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Neuenbürg.
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verkauft Paul Wilhelm.
Nwnik.
Deutschland.
Neue Gebiete für Handel und Industrie.
Will das deutsche Volk seine Stellung behaupten, so muß auch der deutsche Unternehmungsgeist mit demjenigen der unternehmendsten Nationen wetteifern. Für die Ausführung dieses Strebens befinden wir uns in einer der denkbar günstigsten Perioden, denn der Weltfriede ist gesichert und an der Spitze Deutschlands steht eine ebenso energische, als weitblickende Regierung, die auf wirtschaftlichem Gebiete für die deutschen Unternehmer in zehn Jahren mehr thun kann, als frühere Regierungen in zwei Jahrhunderten. Wer hätte noch vor fünf Jahren daran gedacht, daß das deutsche Reich in so kurzer Frist Kolonien erwerben und mit solcher Ausdauer und Zähigkeit sich an der Eroberung Afrika's für die Kultur beteiligen würde? Ein Blick auf den Kongo-Staat, Kamerun, Angra-Pequena u. s. w. zeigen in den wenigen Jahren ganz erstaunliche Fortschritte für das koloniale Vorgehen Deutschlands.
Es sind nun mancherlei Zweifel über die wirtschaftliche Rentabilität dieser Kolo- uial-Unternehmungcn aufgetancht, es verdient deshalb hervorgehoben zu werden, wie die Engländer, ein Volk, das seinen großen Wohlstand vorzugsweise den Kolonien verdankt, über das Vorgehen Deutschlands in Afrika urteilen. Nachdem die politische Nebenbuhlerschaft Englands in den Kolonialfragen durch die Festigkeit der deutschen Regierung beseitigt worden ist, kommt jetzt nur noch der wirtschaftliche Wettkampf in Afrika zwischen England und Deutschland in Frage. Es ist nun dabei im höchsten Grade bezeichnend, wie englische Fachblätter für Industrie und Handel ängstlich das Vorgehen der Deutschen in Afrika beobachten.
Unsere auswärtige Politik wird fortdauernd durch den Streit mit Spanien um die Karolincn-Jnseln beherrscht. Die Besitzergreifung der Insel Jap durch das deutsche Kanonenboot „Iltis" und die hierauf folgenden Pöbelexcesse vor dem deutschen Gesandtschaftsgebäude in Madrid drohten dem Konflikt eine akute Form zu geben, inzwischen hat derselbe wieder eine Wendung zum Besseren genommen. Die Dispositionen, welche die Regierung des Königs Alfonso zur Verhinderung fernerer antideutscher Demonstrationen getroffen hat, mögen hierzu wohl auch mit beigetragen haben, jedenfalls ist es aber in erster Linie das Verdienst der deutschen Regierung, wenn es infolge der jüngsten Ereignisse in Madrid noch nicht zu Verwicklungen zwischen Deutschland und Spanien
gekommen ist. Mit einer Ruhe und Würde, die nur das Bewußtsein des guten Rechts einerseits, sowie das Gefühl des Stärkeren gegenüber dem Schwächeren zu erzeugen vermögen, hat die Reichsregierung die Provokationen der spanischen Nation ertragen, sie hat im Gegenteil der spanischen Regierung die versöhnlichsten Erklärungen zugehen lassen. Mit besonderer Genug- thuung verdient der Umstand hervorgehoben zu werden, daß die auswärtige Presse fast ohne Ausnahme sich zu Gunsten Deutschlands ansspricht. — Die größte Sorge für die spanische Regierung dürfte nicht mehr die Karolinenfrage, sondern die Revolution im Innern werden, die von wahnsinnigen Parteiführern geschürt wird. — Der König hat sich bis jetzt allein als Mann von Einsicht bewiesen.
In Geschäftskreisen begrüßt man die Meldung, daß die Regierung ein deutsches Konsulat in Paris eingerichtet habe, mit lebhafter Genugthuung. Auch die Besetzung des neuen Postens mit dem Amtsrichter Lossen aus Elsaß-Lothringen ist in hohem Grade geeignet, zu befriedigen. Derselbe ist mit dem französischen Rechte bestens vertraut und wird sich auch als juristischer Beirat der deutschen Botschaft, welches Amt ihm gleichzeitig übertragen worden, nicht minder große Verdienste um die Beförderung unserer geschäftlichen Interessen in Paris erwerben können, als sein Vorgänger, der im Herbste vorigen Jahres verstorbene Geheime Justizrat v. Rechten.
Berlin. Der Präsident des Reichstages, v. Wedell-Piesdorf hat soeben das Großkreuz des Ordens Jsabellas der Katholischen vom König Afons von Spanien erhalten. Der Beschluß zu dieser Ordensderleihung mag wohl schon seit einiger Zeit gefaßt worden sein, sie ist aber jetzt erst vollzogen worden, v. Wedell- Piesdorf war Vorsitzender des Komites, das die Sammlungen für die durch das Erdbeben beschädigten Spanier leitete.
