Neuenbürg. Heute Samstag

Mchelsuppe

wozu freundlichst einladet

E. Lustnauer zur Sonne.

griff. Möge die Direktion auf dem be­tretenen Pfade weiterschreiten! Die Ein­wohnerschaft von hier und Umgegend wird es dann auch an thatkräftiger Unterstützung durch regen Besuch nicht fehlen lassen.

Kronik.

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Kegen ttusten und Heiserkeit gibt es niokts kesseres.

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Um MlsciifrWc 1884.

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Neuenbürg, 13. Novbr. Unsere Theater-Gesellschaft" führt in rühmlicher Weise fort, die Zuschauer möglichst zu be­friedigen. Eine der besten Vorstellungen der Saison war entschieden die Vorführung des Benedix'schen Lustspielsder Aller­weltsvetter", welches vergangenen Freitag über die Bretter ging. Das Stück an und für sich hat einen durchaus gediegenen Kern; es bietet nichts Gesuchtes, alles ist natürlich, voll köstlichen, frischen Humors, voll gesunder, packender Komik. Es unter­scheidet sich hiedurch wesentlich von den meisten modernen Komödien, die, abgesehen von ihren unnatürlichen Charakteren, durch ihre banalen Witze, ihren nichtssagenden, faden Dialog, nahe an das Gebiet der Posse streifen. Die Schauspieler wurden ihren Rollen zum größten Teil gerecht; besonders bot der Träger der Titelrolle, H. Dir. Schmidt, eine wohlgelungcne Figur. Es fehlte deshalb auch nicht au Applaus des sehr zahlreich anwesenden und ge­wählten Publikums, worunter namentlich auch unsere Nachbarorte Höfen und Calm­bach nicht unbedeutend vertreten waren. Auch das heute aufgeführte Lustspiel von BenedixEin lustiges Gefängnis", durfte sich lebhafter Beifallsbezeugung erfreuen. Die Expositon des Stückes ist höchst ein­fach , der Gang der Handlung ist unge­zwungen. Jedoch wird eine solche Fülle von Leben, von komischen Wendungen geboten, daß bei sämtlichen Zuschauern alsbald eine recht heitere Stimmung Platz

Deutschland.

Berlin, 12. Nov. DerRcichsan- zeiger" publiziert die Einberufung des Reichstags zum 20. November.

Berlin, 11. Novbr. Der hiesige Korrespondent derTimes" meldet seinem Blatte einen recht artigen Scherz des Fürsten Bismarck. Es sei ihm allen Ernstes versichert worden, der Kanzler ver­spüre nicht übel Lust, den Posten des ersten Gouverneurs in Kamerun Eugen Richter zu offerieren, welcher sich in dieser Eigenschaft seinem Vatcrlande gewiß viel nützlicher machen werde, denn als Hanpt derunverföhnlichen Partei der reinen Negation." Diese Praxis könnte noch weiter ausgedehnt werden.

Was die Physiognomie des neuen Reichstages anbelangt, kann man jetzt schon erkennen, daß einenteils die rechte Seite des Hauses eine nicht unbedeutende Verstärkung aufweisen wird, während anderntcils auch die linke Seite des Hauses durch die Abnahme der Deutsch-freisinnigen und der Zunahme der Sozialdemokraten ein verändertes Aussehen gewonnen hat. Letztere haben überhaupt auch bei den engeren Wahlen im Verhältnis zu ihrer bisherigen Stärke im Reichstage das beste Geschäft gemacht. Immerhin werden aber die Nationalliberalen im Verein mit den Freikonservativen stark genug sein, um den Einfluß der Mittelparteien im neuen Reichstage in hinlänglicher Weise zur Geltung zu bringen.

Ministerpräsident Dr. v. Mittnacht ist am Montag Abend nach Berlin zur Teilnahme an den Sitzungen des Bundes­rats abgereist. Die Verhandlungen des­selben beziehen sich in erster Linie auf die Postsparkassenvorlage.

Der in Stuttgart lebende Prof. Dr. Beyer wurde vom akadem. Senat des freien deutschen Hochstifts zu Frankfurt a. M. zum Festredner für deren 25jährige Jubel­feier, verbunden mit der Feier des 125. Geburtstages Schillers, berufen.

