IV. Die Schiebleitev,
Zu deren Bedienung sind 6 Mann erforderlich.
1.—4. Commando
wie bei der gewöhlichen Stützenleiter (II.).
5. Commando.
Rechts (links) dreht!
Die Mannschaft dreht die Leiter freitragend nach der angegebenen Richtung.
6. Commando.
Verlängern!
Nr. 1 bringt die Einfallhacken in Ordnung, alsdann ziehen 5 und 6 mittelst des Seils den oberen Theil der Leiter soweit in die Höhe, bis Halt kommandirt wird, worauf die Mannschaft die Leiter an das Gebäude anlegt.
7. Commando.
Ablassen.
Der letzte Steiger legt die Einfallhacken zurück, wobei 5 und 6 am Seil festhalten müssen; nachdem er die Leiter verlassen hat, lassen sie den oberen Theil derselben langsam herab.
Nun folgen dieselben Verrichtungen, wie beim Verlassen der gewöhnlichen Stützcnleiter.
Während der Benützung einer aufgestellten Leiter müssen beide Stützen stets je von einem Mann besetzt sein und muß die Leiter vorne von einem Mann gehalten werden.
V. Die Steckleitern (Hackenleitern).
Während des Marsches wird die Stockleiter so über die rechte Schulter gehängt, daß der Hacken vornen und nach innen gekehrt ist. Die Mannschaft wird von 1 an numerirt und stellt sich vor dem zu besteigenden Gebäude mit Front gegen dasselbe auf.
1. Commando.
Steigt auf!
1 legt die kleine Anstellleiter an, 2 besteigt dieselbe mit einer Stockleiter und hängt dieselbe im Fenster des zweiten Stocks seitwärts ein, steigt auf und mit einem Fuß zuerst ein; 3 gibt seine Leiter 1, steigt auf und begibt sich im Reitsitz auf die Fensterbrüstung des 2. Stocks, nimmt seine Stockleiter von 1 und hängt sie im 3. Stock ein, wobei 2 ihn an der Gurte festhalten muß. Hierauf steigt 3 in den 3. Stock u. s. f. bei weiteren Stockwerken.
2 Commando.
Steigt ab!
Der Rückzug geht wie das Aufsteigen vor sich, nur in umgekehrter Ordnung.
VI. Die Dachreitern.
Die Dachleiter wird beim Steigen auf der rechten Schulter mit dem Hacken auswärts und der Vorrichtung zum Zurückschieben der Dachplatte abwärts so getragen, daß der längere Theil der Leiter nach unten sieht.
Es sind 6 Mann nothwendig, die von 1 (dem Schlauchführer) an numerirt werden. Nr. 1, 2 und 3 sind mit Dachleitern versehen.
1. Commando.
Steigt auf!
Nr. 1, 2 und 3 besteigen hinter einander die angelegte Feuerleiter. Oben angekommen, schiebt Nr. 1 mit seiner Dachleiter die Dachplatte zurück, hängt die Leiter ein und steigt auf dieselbe; nun gibt ihm Nr. 2 seine Leiter; 1 hängt sic ebenfalls über und neben der ersten ein und begibt sich auf die obere, worauf 2 von der großen Leiter auf die 1. Dachleiter vorrückt. Jetzt gibt Nr. 3 seine Dachleiter 2, dieser dieselbe an 1, welcher sie einhängt und den Dachfirst besteigt, worauf 2 die oberste Leiter und 3 die mittlere Leiter besetzt. Nun rücken 4 und 5 auf der großen Leiter vor, 4 nimmt Stellung auf der untersten Dachlciter, 5 bleibt oben auf der großen Leiter stehen und 6, der inzwischen den Schlauch mit angeschraubtem Strahlrohr und Mundstück in Empfang genommen hat, reicht denselben an 8, von welchem aus er von Hand zu Hand bis 1 geht. Hierauf behalten 2 bis 6 (letzterer mitten
auf der Leiter) Stellung, befestigen den Schlauch mittelst des Schlauchhalters oder der Schlinge und überwachen denselben.
