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Um mein Lager vor Inventar-Aufnahme möglichst zu räumen, halte ich in meinen sämmtlichen Artikeln einen großen
Zahlreichem Besuche sehe entgegen.
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Kronik.
Deutschland.
Berlin, 8. Okt. Eine enlsetzliche Katastrophe ist gestern Nachmittag in der Jobanwsstroße vorgekommen. Die ver- wittwele Frau Berkholz betretet daselbst in eiium Kellerlokal eine chemische Handschuh- Waschanstalt. Zu ihrem Geschält braucht sie auch viel Benzin. Als sie solches aus einem größeren Ballon absülle» wollte, sab sie, daß derselbe lest sei und sich Tämpje entwickelten. Ehe sie durch Oeffnen der Fenster die Gefahr beseitigen konnte, platzte der Ballon mit furchtbarem Knall und sie selbst wurde durch das Fenster auf die Straße geschleudert. Der Anblick, welcher sich den zu Hilfe Eilenden bot, war ein entsetzlicher. Auf der Kellertreppe lag winselnd ein Kind; ein zweites drinnen in Milten der Stube. In der Küche fand man die Leiche des Dienstmädchens und aut einem Belle, fast nackt, da idr die Kleider vom Leibe verbrannt waren, ein junges Mädchen, Bohne, welches erst seit dem I. Oktober bei der ihr befreundeten Frau Berkholz wohnte. Frau Berkholz st löst wollte, so schwer sie auch verletzt war, in die, im Nu in Flammen stehende Wohnung zurück, um ihre Kinder zu retten, nach denen sie in erschütternder Weise jammerte. Man verhinderte sie jedoch daran. Aerzt- liche Hilfe war sehr schnell zur Stelle. Unter Leitung von zwei Doktoren wurden die Verwundeten in ölgetränkte Watte cin- gewickelt und auf Tragbahren in die Klinik geschafft. Dort ist der sechsjährige Karl vorgestern Abend gestorben. Der Zustand seiner siebenjährigen Schwester Martha ist nicht ganz hoffnungslos, wohl aber wird Fräulein Bohne, deren Leiden grenzenlos sind, ebenfalls ihren Verletzungen erliegen müssen. Frau Berkholz selbst ist am wenig
sten mrwundet, wenn auch im Gesicht, au den Armen und Beinen sehr stark verbrannt. Zu den Verunglückten gehört ferner ein Arbeiter, welcher bei der Kanalisation vor dem Hause beschäftigt war und dem ei» Glasscherben den Arm bedenklich zerschnitt. Drei Knaben haben durch Glarsplilter im Gesicht Verletzungen davon getragen. Das jüngste Kind, ein fünfjähriges Mädchen, war zur Zeit der Explosion bei einer Familie im Hinterhause zum Besuch und entkam somit ganz unverletzt.
K a r l s r u h e, 6. Okt. Wie man hört, hatte Baden für den Nachtzug Wien-Paris einen Betriebsverlust von beiläufig 50,000 ^ jeweils zuzuschieben. Deßhalb war die Ver waltung wenig geneigt, den Zug gar für München-Paris allein fortzuführen.
Pforzheim, 7. Okt. Die Bauarbeiten an dem Eisenbahnübergang beim Fritz Weber'schen Hause schreiten rasch vorwärts, so daß in kurzer Zeit mit dem Aussetzen der Eisentheile begonnen werden kann. Bezüglich der Bauverändernngen im Bahnhose selbst erfahren wir, daß der jetzige Wartsaal III. Klasse zu einer zweiten Nestauration eingerichtet und das daran stoßende Gepäckburesu in einen Wartsaal III. Klasse nmgewandelt wird. Ein Durchgang, von dem aus eine Treppe auf die Plattform des Bahnhofes, resp. zur Bahnhofuhr führt, wird dort den vorderen Perron mit der Einsteigehalle verbinden und östlich von diesem Durchgang werden die Bureaus des Bahnamtsvorstandes und des Kontroleurs zu liegen kommen, an diese anschließend das Bahntelegraphenbureau und die Schalter, von welchen man in Zukunft durch die bisherige Postvorhalle in das Gepäckbureau gelangt. Die Gelaffe, welche seither von der Reichspost benützt worden find, dienen für den Fahrdienst, Gepäckbureau, Bahnmeister. Bezirks-Bahningenieur ec. (Pf. B.)
