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it meinen Begriffen von Ehre nicht I der leuchtenden und wärmenden Strahlen j Schließlich wurde es dem Lenker des Ge- ereindar, auf eine bloße Vermnthung, verbunden ift. ifährtcs, der zur rechten Zeit in Clausthal
es mit für vereinbar hin, die sehr wohl vollkommen unbegründet sein kann, Jemanden einer Behörde gegenüber als eine Person zu bezeichnen, welche das abscheulichste, hinterlistigste Verbrechen begangen habe. Denuncirte ich eine Unschuldige, so würde ich mir selbst als Verbrecher erscheinen. Ich muß also bei meinem Schweigen beharren und es Ihnen gänzlich anheim geben, welche Bedeutung Sie diesem Schweigen beilegen wollen; und ich würde die Konsequenzen tragen, wenn dieselben auch noch so nachtheilig für meine Person sein würden. Dies ist mein letztes Wort."
(Fortsetzung folgt.)
läge, auf Vorgänge
Me
Arbeit der Sonne.
(Von A. Hummel)
(Fortsetzung.)
Die Pflanzenwelt bietet der Arbeit der Sonne ein weites und vielgestaltiges Gebiet. Bon dem zarten, hinfälligen Gebilde eines einzigen Frühlings bis hinauf zu californischen Riesenfichten oder den uralten Drachenbäumen, an deren Kronen Jahrtausende vorübergebraust sind: wie vielfach modiftcirt ist nicht der Grundplan der Pflanzengruppen?! Noch mehr! Das Leben jedes einzelnen Pslanzenindividuums ist nichts als eine ununterbrochene Kette der verschiedensten Wandelungen, aus denen Keimen, Sprossen, Blühen, Fruchten und Verwelken als die Hauptstadien hervortreten. So finden wir, daß nicht allein die Tausende von Gruppen der pflanzlichen Organismen unter sich verschieden sind, sondern daß auch die Lebensbedingungen für den einzelnen Pslanzen- körper im Jahreslaufe vielfach wechseln. Um so mehr aber bleibt es zu bewundern, daß die Arbeit der Sonne allen diesen Anforderungen gerecht wird, daß sie in der That, wie die Liebeserweisc einer verständigen Mutter, sich jedem individuellen Bedürfnisse auf's Innigste anzuschmiegen vermag.
Dieses aber wird nur möglich dadurch, daß der Sonnenstrahl selbst zusammengesetzter Natur ist. Nicht allein, daß wir das reine Weiß desselben durch das Prisma in' das glänzende Farbenbündel des Regenbogens aufzulösen verstehen: — die empfindlichen Instrumente des Physikers überzeugen uns auch noch von dem Dasein solcher Lichtstrahlen, die zwar nicht unserm Auge, wohl aber anderen Sinnen vernehmbar sind. Jenseits der einen Grenze des farbigen Lichtbündels nämlich vermag man die Wirkung des Sonnenlichtes noch durch Wärme, diesseits der andern noch durch chemische Prozesse wahrzunehmcn. Aus diesem Grunde theilt die neueste Wissenschaft die Sonnenstrahlen mit Recht in leuchtende, wärmende und chemische. Selbstverständlich ist hierbei nicht an ein vereinzeltes, gesondertes Herabströmen dieser drei Arten von Son ncnstrahlen zu denken; vielmehr weiß Jeder, der die chemische Wirkung des Sonnenlichtes in dem Apparate des Photo praphen einmal beobachtet hat, daß diese Wirkung durchaus nicht mit Ausschluß
ist die wissenschaftliche Grund der man zur Erklärung der des Pflanzenlebens geschritten ist und auf welcher die Versuche des englischen Naturforschers Hunt beruhen, der sich um diese Erklärung die größten Verdienste erworben hat. Seiner Theorie zufolge kann die Pflanze keiner Art der vcrschiedendsten Sonnenstrahlen entbehren, obschon die Wirkung der einen oder der andern nach Maßgabe der Jahreszeit sehr zurücktreten kann. Das Keimen des Samens, daS abgeschlossen von dem belebenden Lichte vor sich geht, geschieht vorzugsweise unter dem Einfluß der chemischen Strahlen. Dem Wachsthum der Pflanze, das in der Zerlegung der auf- genommencn Nahrung seine Bedingung hat, dienen vorzugsweise die leuchtenden Strahlen, weil sie die Kohlensäure in ihre Elemente zerlegen und diese den Organen des Pflanzenkörpers zuführen.
(Schluß folgt.)