Auf einer Leiter darf nie mehr als ein Mann zu stehen kommen.
VII. Dev Wettrmgssch Lauch.
Ist für den Rettungsschlauch keine besondere Abtheilnng aufgestellt, so wird er von der Steigerabtheilung mit den Stockleitern bedient.
Nachdem Nr. l, 2 und 3 in das betreffende Stockwerk gestiegen sind, ein Steigerseil herabgelassen und 4. 8 und 6 den Rettungsschlauch unten parat gelegt, die Riemen geöffnet und den Seilhacken befestigt haben, folgt das
1. Commando
Aufziehen!
3 und 4 ziehen den Rettungsschlauch auf und hängen ihn ein, 4, 8 und 6 ziehen denselben unten vom Hause ab und halten ihn fest.
Ehe ein Gegenstand durch den Rettungsschlauch herabgelassen wird, ist oben durch Nr. 1 das Signal mit der eintönigen Huppe zu geben/.und erst wenn es von unten von Nr. 4 erwidert ist, darf der betreffende Gegenstand herabgelassen werden.
2. Commando.
Rettungsschlauch zurück!
Auf dieses Commando wird der Schlauch ausgehüngt, mittelst des Steigerseils Herabgelaffen, wieder aufgewickelt und zusammengepackt, 1, 2 und 3 steigen mit Stockleitern herab.
VIII. Die Sprühe.
Die Aufstellung der Spritze muß stets von dem Gebäude so weit entfernt sein, daß die Bedienungsmannschaft außer aller Gefahr ist, insbesondere ist aber die Aufstellung auf der Giebelseite, wenn möglich, zu vermeiden.
Bei Anwendung des Schlauchs ist sehr darauf zu sehen, daß der Rohrführer dem Feuerherd so nahe als möglich beikommt, und den Wasserstrahl erst dann verändert, wenn die angegriffene Stelle gründlich gelöscht ist.
Sehr förderlich ist es, wenn die Schläuche vor der Anwendung naß gemacht werden können.
Die zur Bedienung der Spritze nöthige Mannschaft stellt sich, der Spritzenmeister auf dem rechten Flügel, in 2 Gliedern rechts oder hinter der Spritze mit Front gegen dieselbe auf. Die Mannschaft wird von 1 an numerirt.
iV. Die 4rädrigen Spritzen.
1. Commando.
Bedienung neben die Spritze, rechts und links um!
Marsch!
Das erste Glied macht rechts, das zweite links um und marschiren neben die Spritze mit Front gegen dieselbe sich aufstellend.
2. Commando.
Spritze fertig!
Die Deichsel wird von den beiden Nächstehenden abgenommen und versorgt; die Druckstangen werden eingelegt, von den Spritzenmeistern die Schläuche eingeschraubt und die Hahnen richtig gestellt. Sobald die Spritze fertig gestellt ist, treten die Mannschaften des ersten Gliedes an den vorderen, die des zweiten Gliedes an den Hinteren Hebel.
Das Legen und die Bedienung der Schläuche besorgt die Spritzenmannschaft und deren Ablösung, welche dieselben vom Schlauchhaspel nehmen, und, am Abgußrohr der Spritze beginnend, an einander schrauben; der Führer nimmt das Strahlrohr mit entsprechendem Mundstück und bringt solches dem untenstehenden Steiger, dieser schraubt es an die Schlauchleitung und gibt es von Hand zu Hand, den Schlauch nachziehend, bis zum Schlauchführer (Schläuche wie Schlauchgewinde dürfen nie auf dem Boden fortgezvgen, müssen vielmehr getragen werden).
Hat der Steiger 1 mit dem Mundstück seinen Standpunkt eingenommen und sind die Schläuche mit dem Schlauch- Hacken oder Schlingen eingehängt, so gibt er das Signal „pumpen" (Wasser bei), welches Signal der bei der Spritze Commandirende auf gleiche Weise beantwortet.
(Fortsetzung folgt.)
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.