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Zehn stand er an der Hausthür des Fidel- banern. Katharins Hand erfaßte ihn und führte ihn durch den Gang in die Siube.
Kaum waren sie drin, da begann sie in größter Aufgeregtheit:
„Sieh, lieber Marlin, wenn mein Mann wüßte, daß ich Dich hier bei mir habe, er schlüge mich todt und wenn mein Vater und meine Mutter das erführen, ich dürfte an der Straß' umkommen, sie ließen mich nicht mehr ins Haus und alle Leute würden mich schimpfiren, denn keiner würd' es mir glauben, daß ich nichts Unrechts von Dir gewollt. Darum versprich mir's, daß Du keiner Menschenfeele was merken läßt, daß ich Dich Hab zu mir kommen lassen und daß Du bei nur gewesen bist. Schwör' es mir in meine Hand ein."
Marlin beruhigte sie: „Ich will nicht selig werden, wenn ich gegen Jemand auch nur ein Sterbcnswörtle sag' oder auch nur das Geringste merken lass'."
Und nun schilderte sie ihm ihre Notd und ihr Elend, das sie Alles um Marnn verdient Hab und bat ihn viel tausendmal um Verzeihung und so saßen sie in großer Rührung und weinten beide.
Da plötzlich erhob sich draußen in der Nähe ein wildes Geschrei: „Feuerjo! Feuerjo!" und in demselben Augenblick hörten die Zwei knistern und prasseln und im gleichen Augenblick spürten sie Rauch.
Martin sprang aus, stürzte ohne Ab schied durch die Slubenthür, durch die Hausthür hinaus fort, fort. Aber man hatte ihn bemerkt, man sprang ihm nach, schrie ihm nach. Leute, die entgegenkamen, wurden angerufen, ihn aufzuhalten. Er wandte sich seitswärts über ein Feld dem Walde zu. Man schnitt von allen Seilen ihm den Weg ab, erreichte ihn, packte ihn. Er wehrte sich — umsonst, er ward gefangen, gebunden, in den Ort zum Schulzen gebracht. Im Nu war es auf dem ganzen Brandplatz bekannt:
„Martin Schleeberger, der Schäfer hat das Feuer angelegt."
Auch hatte keiner einen Zweifel darüber, warum er es gethau.
Der Fidelhof brannte bis auf den Grund nieder. Katharin halte ihr Kind genommen und noch zu rechter Zeit das Haus verlassen. Auch war es gelungen, das Vieh noch aus dem Stall zu bringen, ehe auch dieser Feuer fing und niederbranute. Der Fidelbauer, der auf der Messe in der Stadt gewesen war, kam gerade heim, wie das ganze Anwesen über und über in Flammen stand. Er half noch retten was zu retten war, aber es war wenig und es blieb ihm nichts anderes zu thun mehr übrig, als einstweilen mit Weib und Kind auf dem Scheckenhof ein Unterkommen anzuuehmen.
Martin ward am andern Tag mit zwei spitzbübischen Strolchen, welche die Verwirrung während des Brandes benutzt hatten bei einem andern Bauern einzubrechen aber darüber erwischt worden waren, nach der nächsten Oberamtsstadt gebracht und dem Gericht überliefert.
Mit dem Prozeß ging es ziemlich schnell.
Martin betheuerte zwar in der Voruntersuchung seine Unschuld. Seine Ver- theidigung aber kam dem Richter über die Maßen dumm vor. Der Richter srug, was
er in dem Doris zu thun gehabt habe, da ^ (Das Mahnverfahren.) Im Gewerbp er anderthalb Stunden davon wohne. Er verein zu Meißen hat Amtsrichter Dr. antwortete, daß er nur spazieren gegangen! Dämming einen Vortrag über das Mahn, iei. Weiter wisse er darüber nichts zu! verfahren gehalten, welcher mit folgenden
sagen. Gefragt, wenn er das Feuer bemerkt habe, versicherte er, davon nichts bemerkt zu haben, dis später, nachdem er F-uerjo haben rufen hören. Gefragt, warum er so scheu davon gesprungen sei, antwortete er, er sei so erschrocken.
(Fortsetzung folgt.)
Die Reblaus erfroren. In dem Canton Neuenburg soll, dem „Vigne- ron" zufolge, die Phylloxera (Reblaus) erfroren sein. Neben, die von dem genannten Jnsecte befallen waren, wurden aus »erisseu und mikroskopisch untersucht. Die Untersuchung ergab das obige Resultat. Wenn der strenge Winter 1879/80 dieses unvorhergesehene Resultat zuwege gebracht, so dürsten ihn die schwer heimgesuchten Weinbauer segnen, denn er hätte ihnen die Weinberge gerettet.
nützlichen Versen schloß:
Das Mahnverfahren, merke, hat Bei jedem Geldbeträge statt.
Doch fällt Dein Antrag in den Sand, Nennst Namen Du nicht, Wohnort, Stand, Von Dir und von dem Schuldner Dein Verzeichne dann 's Gericht auch fein. Betrag und Grund nenn mit Geschick, Sonst weist man Dein Gesuch zurück.
Den Grund sagt oft ein Wörtlein schon: Kauf, Darlehn, Miethe, Kommission.
L-g Gegenleistung Dir zur Last,
So schreib', dass Du erfüllet hast.
Auch gib die Zeit der Lief'rung an.
Beim Kauf dies ratbsam werden kann,
Bei einem Zinsenansprnch sag'.
Worauf er tußt: Gesetz? Vertrag?
Zum Schluffe aber nicht verhehl'
Den Antrag auf Zahlungsbefehl.
Heiratbsoffert: Ein Gelehrter, der nicht Zeit hat, sich um das schöne Geschlecht zu bekümmern, sucht eine Lebensgefährtin.
Für den Monat März nehmen sämmtliche Poststellen, im Bezirk auch durch die Postboten, Bestellungen auf
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zu 'iz des Quartalpreises an.
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