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haben. Ich bekam auch verschiedenes Wild zu Gesicht, aber trotz des fortwährend mit Regenschauer abwechselnden Schneegestöbers konnte ich nicht zum Schuß kommen, bis ich endlich gegen 3 Uhr Nachmittags auf einer bruchigen Blöße in einem 30 bis 40jährigen Buchenstangenort zum Ziele kam. Es stand dort ein starkes Rudel Wild plötzlich vor mir und zog dann schräg auf etwa 60 Schritt an mir vorüber, der Stumpf einer vom Winde geworfenen starken Fichte deckte mich vollkommen und ich konnte mir nach Gefallen ein passendes Stück aussuchen.
Das Wetter war seit einer Viertelstunde etwas ruhiger und Heller geworden, so daß meine augenblickliche Stellung so günstig wie möglich war, ich schoß daher leicht einen Spießer durch, welcher nach einer Flucht von etwa 50 Schritt vor meinen Augen verendet war.
Das Aufbrechen verursachte noch einigen Aufenthalt, nachdem ich dem alten Schweißhund, der mich stets begleitete, vom Aufbruch seinen Theil gegeben Hatte, mochte es wenige Minuten vor 4 Uhr sein und es trat bei dem an sich trüben Wetter bereits die Dämmerung ein, welche durch den eben wieder eintretenden Schneefall noch verstärkt wurde. Bis nach Hause hatte ich etwa 2 Stunden Weges zurückzulegen und ich beschloß, weil ich mir den Tag über kaum Zeit gelassen hatte, etwas zu genießen, in einer sog. „Holzhauerbucht" (das ist eine Art Hütte, worin die Waldarbeiter zu nächtigen pflegen, wenn sie Abends zu weit nach Hause zu gehen haben), welche nach meiner Meinung in der Nähe sein mußte, das Versäumte nachzuholen und dann direkt meinen Weg nach Hause zu nehmen. Der dichtfallende Schnee fing indeß bald an, den Steig, der mich zur Bucht führen sollte, unsichtbar zu machen und ich mußte mich auf meinen Ortssinn und meine allerdings nicht ganz sichere Kenntniß des Reviers verlassen.
(Fortsetzung folgt.)
Der Dtsch. Z. in Wien wird folgende Reisegeschichte erzählt: Der Professor W. aus B. kam mit seiner Gattin nach Halle und reiste von dort weiter, vergaß aber in Halle seinen Reisesack mitzunehmen. Die Frau Professor stieg deshalb in Naumburg aus, um nach Halle telcgraphiren zu lassen, daß der Reisesack nach Gotha geschickt werde; sic hatte sich aber wahrscheinlich etwas zu lange aufgehalten und der Zug ging ohne sie ab. Deshalb stieg nun der Professor in Apolda aus, um sofort mit dem nächsten Zuge die Gattin wieder zu treffen. Als er nicht wieder im Waggon erschien, bemerkten die andern Passagiere, daß der Professor seinen Paletot und seine Hutschachtel habe liegen lassen, und gaben die Sachen nach der Adresse im Bahnhofe in Gotha ab. So befanden sich nun der Paletot und die Hutschachtel in Gotha, der Professor in Apolda, die Frau Professorin in Naumburg und der Reisesack in Halle.
Wunderdinge erzählen englische und amerikanische Fachblätter von einer neuen Maschine zur Reinigung der Abwässer (Stzvage) die wir einem Engländer,
Namens John Hanson, verdanken. Die j Abwässer werden mit Kalk und wcrthloscn Abfällen von Kalifabrikcu behandelt und alle schädlichen Keime dadurch erstickt. Das Wasser wird angeblich so rein, daß selbst Forellen darin zu leben vermögen! Ein Hauptvorzug der Maschine liegt darin, daß sie vom Canalisationswasser selbst getrieben wird und somit nur sehr geringe Kosten verursacht. Endlich ist dafür gesorgt, daß die Zufuhr von Chemikalien von selbst ab- rcsp. zunimmt, je nachdem die Abwässer reiner oder schmutziger sind. Letzteres tritt jedesmal Morgens ein.
Was Berlin an Festtagen verzehrt, das zeigt das Beispiel des Zoologischen Gartens zu Pfingsten. Die Vorbereitungen waren natürlich dort in umfassendstem Maße getroffen. In dem mit 35,000 Centncr Eis gefüllten Eishause lagerten reiche Borräthe und bei den Lieferanten in der Stadt standen weitere in Reserve. Am Morgen des ersten Festtages standen 9000 Tassen Kaffee fertig gekocht bereit; sie waren um 8Vs Uhr vergriffen, auf jeden Festtag kam rund ein Cvusum von 14,000 Tassen Kaffee. An Bier wurden 200 Tonnen getrunken ohne Weißbier und Echtes. Zum Belegen von Butterbroden wurden 140 Schinken ausgeschnitten. Es dinirten im Garten am ersten Feiertage 763, am zweiten 730 Personen. Für die Diners wurden 11 Centner Fisch und Hummer, 1700 Hamburger und 370 hiesige Hühner verbraucht. In carts aßen am ersten Festtage 2500, am zweiten 2300 Personen. An Fleisch wurden 90 Centncr verbraucht. Die Bedienung dieser hungrigen und durstigen Schaaren besorgten 122 Kellner.
