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Bekanntmachung.
Wie alljährlich machen wir bekannt, daß der Besuch unserer Etablissements nicbt zulässig ist.
Neuenbürg, 21. Juli 1882.
vermalt»»- der KcnsrnsMik.
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Nachdem die
Isdilklalirik kmil
mir für den hiesigen Platz
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ihres Fabrikats übertragen hat, erlaube ich mir, deren außerordentlich preiswürdige
Kigarren- und Haöake,
letztere in 3 Sorten, auf's Beste zu empfehlen.
Hummel,
vormals Koch.
WcrkdrrenncrcH.
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Wir erlauben uns unsere werthen Freunde und Gönner auf Dienstag dm 25. Juli zur Feier unserer Hochzeit in unser eigenes
Gasthaus zum Rößle
zu einem Glas Wein freundlich einzuladen.
Andreas Schmid von Waldrennach. Hlostne Hlotst von Birkenfeld.
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schönster Qualität verkauft
Schultheiß Bertsch
Igekstoch.
Dobel.
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Pflegschaftsgcld sind gegen gcsetzlichcSicher- heit sofort zu 5 °/° auszuleihen.
Jakob Friedr. Hummel.
Neuenbürg.
kÜ 86 ll 6 §161
Mt,- 700 Me/o 1/. .5. 70
enrpfiehlt
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ist prciswürdig zu verkaufen.
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Bor mehreren Jahren wurde vom Lahrer Hinkenden Boten der Vorschlag gemacht, innerhalb des gesammten Deutschland durch Sammlung kleinerer Geldbeträge, Verkauf von Cigarrenabschnitten, Briefmarken, gebrauchten Staniolkapseln rc. eine Summe zusammen zu bringen, welche — wenn erst zur entsprechenden Höhe angewachsen — zur Erbauung eines deutschen Reichswaisenhauses verwendet werden sollte.
Die private Thätigkeit wohlwollender Förderer dieser Idee und insbesondere das Aufstellen von Sammelbüchsen ermöglichte bis Mitte Mai 1881 die Aufbringung des allerdings recht ansehnlichen, aber im Vergleiche zu der erforderlichen Summe immerhin bescheidenen Betrags von mehr als 9000
Wie schon sein Name sagt, soll das zu gründende Reichswaisenhaus eine Erziehungsanstalt, ein Rettungshaus für Waisen des gesammten deutschen Vaterlandes werden, das keinen Unterschied zwischen religiösen und politischen Partheien, sondern nur die Nächstenliebe, das Erbarmen mit dem Unglück kennt.
Um jedoch diesen Gedanken in nicht zu ferner Zeit verwirklicht zu sehen, hat sich gegen Ende des Jahres 1880 auf Anregung des Herrn H. Nadermann in Magdeburg ein Verein gebildet, welcher unter dem Motto:
„Viele Wenig machen ein Viel,
Vereinte Kräfte führen zum Ziel" das rasche Znsammenbringen der zu obigem
Zweck erforderlichen Mittel auf organisatorischem Wege erstrebt. Dieser Verein hat eingedenk seines Bestrebens, durch Sammeln vieler kleiner Beträge sein Ziel zu erreichen, den Namen „Deutsche Weichsfechtschute" angenommen und soll im gesammten Deutschland Mitglieder ohne Unterschied des Geschlechtes werben, welche sich zu einem Jahresbetrag von 30 Pfg. — höhere Beiträge willkommen — verpflichten und es sich angelegen sein lasse», im Kreise von Freunden und Bekannten, am Stammtisch fröhlicher Zecher, bei Familienfesten, Hochzeiten, Taufen, auch die Kaffeekränzchen der Damenwelt nicht ausgeschlossen — für Erreichung gedachten Zieles thätig zu sein.
Letzteres kann auf die manigfaltigste Weise erreicht werden durch das Bestreben, theils neue Mitglieder beizubringen, theils zur Stiftung freiwilliger Gaben anzuregen, welche bei gelegentlichen Versteigerungen im Kreise von Bereinsangehörigen in Geld umgesetzt werden können, dann durch Auf- stcllen von Sammelbüchsen, Berwerthung gesammelter Cigarrenabschnitte, Briefmarken, Staniolkapseln rc. rc.
Die Organisation des Fechtvereins hat sich nun in der ersprießlichsten Weise über ganz Deutschland ausgebreitet und wurden in den verschiedenen Städten sogenannte Fechtschulen gegründet, deren bis heute ca. 5000 mit nahezu 15,000 Mitgliedern bestehen und die sich unter Leitung von Fechtmeistern und Oberfechtmeistern befinden.
Mehrere Fechtschulen eines Ortes, Kreises rc. bilden den Orts- oder Bezirksverband, dessen Vorstand die Geschäfte mit der Oberleitung sämmtlicher Fechtschulen — der Reichsoberfechtschule in Magdeburg — abzuwickeln hat.
Es wäre nun recht wünschenswerth, wenn an jedem Orte, womöglich an jedem Stammtisch, eine Fechtschule ins Leben gerufen würde, was ja um so leichter möglich ist, als je 20 Mitglieder (Fechtschüler) eine solche bilden können.
Ohne Zweifel wird der besprochene Gedanke in allen Kreisen sympatisch ausgenommen werden und Jedermann gerne bereit sein, durch einen jährlichen Beitrag von 30 L einer solchen Fechtschule als Mitglied beizutreten.
Der Unterzeichnete erlaubt sich, die Bewohner von Stadt und Land zur Beitrittserklärung als wohlthätiges Mitglied dieses in allen Gauen Deutschlands verzweigten Vereins, ferner zur Uebersendung beliebiger Quantitäten von Cigarrenabschnitten, Briefmarken, Staniolkapseln rc. höflich einzuladen.
Eine Sammelbüchse für freiwillige Gaben und für Cigarrenabschnitte befindet sich zunächst im Hotel Rück und im Ladenlokale von Jak. Me eh hier und werden auf besonderen Wunsch den Besitzern frequenter Lokale noch solche Sammelbüchsen zngestellt werden.
Alle bei mir eingehenden Beiträge gehen an den Verband Pforzheim (an Hrn. Oberfechtmeister Meng er daselbst) ab.
Möge die gute Sache allseitig die verdiente Unterstützung finden.
Neuenbürg, 24. Juli 1882.
ß h r n. W e e H.