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F e l d r e N n a ch>

Die Hrabaröeilm

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verakkordire ich am Sonntag den 19. Februar in meinem Hause.

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zum Lamm.

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91 e n c n b ü r g.

Irisch gewasserte

S t o ck f i s ch e

empfiehlt

Nr i88.

Neuenb ü r g.

Hanz-Anterricht.

Beehre mich hiemit ergebenst anzu- zcigen, das; ich im Monat Marz einen Kursus meines Unterrichts in hiesiger Stadt eröffnen werde. Theilnehmendc wollen ihre Anmeldungen gesl. bei der Red. d. Bl. abgeben.

Achtungsvoll

Tanzlehrer,

in Kirchheim n. Teck.

Krmiik.

Deuts chland.

Berlin, 13. Febr. In hiesigen po­litischen Kreisen herrscht ungefähr folgende Auffassung der Situation: Alles komme zunächst auf die Erfolge der österreichisch- ungarischen Truppen an; da aber kein Zweifel existire, daß dieselben die Auf­ständischen wenigstens aus dem Feld ge­schlagen haben werden, so dürfte bald die Situation eine einfachere Gestalt ge­winnen. Es sei zu hoffen, daß in Folge der Mißerfolge der Aufständischen die Kriegslust der Montenegriner dann zum Theil sich legen werde. Man glaubt nicht, daß der Aufstand bei der gegenwärtigen Situation der russischen Regierung erwünscht sei, da sie nicht in der Lage sich befindet, die Jnterventivns- gclüste der Pauflaviften zu befriedigen. Doch gibt man zu, daß die Verhältnisse in Rußland jeder Berechnung spotten. In jedem Falle nimmt man an, daß die hiesige Regierung von etwaigen Kriegs- vvrbereitungen in Rußland aufs Genaueste unterrichtet sein würde. Allarmnachrichten arbeiten leider direkt und indirekt den Feinden vor.

DieVoss. Ztg." meldet aus Kassel, die Verwaltung der dänischen Bahnen beabsichtige, mit der jütländischen Linie dem Verbände der deutschen Eisenbahn- Verwaltungen beizutreten, was für den Verkehr mit dem Norden, wie auch poli­tisch nicht unwichtig wäre.

Württemberg.

Stuttgart, 16. Februar. Auf dem heutigen LebcnSmittelmarkt sind junge , Gemüse wie Hopfen, Spargel, Lattich,

Gartenkresse, Radieschen in kleineren und! größeren Proben zu Markte gekommen. Der Blumcnmarkt zeigte heute außer den gewöhnlichen getriebenen Frühlingsblüthen insbesondere sehr große Hyazinthen; dann aber auch Azaleen, Rhododendron, Ka­mellien, gute Cyelamen pers. Auch Helle­borns war in Büscheln zu finden. Der Grvßvcrkehr, der sich noch nach Neujahr in ganz ungewohnter Weise geltend machte, wurde offenbar nicht durch Man­gel an Vorräthen, sondern durch die Kälte unterbrochen. Heute sind wieder ziemlich bedeutende Bvrräthe an Obst eingetroffen. (S. M.)

Gestorben in Ulm am 16. Febr. im cltcrnlichen Hanse 34 Jahre alt, P. Hart­mann, Stenerkommissür, zuletzt in Mün- singen, zuvor Camcralamtsbuchhalter in Neuenbürg.

Bopfingen, 13. Febr. Die hier und in der nächsten Umgegend in der letzten Zeit stattgesundeuen Holzverkäufe haben die Verkaufsstellen nicht befriedigt, indem ein großer Theil des Nutz- und Brenn­holzes unter dem Revierprcis bis Us darunter verkauft wurde.

A ii s l a n d.

Die ägyptische Frage hat ihren akuten Charakter verloren. Durch den Rückzug der Westmächte ist sie in eine neue diplo­matische Phase getreten, welche die Ge­fahr einer ernsthaften Verwicklung wieder in den Hintergrund schiebt. Die beiden Westmächte haben in einer gleichlautenden Note den Wunsch ansgedrückt, sich auf Grundlage des Status quo und der Ach­tung der internat. Verpflichtungen mit den anderen Mächten ins Einvernehmen zu setzen.

MisMcn.

Lin schwäbisches Zauberschloß.

(Bon E. Be ly.)

(Schluß.)

