auch seitens dir Lederindustrie der Anlaß gefunden werden, sich der einheimischen Rinde häufiger zu bedienen als bisher nnd für dieselbe diejenigen Preise zu bezahlen, welche sie wert sind.
lGewerbebl.)
(Was ist geschwind?) Ein gewöhnlicher Fußgänger legt in einer Sekunde 4 Fuß zurück, ein deutscher Reichspostwagen 8 Fuß, die meisten Flüsse 2 bis 4 Fuß, die Donau S—6 Fuß, ein schwacher Wind 10 Fuß, ein Segelschiff 14 Fuß, ein englisches Rennpferd 45 Fuß, das berühmte Rennpferd „Sterling" 80 Fuß, ein Windhund 80 Fuß, ein Adler 100 Fuß. eine Brieftaube 120 Fuß, der stärkste Sturm 120 Fuß, der Schall in der Luft 1080 Fuß, eine Büchsenkugel 1500 Fuß, eine 24psündige Kanonenkugel 2300 Faß, die Erde auf ihrer Bahn 4 Meilen — 96 000 Fuß, das Licht 42 000 Meilen, der elektrische Funke 60 000 Meilen.
(Salz-Gewinnung.) Im Etatsjahr 1882—83 wurde im deutschen Zollgebiete in 78 Produktionsstätten Salz gewonnen; von diesen befanden sich in Preußen 40. in Bayern 7, in Württemberg 6, in Baden 4, in Hessen 3, im übrigen Zollgebiet 18. Gewonnen wurden 59 236 000 KZ Krystall- salz, 257 434 kg anderes Steinsalz, 471 256 000 KZ Siedesalz und 9 078 000 Kilogr. Viehsalzlccksteine rc. Zusammen 797 004 oOO KZ. Der Salzverbrauch des deutschen Zollgebiets zu Speisezwecken betrug im Ekatsjahr 1882—83 351 644 000 KZ, zu anderen Zwecken 290 151 000 kg; zusammen 641 795 000 KZ pro Kopf der Bevölkerung also 14,2 KZ und zwar an Speisesalz 7,7 KZ, an denaturiertem Salz 6,5 KZ. Bon dem denaturiertem Salz wurden verwendet rund 1 Million zu landwirtschaftlichen Zwecken, 1' Millionen Tonnen zu gewerblichen Zwecken. Die Abgabe auf Salz beträgt 12 Mark auf 100 KZ.
(Gewicht der deutschen Geldstücke.) 1 Ein- Pfennigstück wiegt 2 Gramm. — 2 Fünf- Pfennigstücke wiegen 5 Gr. — 1 Zehn- Pfennigstück wiegt 4 Gr. — 9 Zwanzig- Pfennigstücke wiegen 10 Gramm. — 9 Fünfzig-Pfennigstücke wiegen 25 Gramm.
— 9 Ein-Markstücke wiegen 50 Gramm.
— 9 Zwei-Markstücke wiegen 100 Gramm.
— 9 Fünf-Markstücke wiegen 250 Gramm.
— 1 Fünf-Markstücke (Gold) wiegt 2 Gr.
— 1 Zehn-Markstück wiegt 4 Gramm. — 1 Zwanzig-Markstück wiegt 8 Gramm.
(Deutsche Wechselstempel-Steuer.) Dieselbe beträgt bis 200 10 über
200—400 20 über 400—600
30 --f, über 600—800 ^ 40 über 800—1000 50 ^Z, über 1000—2000 ^
1 -,16. über 2000—3000 ^ 1 «lL 50 über 3000—1000 2 vlL und so fort
für jede weitere 1000 ^ oder einen Teil dieser Summe 50 mehr.
Wenn sich die Aerzte über jene Kranken beklagen, welche ihre Zuflucht zu Schindern nehmen, so klagen sie mit Unrecht, denn Jeder muß doch am besten wissen, welcher Mensch für ihn als Arzt paßt.
(Prüfung der Zimmerluft auf Feuchtigkeit.) Da es sehr wichtig ist, den Feuchtigkeitsgehalt der Luft eines Zimmers zu kennen, so ist folgendes einfache Mittel, dieses zu bewerkstelligen sehr zu empfehlen. 500 Gramm (genau gewogen) frisch gebrannten und zerstoßenen Kalk setzt man in einem offenen Gefäß in das Gemach und läßt es 24 Stunden lang darin stehen, nachdem Thüren nnd Fenster geschlossen sind. Da der gebrannte Kalk die Feuchtigkeit der Luft begierig aufsaugt, so wird die gewogene Menge nach dieser Zeit um das Gewicht des aufgenommenen Wassers schwerer sein, und man kann dann leicht aus dem Betrage dieser Gewichtszunahme auf den Feuchtigkeitsgehalt der Zimmerluft schließen. Ist dieser Betrag mehr als 1 Prozent (5 Gramm) so ist es von Nachteil, dieses Zimmer zu bewohnen.
