Neuenbür g.

Herrenhemden

mit seinen Einsatzbrüsten,

Waiichkttkn «»!> Klage«, jla«eHmde«

jeder Art, auch nach Maatz, billigst bei pünktlicher Arbeit.

-Utrul Wilhelm.

Kronik.

Deutschland.

Berlin, 12. März. Das Armeever- ordn.-Blatt veröffentlicht die kaiserl. Ordre vvm 8. März an v. Kamcke, worin es heißt, daß der Kaiser mit bewegtem Herzen die 10jährigen näheren Beziehungen zu ihm als Kriegsministcr löse unter dem aufrichtigsten, herzlichsten und wärmsten Dank für die Hingabe an sein schweres Amt und die Aufopferung seiner Kräfte für das Wohl der Armee. Der Kaiser wünscht lebhaft, v. Kamcke nicht ganz gehen zu sehen, sondern in einer Armee- kommandvstelle wieder plaziren zu können.

Berlin, 11. März. Der Berliner Wagner-Verein hat heute Mittag 12 Uhr im Kroll'schcn Etablissement eine Ge- dächtnißfeier für Richard Wagner veran­staltet.

Kaum ein Vierteljahr ist verflossen, seit im Reichstage ans Anlaß des Gesetz­entwurfs über die Geschäftssprache des elsaß-lothringischen Landes- ausschnsses lebhafte Klage über eine Vergewaltigung der Elsaß-Lothringer ge­führt wurde. Inzwischen hat der Landes- ansschuß seit zwei Monaten in deutscher Sprache öffentlich verhandelt und dabei, wie dieN. L. C." mit Recht hervorhebt, auch die kühnsten Erwartungen der Freunde jenes Gesetzes übertroffen. Man darf heute bereits das Urthcil fällen, daß mit dem letzteren ein bedeutsamer und erfolg­reicher Schritt in der Richtung sowohl der Verschmelzung Elsaß-Lothringens mit Deutschland, als der Herausbildung des Landesausschnsses zu einer wirklichen kon­stitutionellen Volksvertretung gethan ist.

Straßburg, 11. März. Gestern wurde im Staatswald Treue bei Machern in Lothringen von dem Herrn Rittmeister Lüttich im schleswig-holsteinischen Dra­gonerregiment Nr. 13 ein starker Wolf geschossen.

Deidesheim, 9. März. Wie man hört, lassen nunmehr auch die Herren Ge­brüder Buhl am 9. April l. I. aus ihren wohl rcnvmmirtcn Kellereien 100 Stück 1881er versteigern. Es kommen hier Weine unter den Hammer, wie sie nur noch in wenigen Kellern am Gebirge zu finden sind, so daß diese Auktion voraus­sichtlich viel zur Entwicklung regen Lebens beitragen wird.

Baden-Baden, 13. März. Wegen Verdachts der Phosphorvergiftung wurde die Leiche des Fürsten Gortschakoff gericht­lich sezirt.

Pforzheim. Der Musikverein veranstaltet Montag den 19. März in der Schloßkirche ein großes Concert unter

Leitung des Musikdirektors Th. Mohr und Mitwirkung des Cäcilienvereins und des Hoforchesters von Karlsruhe, sowie hiesiger Musikfreunde. Progr.: Christnacht. Can­tate von Aug. von Platen für Chor, Soli und Orchester von Mohr. Ein deutsches Requiem nach den Worten der heil. Schrift für Soli, Chor u. Orchester v. Brahms. Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 8 Uhr.

Württemberg.

Die K. Staatsgalerie ist von Seiner Majestät dem König mit dem ausge­zeichneten Bleibtreu'schen Gemälde:Die Schlacht bei Wörth", welches zum Besten der Jnvalidenstiftung in ganz Württem­berg mit so großem Beifall und Erfolg ausgestellt wurde, huldvollst beschenkt wor­den, wodurch die K. Staatssammlung mit einem so schätzbaren als interessanten Kunst­werk bereichert ist.

Stuttgart. Hr. Gemeindcrath Ge­org Gutbrod ist heute (12. März) einer kurzen Krankheit erlegen, welche vor wenig Tagen in Folge einer Erklärung ihn er­griff. Der Verstorbene, Sohn unseres unvergeßlichen Stadtschultheißen und Ober­bürgermeisters Gutbrod, war einer unserer thütigsten Mitbürger auf dem Felde wohl- thätiger und gemeinnütziger Bestrebungen. Die Trauer um seinen allzufrühen Hin­gang ist eine allgemeine.

Aus allen Gegenden Württembergs kommen Nachrichten über eingetretene und noch fortdauernde Schneesälle, die theil- weise einen Temperaturwechsel bis zu 6 und 8° R. Kälte im Gefolge hatten.