Berlin. Eine humoristische Episode, die eine treffliche Illustration zu der strikten Ausführung eines gegebenen Dienstbesehls liefert, trug sich bei den Krankenträger-Hebungen, die alltäglich auf dem Exercierplatz hinter der Nlanen- j»Kaserne in Moabit stattfiudcn, zu. Bekanntlich müssen dabei einzelne Soldaten Verwundete und Tvdte markircn und sie werden sodann von den zur Krankcnträger- Uebung kommandirten Mannschaften wie im Ernstfälle behandelt. Bei einer letzthin vorgenommenen Inspektion kam nun einer der höheren Offiziere an einen als „todt" aus der Erde liegenden Mann, der allem Anschein nach vorher dahin instruirt war, auf keinen Fall zu sprechen. Bei Annäherung des Vorgesetzten kniff daher der Grenadier beide Augen zu und verharrte in absolut regungsloser Lage. Auf die Frage des Offiziers „was markircn Sie hier?" antwortete der Grenadier nur mit einem noch festeren Augenzukneifen. Etwas erregter wiederholt der Vorgesetzte seine Frage. Dasselbe Resultat. Schließlich steigt er vom Pferde, faßt den allem Anschein nach schlafenden Mann beim Arm und frägt: „Donnerwetter, was fehlt Ihnen denn?" Dies scheint den edlen Soldaten endlich über die Situation aufzuklären. Unwirsch mit geschlossenen Augen antwortet er nun: „Ich bin todt" und dreht sich auf die andere Seite.
(Wozu militärische Signale gut sind.) Die vor Kurzem im Harz thütig gewesene Generalstabs-Abtheilung hatte, wie von dortigen Blättern erzählt wird, aus ihrem Marsche von Osterode nach Clausthal ein ergötzliches Abenteuer zu bestehen. Zwischen der Ortschaft Freiheit und dem Harzdorfe Lerbach erreichte der Clausthaler Omnibus auf seiner Rückfahrt die in gemächlichem Schritt dahinreitende Truppe. Der Kutscher versuchte sein Heil zunächst mit der Peitsche; allein trotz allen Klappens bot sich ihm die Möglichkeit nicht, an der die ganze Breite der Straße einnehmenden Truppe vorbeizutommen, da die Reiter sich in ihrem langsamen Tempo nicht stören ließen.
eintreffen mußte und die beschwerlichste und weiteste Strecke noch zurückzulegn, hatte, denn doch zu bunt. Als ehemaliger Ulanentrompeter, und weil er ein Horn bei sich führte, kam er auf den originellen Einfall, seine noch nicht ganz verlernte Kunst einmal als Hilfsmittel zu gebrauchen. Gedacht, gethan. Er setzt das Horn an den Mund und entlockt dem beuligen, schier dreißigjährigen Instrumente in so exakter Weise ein Trab- und dann folgend ein Galoppsignal, daß die ganze Cavalcade urplötzlich, und zwar gegen den Willen der Reiter, erst in schlankem Trab und darauf in gestrecktem Galopp sich befindet und hüben und drüben auseinanderstiebt. Jndeß nun die bestürzten, weil nichts ahnenden Herren Generalstäbler ihre fein- geschulten Pferde zu parireu suchten und der eine hier, der andere dort von der Straße abbog, gewann unser Clausthaler Rosselenker Raum, hieb tüchtig auf seine Pferde ein und gewann vor der mit ihren beunruhigten Pferden sich abmühcnden Truppe bald einen solchen Vorsprung, daß er alsbald bei der Lerbacher Station anlangte und noch so viel Zeit hatte, vor seiner Weiterfahrt sich durch einen Trunk zu stärken. Die theilweise entrüsteten Reitcrsleute trafen nun nach und nach auch ein und vergönnten sich und ihren Pferden ebenfalls eine kurze Rast.
Lieber Mann, sagte eine Frau, ich muß ein neues Kleid haben! — Liebes Kind, cs geht nicht, Du mußt Dich einschränken; bei den schlechten Zeiten kann ich so kaum die Nase über das Wasser halten! — Aber, lieber Mann, über's Bierglas hältst Du sie den ganzen Tag!
der
Am Jahrestage
Kriegs - Erklärung Frankreichs 19. Juli 1870.
Das Lied dev Deutschen.
(Helgoland, 26. Aug. l84l.)
Deutschland, Deutschland über Alles, lieber Alles in der Welt,
Wenn es stets zn Schutz und Trutze Brüderlich zusammen hält,
Von der Maas bis an die Memel,
Von der Etsch bis an den Belt - Deutschland, Deutschland über Alles, Ueber Alles in der Welt!
Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang Sollen in der Welt behalten Ihren alten schönen Klang,
Uns zu edler That begeistern Unser ganzes Leben lang - Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang!
Einigkeit und Recht und Freiheit Für das deutsche Vaterland!
Danach laßt uns Alle streben Brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit und Recht und Freiheit Sind des Glückes Unterpfand —
Blüh' im Glanze dieses Glückes,
Blühe, deutsches Vaterland!
Hoffman» von Fallersleben.
Aufträge für den „Ensthäker" vermitteln: in Wikdvad: Hr. H. SchoSert; in Pforzheim: Hr. Htta Wecker; in Stuttgart und Frankfurt a. W.i HH. Kaasenstein L Jogker;
Hr. Audols Masse.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.