(In Brand geratene Oele zu löschen.) Die Anwendung von Wasser ist ausgeschlossen und jene von Erde und Sand nicht empfehlenswert, weil die Oele durch beides verunreinigt werden. Dagegen ist die Anwendung eines engmaschigen Drahtsiebes von der Größe des Siedekeffels zu empfehlen, das in jeder Firnissiederei rc. vorrätig gehalten werden kann. In demselben Augenblicke, in welchem das Sieb auf die brennende Oberfläche gelegt wird, verlischt sofort die Flamme, und zwar aus dem Grunde, weil sie eine in Glühhitze befindliche Gasmasse ist, die der Eisendraht schnell so weit abkühlt, daß sie nicht mehr glühen kann.
(Eine einfache Probe) für die GütevonLeder, namentlich für Treibriemen, empfiehlt die „Revue Industrielle". Ein kleiner Abschnitt des Leders wird in Essig gelegt; wenn das Leder vollkommen gegerbt ist, verändert sich nur die Farbe desselben in eine etwas dunklere. Ist jedoch das Leder nicht vollkommen mit Tannin getränkt, so schwellen die Fasern in kurzer Zeit stark an und nach und nach verwandelt sich das ganze Lederstückchen in eine gelatinöse Masse.
(Mittel gegen den Schimmel von Würsten und Schinken.) Wenn geräucherte Fleischwaren längere Zeit in einem dumpfen Raume ausbewahrt werden, werden dieselben häufig von einem dem Geschmack nachteiligen Schimmel überzogen. Dies zu verhüten vermische man gewöhnliches Kochsalz mit Wasser zu einem Brei und überstreiche Würste, Schinken rc. damit. Das Wasser verdunstet und das Salz setzt einen krystallartigen Ueberzug ab, der jede Schimmelbildung verhindert.
(Schnittwunden.) Arge Schnittwunden mit starker Blutung, welche das Zurückbleiben einer bedeutende Narbe befürchten lassen, werden am besten mit Oulonäulu äußerlich behandelt, wodurch das Blut gestillt und die rasche Heilung befördert wird. — Anwendung: Auf ein Weinglas voll Wasser werden 2 Theelöffel voll Oatonäula- Tinktur genommen, mit der Mischung ein Stückchen Leinwand befeuchtet und damit die Wunde verbunden. Große gefährliche
Wunden müssen natürlich durch einen Wundarzt behandelt werden.
(Milch und Rum zu Thee.) Das Vermischen verschiedener Nahrungsmittel ist oft von nachteiligen Folgen begleitet, so daß dieselben an Güte und Schmackhaftigkeit verlieren. So z. B. ist es nicht gleich, ob man zu Thee erst Rum nnd dann Milch zugießt. In diesem Falle käset die ! Milch, oder wie man gewöhnlich sagt, die ! Milch hackt sich. Es ist daher unbedingt notwendig, daß man erst die Milch zum j Thee gießt und dann den Rum. !
(Geflügel schnell zu rupfen) ist sehr ! leicht, wenn man dasselbe in kochendes ! Wasser hält und darin hin und her bewegt. Es ist dies besonders bei altem Geflügel und bei Gänse-, Enten- u. Puten- Klein zu empfehlen.
Milch kann man sehr leicht vor dem Gerinnen dadurch bewahren, daß man, wenn sie kocht, ein klein wenig krystalli- siertes kohlensaures Natron hineinwirft.
Auflösung des Rätsels in Nr. 15.
Stecknadel.
Jostveröindimg
Wilferdingen (Bahnhof) — Ellmendingen.
Aus Wilferdingen 8.20 vorm. 6.25 nachm.
„ Nöttingen 8.40 „ 6.45 „
In Ellmendingen 9.15 „ 7.20 „
Aus Ellmendingen 7. vorm. 3.50 nachm. !
„ Nöttingen 7.27 „ 4.17 „
In Wilferdingen 7.45 „ 4.35 „
Frankfurter Coursr vom 26. Jan. 1887.
Geldsortem. ^
ZO-Frankenstücke.16.Ü8—1I
Englische Souvereigns .... 20.31—36 Ruß, Imperiales . .... 16 . 64—SS
Dukaten.9.53—59
Dollars in Gold.4.16—19
Aefleüungen ms den EnkthSler i
Können täglich Ser allen Postämtern gemacht werden.
Schlußzeit
des Enzthälers für Inserate.
Dienstagblatt am Montag 9 Uhr vorm. Donnerstagblatt am Mittwoch 9 Uhr vorm. Samstagblatt am Kreitag 8'/, Uhr vorm. Sonntagblatt am Samstag 8',^ Uhr vorm. Spätere Einsendungen müßten je für die nächste Nummer zurückgelegt werden.
Nur in besonders dringenden Fällen können bei kleinen Inseraten Ausnahmen stattfinden.
Mil einer Beilage.
Reden des Feldmarschalls Grafen Moltke und des Reichskanzlers Fürsten Bismarck über die Militärvorlage in der Reichstagssitzung vom 11. Jan. 1887.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.
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Nr. 18 .
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