Neuenbürg, 13.März. DieSchuee- fällc wiederholten sich bis heute in kurzen Pausen; indessen bei mäßiger Temperatur. Der Thermometer bewegt sich zwischen 14° R. Die armen Thiere in Feld und Wald und die Bogelwelt werden in Nahrungs- und Wohnungsnöthen versetzt sein. Der Winter hat seinen ganzen Charakter verleugnet und treibt sein launen­haftes Spiel; obwohl nicht strenge, will doch Niemand mit ihm recht zufrieden sein, denn der Unregelmäßigkeiten hat er uns gar manche gebracht.

Ausland.

Paris, 11. März. Die Blätter be­schäftigen sich lebhaft mit der Versamm­lung auf dem Jnvalidenplatz. Der Platz vor dem Stadthause, nach welchem die Anarchisten die beschäftigungslosen Arbeiter ans gestern (Sonntag) eingeladen hatten, war bereits gestern früh polizeilich abge­sperrt. Auf der Rue Rivoli und am Ouai verkehrte die am Sonntag stets in Massen aus den Foubourgs herabkommende Menge, diesmal noch durch etliche tausend Neu­gierige verstärkt, ungehindert. An an­deren Punkten der Stadt, an welchen gleichfalls Zusammenrottungen stattfinden sollten, herrschte vollständige Ruhe. Die Bereinigung der verschiedenen Fach­vereine aller Möbelarbeiter hielt eine sehr stark besuchte Versammlung im Konzcrt- saale der Rue de Lyon und protestirte einstimmig mit großer Entrüstung gegen die Kundgebungen, welche nur von Söld­lingender Reaktion im Allgemeinen" veranstaltet seien; auch beschloß sie, alle Arbeiter vor den angeblichen Arbeiter-

komites zu warnen, die mit den wirklichen Arbeitern nichts gemein hätten. Dem Versuch der Anarchisten am Sonntag, eine neue Zusammenrottung vor dem Stadt­hause zu machen, fehlte es uichffan einigen ernsteren Momenten; doch fiel im Gan­zen nichts Ernstes vor. Gegen 6 Uhr kam der Polizei ein starker Regen zu Hilfe und in einem Nu zerstreute sich die ganze Menge, die zum größten Theil nur aus Neugierigen bestand.

London, 9. März. London und die Provinzen wurden gestern Abend von starkem Schueefalle heimgcsucht.

Miszellen.

Für 25 Millionen Mark Bier. Aus München wird geschrieben: Der hiesige Verbrauch au Brauubier ergibt folgende Ziffern: 1879: 1,013,981 K>l 1880: 926,676 Hl. und 1881: 994,251'Hl. Demnach würde sich der oft besprochene Kopftheil der Münchener Bevölkerung für 1881 auf 482 L. im Jahre stellen, der Gesammtwerth des hier verbrauchten Bieres wenn man nur einen durchschnittlichen Berkaufswerth von 25 anuimmt auf 24,856,275 so daß täglich durchschnitt­lich mindestens für 68,099 UL. Bier in München selbst getrunken wurde. Wir möchten wohl , wissen, ob mau in München auch über schlechte Zeiten lamentirt.

Bei einem neuen Gesellschafts­spiel in Texas stehen die Mädchen in einer Reihe und jede hat einen leeren Stuhl vor sich. Die jungen Herren be­finden sich in einem anderen Zimmer und werden einer nach dem andern hereinge- ruscn. Sobald einer erscheint, sucht er sich seinen Stuhl aus und die hinter ihm stehende Dame verbindet ihm die Augen. Darauf tritt lautlos die schwarze Köchin ein, küßt ihn und verschwindet wieder. Der Jüngling erhebt sich überglücklich und be­gibt sich an das andere Ende des Ge­maches. Wer beschreibt aber, was er empfindet, sobald er sieht, wie es seinem Nachfolger ergeht? Nur der Gedanke tröstet ihn, daß alle seine Kameraden so genarrt werden wie er.

Charade (2silbig).

11 Brüder hat die erste Silbe mein, Doch siehst Du niemals einen bei dem andern;

Es muß der eine immer wieder wandern, Bevor der andre sich bei uns stellt ein.

Ich füge über meine Erste bei,

Daß sie von einem Gott wird hcrgclcitet, Der Unglück viel auf Erde» schon verbreitet, Nun rathe, wer damit gemcinct sei!

Auf meiner zweiten Silbe Schutz gestützt Ist schon manch unheilvolle That geschehen: Der bleiche Mond hat oft nur zugesehen, Wenn sic zu Frevelthatcn ward benützt.

Mein Ganzes wirst Du sicher finden jetzt: Ein schwäb'scher Dichter hat es einst be­sungen,

Als Männerchor ist es schon oft erklungen Bon einem Meister in Musik gesetzt.

11. IV. ,

Wergessel die Wöget nicht!

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Mech in Neuenbürg.