 16. Februar d. I. durch Hrn. Prof. Schmidt aus Reutlingen mit befriedigendem Resultat visitiert.
Am Schlüsse der Prüfung hielt der Vorstand der Fortbildungsschule, Herr Reallehrer Rivinius, eine passende Ansprache an die Schüler, in der er dieselben zu weiterem Fleiß und Streben kräftig ermunterte. Hieran reihte sich die Verteilung von Prämien und Belobungen mit hübsch auSgeführten Diplomen. Von den Gewerbeschülern wurden 4 mit Preisen und 7 mit Belobungen bedacht.
Durch die Munifizenz der hieß Sensenfabrikverwaltung konnten ferner sämtliche 9 die Zeichenschule besuchenden Sensenschmiedlehrlinge mit Geldprämien erfreut werden, was für dieselben eine Aufmunterung zu fleißigem Besuch dieses nützlichen und fördernden Instituts sein wird.
Berichtigung. In dem Bericht über die Plenarversammlung des Landw. Vereins in Nr. 51 d. Bl. ist in einem Teil der Auflage der 6. Absatz (landw. Nachbarrecht) nicht vollständig. Er lautet:
„Während nämlich in der Bauordnung von 1655 für Nußbäume ein Abstand von 10 Fuß und für die übrigen gemeinen Obst- und anderen Bäume ein solcher von 7 Fuß vom Untermark verlangt wurde, soll derselbe nach den neuen Bestimmungen bei Nußbäumen 6 Meter, bei Kernobst- und Süßkirschenbäumen 4 Meter und bei Steinobstbäumen außer Süßkirschenbäumen 2 Meter betragen. Die Versammlung hielt die beiden elfteren Abstände, welche das Anpflanzen von Nuß-, Kernobst- und Kirschenbäumen auf vielen Grundstücken unmöglich machen würde, für zu hoch und sprach sich einstimmig für eine Ermäßigung derselben bei Nußbäumen auf 4 Meter und bei Kernobst- und Süßkirschenbäumen auf 3 Meter aus."
O e st e r r e i ch.
Wien, 30. März. Der König von Rumänien hatte heute wichtige Unterredungen mit dem Kaiser und dem Grafen Kalnoky, welche die Sicherung des Bestands und der Unabhängigkeit Rumäniens zum Gegenstand hatten. Ohne einen förmlichen Vertrag in Aussicht gestellt zu erhalten, empfing der König namentlich im Hinblick auf gewisse Möglichkeiten durchaus beruhigende Versicherungen.
In dem Anarchistenprozeß zu Wien ist am Montag das Urteil gesprochen worden. Aus der Beweisaufnahme ist das von den Sachverständigen abgegebene Gutachten und die Gefährlichkeit der Zerstörungswerkzeuge, die man bei den Verschwörern gefunden, von Interesse. Die Sachverständigen gaben an, daß die von den Angeklagten erzeugten Bomben entschieden gefährlich seien und im Falle der Anwendung verheerende Wirkungen im Gefolge hätten. Ebenso gefährlich seien die mit Sprengmaterial gefüllten Glasröhren, welche man bei einigen Angeklagten fand. Bezüglich des von dem Angeklagten Buelacher erzeugten Chloroforms, welches zur Betäubung und Beraubung verschiedener Personen hätte verwendet werden sollen, erklärten die Sachverständigen, daß dasselbe alle Eigenschaften besitze, welche dem Chloroform zukommen; dasselbe sei geeignet einen Menschen zu betäuben. Die Versuche mit den Bomben ergaben, daß dieselben zur Explosion kamen, wenn sie auf harten Boden geworfen wurden. Die Explosionsstücke bohrten sich 3—6 em tief in Balken ein, welche in der Nähe lagen. Was diese Gauner für gräßliches Unheil angerichtet hätten, wenn ihnen ihre geplanten Mord- und Brandanschläge gelungen wären, ist kaum zu beschreiben.
Ausland.
