242
In der zweiten Stunde regte sich in ihrem Herzen die Verzweiflung, wie ein Löwe i,n Käfig, der brüllend einen Ausweg sucht. In der dritten Stunde endlich kam ruhige und ernste Ueberlegung, welche an der einen Hand christliche Mäßigung und an der anderen menschliche Klugheit mit sich führte. Daun faltete die Christin, die Gattin und die Mutter ihre Hände und rief: „Dein ist daS Richteramt, unser Herr und Vater, Du sollst vergelten!"
(Schluß folgt.)
Die Bewohnbarkeit der Wtaneten.
(Fortsetzung.)
Wir wollen nun zusehcn, in wie weit wir diese Bedingungen des Lebens auf den Welten unseres Sonnensystems wiederfinden. Wir wollen dabei den Mond ganz aus dem Spiele lassen. Jeder, der Jules Verne's „Reise um den Mond" gelesen hat, weiß ja, daß dort oben keine Atmosphäre, also auch kein Wasser vorhanden ist und daß irdisches Leben dort keine Stätte findet. Aber wie steht cs mit der Sonne selbst, dieser Lebensspenderin für unsere irdische Welt? Durch photometrische und spektroskopische Beobachtungen hat Zoller für die Oberfläche der Sonne eine Temperatur von 13,230"C., der berühmte Astronom Seechi in Rom sogar eine Temperatur von 133,700" gesunden. Die Sonne befindet sich noch in einem glühcndslüssigen Zustande, von einer Atmosphäre glühender Gase umgeben. Dieser ungeheure Wcltkvrper, der an Masse alle seine Planeten sammt ihren Monden um das 740fache übertrifft, der allen diesen untergeordneten Welten Licht und Wärme spendet, die alles organische Leben bei uns auf Erden wecken, dieser ungeheure Ball kann nach unfern Begriffen nicht bewohnt sein, so wenig es die Erde einst war, als sie sich in einem ähnlichen glühenden Zustande befand.
Wenn wir uns jetzt zu den Planeten wenden, so begegnen wir gleich bei den sonnennächsten, dem Merkur, sehr ungünstigen Verhältnissen. Seine Bahn um die Sonne ist außerordentlich execntrisch, so daß er in seiner größten Nähe nur k Millionen, in seiner größten Ferne aber 10 Millionen Meilen von der Sonne entfernt ist und darum das eine Mal 10'/- das andere Mal nur 2 mal so viel Wärme und Licht als unsere Erde empfängt. Schon dadurch müssen außerordentliche Tcmperaturgegcnsätze in dem kurzein nur 88 unserer Tage währenden Mcrkursjahr herbeigeführt werden. Dazu kommt nun noch der Mangel jeder für uns erkennbaren Atmosphäre; diese Atmosphäre ist es aber, die bei uns ans Erden sowohl das Eindringen der Sonnenstrahlen als ihr Entweichen ihre Rückstrahlung, verlangsamt und eine gleichmäßigere Verthcilung von Wärme und Licht bewirkt.
(Fortsetzung folgt.)
Wie die Engländer den Freihandel anffassen, d. h. ihn als ein ihnen zustehendes Recht zur Ausbeutung der anderen Nationen begehren, ohne ihrerseits Gegenseitigkeit zu gewähren, erzählt der Anzeiger für Rheinland und Westfalen
soeben ein neues treffendes Beispiel: „Eine indische Bahn hatte vor Kurzem eine öffentliche Submission über Lieferung von Stahlschicnen in englischen Blättern ausgeschrieben. Eines unserer größeren rheinisch-westfälischen Walzwerke beauftragte in Folge dessen seinen Londoner Agenten, sich die Bedingungen und Zeichnungen für das erwähnte LiefcrnngSobjckt zu erbitten. Als der Agent der Bahn hörte, daß die betreffenden Schriftstücke für ein deutsches Werk bestimmt seien, erklärte derselbe sofort, daß er dem an ihn gestellten Verlangen nicht Nachkommen könne, weil seine Verwaltung stets nur bei englischen Werken kaufe und demnach eine Offerte für die fragliche oder auch für spätere Lieferungen keinen Zweck habe. Ein derartiges Verfahren ist nun zwar be> englischen Bestellern durchaus nichts Neues und erwiesener Maßen bereits allgemein im Schwünge gewesen, als wir in Deutschland noch in vollem sreihündleri- schem Fahrwasser segelten und jeden Ausländer zur möglichst unbeschränkten Wett- bewcrbung mit der inländischen Industrie znlassen wollten; es mag jedoch nicht unberechtigt erscheinen, unsere Freihandels-Idealisten von Zeit zu Zeit auf derartige Beispiele aus dem praktischen Leben hiuznweiseu." Sollten die Deutschen es dem Reichskanzler nicht endlich Dank wissen, daß er auch ans diesem Gebiete ihrer
materiellsten Interessen die Beziehungen zum Auslande auf das Prinzip der vollen Gegenseitigkeit der Freundschaft gestellt hat?