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh i» Neuenbürg.
Straßburg, 7. Okt. Ueber die Verbreitung der deutschen und französischen Mundart unter der Bevölkerung des Reichs« landes machte kürzlich die „Gemeindezeitung" amtlicherseits erhobene genaue Mittheilungen: danach gehören 77°/o der Bevölkerung dem deutschen, 12 °/o dem französischen und 1 l°/o dem gemischten deutsch-französischen Sprachgebiet an; rechnet man die Hälfte des gemischten Gebietes jeder der beiden Mundarten zu, so ergeben sich 82'/,°/» für die deutsche und I?'/,"/<> für die fran« zösische Zunge ein beredtes Zeugniß dafür, daß Elsaß - Lothringen ein deutsches Land ist und zwar ein Land, das trotz der fortgesetzten und streng in der Schule und dem öffentlichen Leben durchgeführten Verwel- schungs-Versuchen der französischen Regierung deutsch geblieben ist aus Anhänglichkeit an seine Muttersprache; in wenig Jahren wird es keinen Neichsländer mehr geben, der nicht deutsch versteht, die Jugend spricht sogar jetzt schon ein treffliches Hochdeutsch neben den einheimischen Dialekten.
Württemberg.
Ulm, 9. Okt. Der Bezug italienischer Trauben hatte bis jetzt mit zwei Hindernissen zu kämpfen: Langsamkeit des Transports und Unzweckmäßigkeit der Verpackung. Beiden ist abgeholsen. Hans Maier in Ulm, ein Geschäftshaus, welches dem Import italienischer Trauben besondere Aufmerksamkeit schenkt, hat es dahin gebracht , daß Trauben in Ulm anlangen, welche zweimal 24 Stunden früher noch an einem italienischen Weinstock gehangen. Die Trauben, in Kisten verpackt und in lustige Wagen mit Gittern geladen, langen in gesunder trockener Waare in Ulm mit dem Personenschnellzug I I Uhr 35 als Eilgut an und können zwischen 12 und 2 Uhr mit den abgehenden Zügen versendet werden. Es werden auf ca. 300 Liter Wein 8 Ztr. Trauben gerechnet. In Jahrgängen, da ein Theil unseres heimischen Gewächses den gehegten Erwartungen nicht ganz entspricht, ist diese durch die Bahnbesörderung ermöglichte Aushilfe aus dem Lande, wo die Zitronen blühen, eine ganz willkommene.
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Eßlingen, 6. Okt. Bei oer am gestrigen Nachmittag in Haugs Wirlhschaft in Sulzgries abgehaltenen Herbstseier des Bürgergesangvereins ereignete sich, wie das hiesige Wochenblatt berichtet, ein großes Unglück. Der 13jährige Sohn eines hiesigen Einwohners halte unbegreiflicherweise seine Pistole mit einem Kieselsteinchen geladen, und traf mit dem Schuß den Knaben des Schreiners L. in Sulzgries, gleichen Alters, so unglücklich an das linke Schläie- bein, daß dasselbe zerschmettert und die innere Knochenhaut bloßgelegt wurde. Aerzt- liche Hilfe war bald zur Stelle und wurden die Steintheilchen aus der Wunde entfernt, der Verwundete ist aber nicht außer Gefahr. Gerichtliche Anzeige ist erstattet. (W. L.)
Heilbronn, 5. Okt. Der Prachtbau unseres neuen Gymnasiums an der verlängerten Karlsstraße ist nun bis auf wenige Aeußerlichkeiten vollendet. Wie wir hören, findet die Einweihung in der zweiten Hälfte des November, wahrscheinlich am 25., dem Geburtstage Dr. Robert v. Mayers, statt.