London, 31. März, 12 Uhr 25 M. In Gatschina wurde gestern auf den Zaren ein neuer Mordversuch gemacht. Der Zar ist nicht verletzt. Einzelheiten fehlen. (S. M.)
Die entdeckte neue republikanische Verschwörung in Spanien scheint noch im Keim erstickt worden zu sein.
Der Honig, ein Beruhigungsmittel für Nervenleidende.
Daß der Honig, insbesondere reiner, guter Schleuderhonig, sehr gesundheit^ fördernd ist und deshalb die Aufmerksamkeit des Publikums verdient, darf wohl ii, keiner Weise bezweifelt werden. Ich bin so schreibt R. in der „D. B.-Ztg.", ein großer Honigfreund geworden, während ich mir früher weniger daraus machte. Jetzt dient er mir als ein Beruhigungsmittel. und daß es so gekommen ist, habe ich dem Zufall zu verdanken. Mit dem zunehmen, den Alter und bei so manchen Sorgen des Lebens bin ich stark nervös geworden. Die geringste Freude, der kleinste Schmerz konnte mich oft dermaßen aufregen, daß ich entweder vor Mitternacht nicht einschlies oder daß ich, wenn ich je einmal entschlummerte, doch so gegen Mitternacht, l oder 2 Uhr morgens wieder aufwachte und daun nicht mehr in den Schlaf kommen konnte. Da ritt ich denn immer auf einem Gedanken herum und wußte init aller Anstrengung nicht von ihm loszukommen, bis sich endlich gegen Morgen ein unruhiger Schlummer einstellte, nach welchem ich mich aber niemals frisch und erquickt fühlte. Oft sprang ich vor lauter Ungeduld aus dem Bette und versuchte es mit einem Mittel gegen Schlaflosigkeit, ein Brödchen zu essen oder auch ein Glas Wasser oder sonst etwas zu trinken. Alles habe ich versucht, diesem peinlichen Zustande abzn- helfen, aber vergeblich. Da geriet ich denn eines Nachts über einen Topf mit Honig, der für häusliche Zwecke gekauft worden war. Ich aß davon 2 bis 3 Eßlöffel voll zu einem Stück Semmel. Wunderbar, sofort schlief ich wieder ein. Das Mittel half später jevesmal. Da nahm ich regelmäßig vor dem Schlafengehen ein, zwei oder drei Eßlöffel voll Honig ein, und nun konnte ich ruhig schlafen, selbst wenn ich dann und wann das Honigessen anssetzte, auch fühlte ich mich stets am andern Morgen frisch und gestärkt. Seit der Zeit fehlt der Honig nie mehr rfi meinem Hanse. Ich kann ihn Nervösen als ein Beruhigungsmittel bestens empfehlen, mit welchem vielleicht auch Anderen gedient ist.
(Schlagfertig.) Eine Gesellschaft von Damen unternahm einen gemeinsamen Ausflug mit der Eisenbahn und besetzte 2 Coupes. Im zweiten Coups war noch ein Platz frei, der denn auch auf der nächsten Station einem jungen reisenden Kaufmann vom Schaffner zugewiesen wurde. Als der Reisende in das Coupe trat und die Mädchen in den verschiedenfarbigen Sommerkleidern erblickte, rief er dreist aus: „Ah, wie bunt, das ist ja der reine Tuschkasten!" — „Gewiß", antwortete entschlossen eines der Mädchen, „und jetzt ist er erst vollständig, da nun auch der Pinsel nicht fehlt!"
Scherz-Rätsel.
Das Erste, das ist gut,
Das Zweite ist's nicht minder,
Das Ganze ist's erst recht Für kleine und große Kinder.
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Die dur> schweigung begangene i straffrei gelc oder Fassim Tode des ^ seiner Erben, fehlung bei d ein strafrech die unterlass Erklärung (s behörde odei Steuerbehör! und hiedurch lichen nicht möglicht wir!
Der Gen noch besonder baß die Beizi ber Fatierun bie verzinsli achtenden K< steuern sind.
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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.