(Schädlichkeit der Butter.) In einem Hause, wo man an schwachem Magen leidet, sollte Butter nur mit Vorsicht verwendet werden, weil sie selten ganz unverdorben zu haben ist. Das gute Kochbuch des Grafen Münster sagt darüber: „Nichts ist schädlicher als Butter, die aus zu saurer Sahne bereitet wird. Nichts bildet so leicht Säure im Magen, nichts hindert so sehr die Verdauung, als solche Butter. Die Speisen mit schlechter Butter oder mit Fett gekocht, wenn es auch fast unmerklich ranzig wurde, erzeugen die meisten Krankheiten; wogegen ganz frische Butter, von süßer Sahne bereitet, frisch genossen ein sehr gesundes Nahrungsmittel ist, ebenso auch frisch gebratenes Rindoder Hammelfett. — Satire in deiner Küche nicht am Fleisch; in unserer an Blutarmuth leidenden Zeit ist sein Nährwerth für die Gesundheit hoch anzuschlagen, Außerdem kosten 2 Kilo Fleisch soviel wie
1 Kilo Butter. Am Spieß oder auf offenem Rost gebratenes Fleisch, besonders kalt genossen, ist der Gesundheit am zuträglichsten.
(Einen Blumenstrauß lauge frisch zu erhalten) gibt es ein altes und einfaches Mittel: Man wirft etwas salpetcrsaures Natron, ungefähr so viel, als man bequem zwischen Daumen und Zeigefinger halten kann, beim täglichen Wechsel des Wassers in die Base und die abgeschnittenen Blumen werden sich länger in ihrer Schönheit erhalten.
Die Zahl der Altkatholiken beträgt nach den neuesten amtlichen Ermittelungen nach Seelen gerechnet
in Preußen 16,217 in Baden 16,613
im übrigen Deutschland 1,972 Summa 34,802
Dazu kommt die Schweiz und Oesterreich. Es fungiren zur Zeit in Deutschland außer dem Bischöfe 48 Priester. Die Gemeinden in Preußen bringen selbstständig ohne Staatszuschuß auf
38,838 -FL 98
und in Baden 23 ,636 -FL 50 ^ Summa 62,474 -FL 48 oder fast 2 -FL jährlich pro Kopf Selbst- besteueruug.
Die Staatsnntcrstützung betrügt für Preußen 22,047 '-FL — ^ für Baden 16,577 -FL 50 Z.
In einer alten Tübinger Chronik ist Folgendes zu lesen: „Anno 1674, als die Bayern in der Festung gelegen, wurde von den Franzosen der Wall unterminirt und gesprengt, worin über 18 Personen bayerischer Besatzung umkamen. Als die Mine angezündet, ist neben Andern auch ein Svldatenweib in die Luft gejagt worden, eine Ackerlänge weit ohne einigen Schaden zu Boden gefallen, wieder auf- gestanden und unversehrt davon gegangen, hat aber arg geschimpft und ist 'schlimmer Laun gewest." (Begreiflich.)
(Im Wirthshaus.) Itcr Arbeiter: „Jetzt ist's aber Zeit, daß mir hcimgehen und an's Arbeiten denken, — wir haben den ganzen Vormittag nichts gethan!" 2ter Arbeiter: „Macht nix! Heut' zu Tag' muß ma' mit der Arbeit sparsam sein, sonst hat ma' morgen nix mehr zu thun." (Fl. Bl.)
(Noble Einrichtung.) „Sie sollten
die Einrichtung meines Schwiegersohnes sehen", sagt die Frau Bräumeisterin, eine wahre Pracht — Alles Maccaroni- möbel." (Fl. Bl.)
Calw. Notizen über Preis und Gewicht der verschiedenen Getreidegattungen nach dem Schrannen-Ergebniß vom 3. Juni 1882.
Quantum
Gattung
Gewicht per Simri
Preis per Simri
höchstes
mittleres
niederstes
höchster
mittlerer
niederster
1 Simri
Kernen .
Pfd.
Pfd.
Pfd.
—
31
3
99
„
Dinkel .
18'/-
18
17
1
69
1
60
1
47
„
Haber
19
18
18
1
48
1
35
1
30
"
Gerste .
—
—
—
—
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