(Erft das Geschäft und dann das Vergnügen.) Von Thum (Kreis Zwickau i, schreibt die „Greizcr Ztg.": „Ende vorigen Monats versammelten sich die diesjährigen Rekruten zu einem fröhlichen Balle in einem hiesigen Lokal. Doch bald wurde die Heiterkeit gestört durch den Eintritt der Wachtmeisters. Derselbe ließ durch den Vorstand auf höfliche, aber bestimmte Weise mehrere Anwesende auffordern, den -Laal zu verlassen, weil sie die vorjährigen Stenern noch nicht bezahlt Hütten. Viele Theilnehmer des Festes schiene» die Bekanntmachung des Stadl- rathes, in Folge deren den restirenden Steuerzahlern Tanzvergnügen :c. verboten sind, ganz übersehen zu haben. Das a» gewandte Nuttel wirkte auch, denn um dableiben zu können, bezahlten Viele sofort, so dah der Wachtmeister einige 30 an die Stadtkasse abliefern konnte."
(Kinder-N'aivetät^ Kind: „Ist es wahr, Mama, daß -Onkel Wilhelm gestorben ist?" Mutter: „Ja, mein ' Kind, wir werden deßhalb auch Halbtrauer an- lcgeu müssen müssen." Kind: Ja, ist denn der Onkel nicht ganz gestorben?"
? 08 t-V 6 idiiiäunZ 6 ü.
- Hei i'ensik.
aus Ilerrenalb .
über älarx/.ell in XeuenbürZ .
Vorm.
Kelim
aus Xeuenbürg' . . .
—
2. 45
über iVlarxxell
in Ilerrenalb . . . .
—
6. —
KttlniSen -
Vorm.
Xebm.
ans Otliiupeu, Dabnlxll .
—
0. 0
arm llttlinAen, 8taclt . .
—
5. 30
über .Vlarxxell
in Ilerrenalb ....
—
8. 20
Vorm.
Xobm.
aus Oernsbaeb ....
9.45
über Iwklenau
Ilerrenalb ....
11.45
—
IHuä6N8ta<j1-8i köiiii
Kebm.
aus Dreuckenstaclt, Dabnliol
12.—
10. 10
in I'reuclenstaclt, 8ta<lt .
12.20
10.30
aus Dreuclenstackt, „
12.30
10.40
über Luiersbrono
„ lieiebenbrrali
„ ZeküueZrünil
in 8eböninüni:acb . . .
3.15
1.25
Hclim.
Vrm.
aus 8cbömnünr:aeli. . .
5. 50
über Vorbaoli
„ IVeisoenImcb
in Oernsbaeb, Dill . .
8. 55
j
Vorm? Vorm? Helm.
— ! 8. 'u
l
aus Ilerrenalb . . .
über Llarxxeii in Dttlingen, 8tacI1 in LttlinKon, Dalinbol
Vorm. Isaln».
! " 8 .--. - - 8.2-fi —
über l.ollenau
Vorm. - 0.30
Vorm.
aus Oernsbaeb, Dbl. über IVeissoillmcli , icorluceli
! !4m. Vorm
in 5ViIckbu,1
rru8 lieseillelä . . .
us 8ebon6Arüncl . . über llsielwuborü „ lluiersbroun i Dreuclenslackt, 8tackt
Dbl.
^ 4. 45
V orm
II. 15
2 . 55
o. Oi)
Redaktion, Druck und Verlag von Ink. Meeh in Neuenbürg.