Berlin, 8. Septbr. Die englische Presse aller Parteischattierungen hat nahezu mit Einmütigkeit in der Karolinenfrage ihrer Ucberraschung über das aufgeregte Verhalten Spaniens gegenüber dem maßvollen und schonenden Vorgehen Deutschlands Ausdruck geliehen.
Berlin, 9. Sept. Die Meldung der Times, Kaiser Wilhelm habe eine unmittelbare Kundgebung an König Alfons gelangen lassen, wird als richtig bezeichnet.
Berlin, 10. Septbr. Nach einer Privatdcpesche des „Börsen-Couriers" ist das Kanonenboot „Iltis" in Manila cin- getroffeu. Es ist sonach die Gefahr eines Zusammenstoßes mit dem „Belasco" ausgeschlossen. (F. I.)
Karlsruhe, 10. Sept. Jubelnd begrüßt von Tausenden, fuhr soeben der Kaiser durch den Triumphbogen zum Residenzschloß. (S. M.)
Für die Reichslande bereitet sich ein Unternehmen vor, welches die dortigen Verhältnisse in tiefgehender Weise beeinflussen wird. Dieses Unternehmen ist der Kanal zwischen Straßburg und Ludwigs- Hafen resp. Mannheim, lieber die großen Vorteile eines schiffbaren Kanals von Straßburg nach Ludwigshafen oder Mannheim herrscht in maßgebenden Kreisen nicht der geringste Zweifel mehr.
Pforzheim, 9. Sept. Gestern war hier ein in hohem Grade interessantes Erzeugnis der hiesigen Industrie kurze Zeit zur Ansicht ausgestellt. Es ist dies ein im Auftrag des Großhcrzogs von Hrn. Fabr. Adolf Hauber nach einem Entwurf des Hrn. Direktor Waag hergestelltes kostbares Kollier nebst Diadem in Brillanten von wundervoller Arbeit.
Württemberg.
Im Gefolge des Kaisers bei seinem Besuche in Stuttgart werden sich, wie wir hören, voraussichtlich befinden der deutsche Kronprinz und dessen Sohn Prinz Wilhelm von Preußen; ferner Prinz Albrecht von Preußen, kommandierender General des X. Armeekorps, Prinz Arnulf von Bayern. Fürst von Hohcnzollern, Fürst Dolgorouki, Generalfeldmarschall v. Moltke, die Generale v. Albedyll und v, d. Goltz, Kriegsminister Bronsart v. Schellendorf, Graf v. Lehndorff, Generaladjutant, General v. Voigts-Rhetz, Generalquartiermeister Graf v. Waldersee.
Die Zahl der angemeldeten Krieger zur Teilnahme an der Kaiserparade beträgt bis heute (9. Sept.) 10 000 und immer kommen noch vereinzelte Anmeldungen ein. Die Aufstellung auf dem 1200 Meter breiten Paradeseld in Linie wird 7 bis 8 Glieder tief formirt werden müssen. Die Vereine müssen bis 8 Uhr auf dem Paradefeld aufgestellt sein. — Die erwähnte Umfahrt des Kaisers zum Stadtgarten findet, wenn die Umfahrt stattfinden kann und wenn bezüglich derselben keine abändernden Bestimmungen getroffen werden, voraussichtlich am Sonntag den 20. nachmittags 2 Uhr statt.
Stuttgart. Zum Empfange des Kaisers erfahren wir noch folgendes: Der Gewerbeverein Stuttgart beteiligt sich bei Bildung des Spaliers und bei dem Fackelzuge, und wird eine eigene Standarte und Abzeichen anschaffen. — Der Turnerbund und der Männerturnverein werden sich mit über 400 Fackeln beteiligen. Die Stadt Stuttgart hat eine bedeutende Summe für die Feierlichkeiten genehmigt. An der Spitze des Dekorationskomite's steht Stadtrat Braunwald, dazu gehören für den Stadtgarten die Herren Jnsp. Wagner, Brauer und Kämmerer. 200 Festjungfrauen sollen Se, Maj. den Kaiser im Stadtgarten empfangen. (St.-Anz.)
Stuttgart, 8. Sept. Gestern fand eine Vorbesprechung und nachmittags 3 Uhr die Dclcgierten-Versammlung der süddeutschen Edel- und Unedel-Metallberufs- genossenschaft unter dem Vorsitz des bisherigen provisorischen Vorstandes Münz- dircktors v. Schauß-München statt. Der erste Gegenstand der Tagesordnung betraf die Wahl des Vorstandes. In denselben sind u. A. folgende Pforzheim er Firmen berufen: A. Wittum, P. Suedes, als Ersatzmänner wurden gewählt: A. Kühnle, W. Stöffler.
Egenhausen, 7. Sept. Der Schw- Bote" vom 5. d. M. teilt als Seltenheit mit, daß ein Ebinger Metzger ein sechs Wochen altes Saugkalb im Gewicht von 210 Pfunden in Stetten a. k. M. erkauft und den saftigen Braten den Stuttgartern zugcstcllt habe. Den Karlsruhern ist heute ein noch besserer Braten durch den Kälber-