Lange, lange Jahre war das Grab vergessen die Schillerfeier hier und dort mag wohl endlich der Anlaß gewor­den sein, daß man sich desselben oder wenigstens des Ortes erinnerte, wo der Vater des berühmten Dichters ruhte. Vor etwa nenn Jahren ward von der benach­barten Stadt Leonberg für die Herstellung der Gedächtnißtafel gesorgt. Einer der ältesten Einwohner des Dorfes half bei der Aufsuchung des Grabes durch einen Brief seinesBäsle," das Schillers Vater gekannt, auf die rechte Spur.

Aus Deinem Fenster siehst Du auf Schillers Grab, dicht an der Thür der Sakristei," hatte das Baske vor Jahren aus Wien geschrieben, wohin es sich ver- heirathct hatte. Seit der Errichtung und Einfügung der Gedächtnißtafel in die Kirchenmaucr waren wir die Ersten, welche die ehrwürdige Stätte aufstichten, kein Wunder, daß dies Ereignis; mit Blitzes­schnelle durch das Dorf telegraphirt wurde. In wirklich schwäbischer Gemächlichkeit kümmerte sich aber auch der Wirth des stolzenHirsches" zu Gerlingen um die wunderlichen Leute, deren Ostervergnügen eS war, ein Grab aufzusuchen," indem er einen vierundachtzigjührigen Greis heran­

führte, einen ehemaligen Förster, welcher auf der Solitüde geboren, sich noch aus seiner Kindheit des Major Schiller er­innerte. Wie heiter und verklärt wurde das Gesicht des noch sehr geistessrischen Alten, als er von den langvergangenen Zeiten reden konnte, von demHerrn Major," dem er einmal im Elternhause mit kindlicher Beflissenheit, weil die Suppe bereits auf dem Tische stand und sein Blagen nach derselben verlangte, den Stock gebracht:Da Major, hascht Dei Stöckle, nn geh' aber auch heim!"

lind dann Louise Schiller, seineDvde" (Pathe), die spätere Frau Pfarrerin Frank, mit welchem Stolz sprach er von ihr und als wir ihm mitthcilteu, daß sie, obwohl sie ebenfalls das hohe Alter von siebzig Jahren erreicht, doch nun auch schon lange im Grabe ruhe, wie wehmüthig schüttelte er da den weiß umrahmten Kopf und murmelte noch einmal halblaut vor sich hin:Ja, ja, die Luis'!"

Er ist der Einzige, welcher noch das Schiller'sche Wohnhaus auf der Solitüde bezeichnen kann und wir mußten ihm beim Scheiden, als er uns seine zitternde Hand reichte, versprechen, ihm Nachricht zu geben, wenn wir wieder die Solitüde besuchen wollten, damit er dann zu uns hinanf- käme. Der Weg solle ihm so wenig Be­schwerde machen, wie es ihm heute Mühe gemacht habe, den Sonntagsrock, den er schon abgelegt, noch einmal anzuziehen, als er gehört,daß Leute da seien, die des Herrn Major Schillers Grab besucht

den er allein lebend gekannt und wo­von er uns allein noch erzählen könne!"

Es war wirklich eine Ostererinnerung, das lang vergessene Grab, der ehrwürdige Greis und eine recht unvergeßliche!

Die Abendschatten sanken über das Thal, die kleine Dorfkirche mit der ein­fachen Gedenktafel schwand, lange noch blickte die Solitüde herrschend von der Höhe hernieder ich dachte der Stunde, in welcher ich an des Dichter­fürsten Sarkophag in der Gruft zu Weimar stand und des eben besuchten Grabes

des tvdestraurigen Flüchtlings, der die Umrisse des Elternhauses im Flammei»- glanze auftauchen sah und der schwärzesten Nacht entgegen zu fahren glaubte und des Glorienscheines, der heut sein unsterb­lich Haupt umkleidet, der ihm nie geraubt werden kann und aus Die noch seine Strahlen wirft, welche ohne ihn vergessen wären!

Die Solitüde war nicht mehr sichtbar

aber die ewigen Sterne stiegen blitzend am Himmel empor!

Der Hekouom.

(Schach. >

Lassen Sc nicht dreschen so stark, Herr Casimir, das Getreide wird gemacht zu klein. Mer brauchen Geld, viel Geld!" sprach er zu dem Verwalter. So oft nun der Baron auch die Scheuern inspicirte, nie sah er das Getreide gesunken, denn der Verwalter hatte befohlen, nur die rückwärtigen Bündel auszndreschcn.

Herr Casimir, so müssen Se werth- schaften immer," lobte ab und zu der Baron.