(Der Rheinwein von 1884.) Die Wein­lese am Rhein ist allenthalben im Gange. Ist auch das Ergebnis nicht überall von glei­cher Güte, so dürfen unsere Winzer mit dem Henrigen" doch recht zufrieden sein; was ihm hie und da an Quantität abgeht, er­setzt er durch die Qualität, so daß man hofft, den 1884er Rheinwein den besten Tropfen des Jahrhunderts an die Seite stellen zu können. Ganz vorzüglich ge­staltet sich die Qualität in den feinen Lagen des Rüdesheimcr Berges; die dort am Stocke stattgehabten Versteigerungen erzielten infolge dessen ungewöhnlich hohe Preise 70 150 ^ Per lll. Außer diesen anerkannt guten Marken gegenüber zeigt sich jedoch nur geringe Kaulust, Käufer wie Verkäufer beobachten eine ge­wisse Reserve, aus welcher sie wohl erst nach vollständig beendeter Lese heraustreten

werden. Letztere wird durch das schöne warme Herbstwetter sehr begünstigt.

(St.-Anz.)

Karlsruhe, 12. Novbr. Gestern waren Interessenten der Holzbranche aus ganz Baden versammelt zu dem Zwecke, um zu beraten, in welcher Weise für diese Branche die Verwirklichung des Unfall- Versicheruugsgesetzes vom 6.Juli l. I. am besten bcthätigt werden könnte.

Ettlingen, 10. Nov. lieber unsere Eisenbahn-Projekte können wir folgendes mitteilen: Der Gcmeinderat der Stadt Ettlingen hat mit Zustimmung desBürger- ausschusscs bei Gr. Staatsregierung um Bauerlaubnis einer Seitenbahn Ettlingen- Bahnhof bis Ettlingen-Stadt, beziehungs­weise mit Güterbeförderung bis zur Spin­nerei und Weberei nachgesncht und dürfte dieses Gesuch in der Bälde Genehmigung finden. Nun hat in den letzten Tagen die Karlsruhe-Mühlburg-Durlacher Pferde- und Dampfbahn-Gesellschaft an den hie­sigen Gemeinderat ein Schreiben gerichtet, in welchem dieselbe erklärt, daß sie bereit sei, eine Straßenbahn von Karlsruhe über Baiertheim und Rüppur nach Ettlingen zu bauen unter der Bedingung, daß die Gemeinde Ettlingen von Gr. Regierung die Bauerlaubnis zu dieser Bahn erwirbt, auf genannte Gesellschaft überträgt und den noch zu stellenden billigen Forderungen entspricht. Man hofft auf eine baldige Erledigung der Angelegenheit.

Deutsche

Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.

Rettung aus Seegefahr.

Bremen, 5. Novbr. 1884.

I.

Der Vorstand der Rettungsstation auf oer Insel Amrum, Hr. Kapitän A. Schau berichtet:

Den 26. Oktober 7'/, Uhr, wurde mir durch einige vom Strande zurückkehrende Männer und auch zugleich durch den Leuchtturmwärter Christiansen gemeldet, daß ein Schiff auf Kniepsand gestrandet sei und Notsignale zeige. Ich ließ sofort den Vormann der Rettungsstation Kniep- haven, Flor, davon benachrichtigen und eilte selbst mit dem Vormann der Süd- Station, Meyer, dem Seefahrer Martin Qnedens und dem Straudvogt I. W. Jenssen an den Strand, wo wir von der West-Düne aus ein Schiff beim Durch­bruch auf Kniepsand liegen sahen. Da sich inzwischen noch einige zur Rettungs­mannschaft gehörende Männer eingefunden hatten, wurde das Rettungsboot der Station KniepsandTheodor Preußer" sogleich be­mannt und flott gemacht. Nachdem das Boot mit vieler Mühe, trotz des herrschen­den Unwetters dem Ort der Strandung nahe gekommen war, sprang der Wind, welcher bisher gewesen, nach um und mit solcher Gewalt, daß mensch­liche Kraft dagegen machtlos war. Zu­dem war es ganz finster geworden und ein heftiges Gewitter zum Ausbruch ge­kommen. Das unglückliche Schiff saß hart am Rande des tiefen Kanals. Die Ver­änderung des Windes verursachte, daß das Schiff durch die Brech-Seen vom Strande ab und in den Kanal getrieben wurde, wo es versank. Als die Feuer am Schiff