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Samstag Krilage r« Ur. 18. 10. Februar 1900.
6 n 1 1! ^ a t rr» Nachdruck verboten.
Der Advokatenbauer.
Kriminalroman von Dietrich Theben.
(Fortsetzung.)
„Er geht wohl nicht direkt mit dem Plane um, ich glaube aber, daß er ein Angebot nicht bloß in Erwägung ziehen, sondern auch willkommen heißen würde. Er liebt das Gut, ja; aber er ist dauernd krank und dürfte den Aufenthalt im Süden vorziehen . .
„Warum kaufen Sie das Gut nicht selbst?"
„Ich?" fragte er erstaunt. „Weil ich nicht die Mittel habe. Ich würde mich sonst nicht bedenken."
„Welchen Wert hat der Besitz?"
„Dreiviertel Millionen Mark. Also nur wenigen Sterblichen erreichbar."
„Der Preis wäre mir nicht gerade zu hoch. Ich werde in einigen Tagen noch einmal kommen. Wollen Sie dann die Güte haben, mir auch die Ländereien zu zeigen?"
„Schwerer Weizenboden, gute Wiesen, ausgedehnt« Waldbestände — zählte er auf, ohne ein direkte Antwort zu geben.
„Ich habe nur das Bedenken, daß der Betrieb für mich zu groß sein würde, da ich von der Landwirtschaft? nichts verstehe. Würden Sie — in Ihrer Stellung verbleiben?"
Er zuckte die Achseln.
.„Gnädige Frau, fürs erste — ja. Später, unter wesentlich günstigeren Bedingungen, als ich sie bis j-tzt fordern konnte, auch. Ich weiß nicht, ob Herr Böhm oder eine ihm folgende Herrschaft — diese bewilligen würde. Ich müßte aber darauf bestehen, denn ich müßte ein Vorwärts sehen."
„Darüber ließe sich reden ..."
Sie zögerte einen Moment.
„Wenn Sie unvermögend sind, warum suchen sie nicht durch reiche Heirat Ihre Lage günstig umzugestalten?* fragte sie dann energisch.
Er lachte kurz und herzlich auf und in seinem charaktervollen, männlichen Gesichte leuchtete es sonnig.
„Gnädige Frau, ich habe ein Weib in mein Herz geschlossen, ein junges, ernstes, schönes Weib, das mir um alle Reichtümer der Welt nicht feil ist."
„Sie sind verlobt?" ,
„Im Herzen, ja. Und auch vor der Welt soll mein Glück nicht lange mehr verborgen bleiben. Unsere Verlobung soll ein Geschenk des Christkindes sein."
„Ah? — Aber Ihre Braut ist gleichfalls mittellos?"
„Ja, wie ich!" entgegnrte er vergnügt.
„Und hat auch nichts zu erwarten? Ich meine — hat sie nicht wenigstens — reiche Verwandte?"
„Sie hat zwei arbeitsgewohnte Hände und ist bescheiden und tapfer, das ist mehr wert als Gold."
„Verzeihen Sie, Herr v. Löhnau —, daß ich anderer Meinung bin —
„Verzeihen Sie, meine Gnädige, daß das für mich nicht maßgebend ist —
„Die Erfahrungen eines langen Lebens geben mir recht —
„Mir gelten Mut und frisches Können der Jugend höher."
„Denken Sie sich einmal an die Seit« eines reichen WeibeS —
Er wehrte lebhaft ab.
„Ich kann mich nur an die Seite eines WeibeS denken!"
„Jugend und sogenannte Liebe machen blind —
Er wurde ernst.
„— und glücklich! — Im übrigen: Wir irren ab, Gnädige."
„Ich bitte um Entschuldigung. — Sie sind Jäger?"
„Ja. Und unsere Jagd ist gut."
„Ist Herr Böhm auf Reisen oder daheim?"
„Daheim, leider ans Zimmer gebannt."
„Ich bin Ihnen für Ihre Führung verbunden. — Darf ich Ei« ersuchen, über mein Interesse für das Gut vorläufig Schweigen zu bewahren? — Danke. — Störe ich, wenn ich in einigen Tagen um die gleiche Stunde wie heute wiederholt Ihre Bemühung in Anspruch nehme?"
„Durchaus nicht."
Sie waren wieder an dem Herrenhause angelangt, und Frau Wichberns Blick ruhte einen Augenblick auf dem stattlichen, weitläufigen Bau.
„Auf Wiedersehen, Herr von Löhnau."
Sie neigte leicht das Haupt, ohne ihm die Hand zu geben. Er tankte förmlich.
Nach einer Stunde geleitete Frau Böhm, die ein Pelzcape Lberge- worfen hatte, den Gast an den Schlitten. Das lustige Schellengeläute rief Neugierige an die Thüren und Fenster. Frau Wichbrrn blickte noch einmal zurück und erwiderte das winkend« Grüßen der Gutsherrin.
In das Schellengeläute fiel unweit de« Gutes der Hall eines Schusses. Die grübelnde Frau in dem Schlitten sah am Waldrand eine leichte Rauchwolke aufziehen und erkannte in dem Jäger den Gutsinspektor.
Sie nickte vor sich hin.
Ein anderer Schlag Mensche» — die junge Anna Wichbern und der Mann da. Anders — und mehr als das . . . die Verkörperung der Kraft, verwegen mutig, hoffnungsfreudig, glücklich durch sich selbst . . .
Die Pferde schnaubten und bliesen den Atem dampfend durch die Nüstern; die Frau im Schlitten saß in sich versunken und sah und hörte nicht . . .
(Fortsetzung folgt.)
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