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Die braunschweigische Erbfolgefrage.

Die braunschweigische Erbfolge ist noch immer eine der wichtigsten inneren Fragen Deutschlands, steht aber wahrscheinlich vor einer baldigen Lösung, da der Kaiser, der Bundesrat und die provisorische Regent­schaft Braunschweigs sich in Ueberein- stimmung über die Art der Entscheidung der Erbfolgefrage befinden. Eine That- sache ist ferner, daß die Anschauung der preußischen Regierung, daß nimmermehr der Sohn des früheren Königs von Hannover, der von der Welfenpartei auf den Schild erhobene Herzog von Cumber- land, Braunschweigs Regent werden könne, weil seine Partei außerhalb der Reichs­verfassung steht, von allen deutschen Bun­desregierungen geteilt, ja daß sich die Ver­treter Bayerns und Sachsens noch aus- drücklich bewogen gefunden haben, in dieser Hinsicht dem Reichskanzler bestimmte Er­klärungen abzugeben. Der Herzog von Cumberland hat weder aus der Geschichte irgend welche Lehren gezogen, noch sich durch die politische Klugheit leiten lassen, oder wahrhafter Vaterlandsliebe und natonaler Gesinnung die Richtschnur für sein Handeln entnommen. Nur den welf- ischcn partikularistischen und klerikalen Ein­flüssen ist der Herzog gefolgt und dadurch konnte er sich nicht mit Kaiser und Reich aussöhnen.

Außerordentlich wohlthuend hat in den weitesten Kreisen das loyale und reichs- frenndlicheBenehmen des braunschweigischen Regentschaftsrats berührt. Alles was diese interimistische Regierung bisher gethan, trägt den Stempel politischer Weisheit, und doppelt angenehm ist der Eindruck, daß die Regierung sich voll und ganz eins weiß und getragen wird von den Ge­sinnungen, welche die Bevölkerung des Herzogtums beseelen.

Der Kaiser soll dem Generalfeld­marschall Grafen Moltke, wecher am ver­gangenen Sonntag, den 26., sein vierund­achtzigstes Lebensjahr vollendet hat, ein überaus huldvolles Glückwunschschreiben zu diesem Tage übersandt haben. Der greise Feldmarschall, der sich noch einer be­wundernswerten Rüstigkeit erfreut und sich auf den Wegen, die er zu machen hat, nur selten seines Fuhrwerks bedient, sondern dieselben größtenteils zu Fuß zurücklegt, ist kein Freund großer Ovationen, weshalb er denn auch seinen letzten Geburtstag in möglichster Zurückgezogenheit begangen hat. Außer den zur Gratulation erschienenen Generälen und höheren Offizieren, zu denen in erster Reihe der Commandeur des Eisenbahn-Regiments gehört, welches dem Grafen Moltke direkt unterstellt ist, sowie hervorragende Staatsbeamten, welche teils ihre Karten abgaben, teils ihre Namen in das ausliegende Meldebuch eintrugcn, zählten die eingelaufenen Glückwunsch­schreiben und Telegramme selbstredend wieder nach Hunderten, unter denen sich eine ganze Anzahl von gekrönten Fürsten befand.

Heute treten die gesamten übrigen Tagesfragen der inneren und auswärtigen Politik vor derjenigen nach dem Aus­gange der Reichstags Wahlen weit zurück Schon jetzt ein abschließendes Ur­teil über dieselben zu geben, ist aus nahe­liegenden Gründen natürlich noch nicht möglich, ein Moment tritt aber bereits in erschreckender Sicherheit hervor, das rapide Anwachsen der Sozialdemokratie. Dieselbe hat in einer ganzen Reihe von Wahl­kreisen den Sieg davongetrageu und auch bei den Stichwahlen werden ihr unzweifel­haft noch zahlreiche Wahlkreise zufallen.

Berlin, 27. Okt. Die Stimmung innerhalb der fortschrittlichen Versammlung im Zentralgarten ist sehr gedrückt. Der Fortschritt hat nur einen Wahlkreis be­hauptet, dagegen 1881 alle sechs im ersten Wahlgange. Ganz bedeutend ist die Zu­nahme der konservativen Stimmen, der die sozialdemokratische aber nicht nachsteht. Für die Deutsch-Freisinnigen bedeutet der heutige Tag eine Niederlage gewaltiger Art, denn wie auch die Stichwahlen sich gestalten, die Hochburg Berlin ist erschüttert, zum Teil ganz verloren. (F. I.)

Bremen, 28. Okt. Die Rettungs­station Wangeroog der deutschen Rettungs­gesellschaft für Schiffbrüchige rettete am 27. Okt., Abends, von der deutschen Tjalk Anna Margarethe," gestrandet vorWange- rvog, 2 Personen, Vater und Sohn. Es hatte ein Wcstnordweststurm mit Hagel geherrscht. Das Rettungsboot war 6 Stunden unterwegs.

Bodenheim, 27. Okt. Heute Morgen wurde mit der Auslese der Trauben be­gonnen und dauert dieselbe bis Donnerstag; von da ab werden die Weinberge wieder geschlossen und wird alsdann der allgemeine Traubenherbst am Montag den 3. Nov. seinen Anfang nehmen. Die Qualität ist eine ganz vorzügliche. (F. I.)

Pforzheim, 29. Okt. Nach den aus dem gesamten 9. bad. Reichswahlkreis bis zum heutigen Abende hieher gelangten Mitteilungen fiel die Mehrheit der Stim­men auf den Kandidaten der National­liberalen G. Klumpp, Holzhändler in