über Breiten nach Mühlacker um 8 km näher sein als diejenige über Pforzheim nach Mühlacker, und sie wird nur die ge­wöhnlichen Steigungsverhältnisse aufweisen, während die Bahn über Pforzheim aus längeren Strecken starke Gradienten (bis auf 1: 79'/,) enthält. Das alles sind Umstände, welche der Bahn über Brelten, also auch deren Theilstück Bretten-Mühlacker, den Vorzug sichern. Der Vertrag enthält keine Andeutung darüber, ob der Versuch gemacht wurde, gleichzeitig die Erwerbung der Linie Pforzheim-Mühlacker für Würt­temberg zu erlangen. So sehr eine Aus­dehnung des württembergischen Betriebs bis Pforzheim zum unmittelbaren Anschluß an die württembergische Enz- und Nagold­bahn wünschenswerth wäre, so kann doch die volkswirthschaftliche Kommission nur die Ansicht deS Kommissionsberichls von 1876 bestätigen, daß eine solche Erwerbung dann nicht zu erstreben sei, wenn sie nur um den Preis der Abtretung auch des Stücks Bretten-Mühlacker zu erreichen wäre". Red­ner hält dcm gegenüber an seiner früher begründeten Anschauung fest, hält es aber heute nicht für opportun, seiner Ansicht weitere Folge zu geben. Nur möchte er die K. Regierung bitten, sie möchte für Wildbad und dessen Kurbedürfnisse aus­giebiger sorgen als bisher. Auch die Bahn­hofsverhältnisse in Pforzheim erheischen dringend eine Verbesserung, namentlich sollte eine bedeckte Halle hergestellt werden, da­mit man beim Umsleigen nicht den Unbil- dilden der Witterung ausgesetzt wäre. Schließlich wünscht Redner, daß die Regie­rung die nächste Gelegenheit ergreife, die sich darbiete, um die Strecke Pforzheim- Mühlacker zu erwerben. Präsident des Staatsministeriums vr. v. Mitt nacht bemerkt, daß bei den Verhandlungen über den vorliegenden Vertrag die käufliche Er­werbung der Linie MühlackerPforzheim nicht Gegenstand der Unterhandlungen ge­wesen sei. Es sei aber bei diesen Verhand­lungen den badischen Kommissären die Frage vorgelegt worden, ob etwa die badische Regierung geneigt wäre, die Besorgung des Fahrdiensts auf dieser Strecke gegen Ver­gütung der Auslagen an Württemberg zu überlassen; darauf sei von badischer Seite erwidert worden, ein solcher Vorschlag würde nur in Erwägung gezogen werden können, wenn gleichzeitig einewürttembergischeBahn­strecke an die badische Verwaltung zum Fährbetrieb überlassen werde. Die Sache sei dann weiter nicht verfolgt worden. Was die Bahnhof-Einrichtungen in Pforz­heim betreffe, so sei in der der Kammer vor­liegenden Eisenbahnbau-Exigenz hiefür unter der Rubrik Melioration eine Summe von 33000 v/L ausgeworfen ; damit werde dem Wunsch des Hrn. Vorredners entsprochen sein.

Urach, 11. Febr. Die Holzverkäufe in den Staats- und städtischen Waldungen sind seit einiger Zeit in vollem Gange, es fehlt aber sehr an Kauflust und es werden daher sehr niedere Preise erzielt; während vor einigen Jahren noch kür das Rm. buchen Scheiterholz bis zu 1213 ^ im Wald bezahlt wurden, muß man dasselbe gegen­wärtig um 67 ^ absetzen. Dieser enorme Preisabschlag wird ohne Zweifel dazu bei­

tragen, daß das Holz künftighin wieder mehr gesucht und daß demselben namentlich an den Hauptkonsumtionsplätzen wie Stutt­gart, Eßlingen rc. der Vorzug vor den Steinkohlen wieder eingeräumt wird.

(St. Anz.)

Aus dem Horber Oberamte, 13. Febr. Ein in unserer Oberamtsstadt ansässiger Weinhändler befindet sich schon seit einiger Zeit in Oberndorf am Neckar in Gefängnißhaft, da er wegen des Ver­dachts der Weinfälschung zur Untersuchung gezogen worden ist. Wie man übrigens hört, ist die Untersuchung bereits so weit vorgeschritten, daß schon in den nächsten Tagen die Sache vor der Strafkammer in Rottweil zur Verhandlung kommt. (N. T.)

Neuenbürg, 16. Feb. Der Ver­unglückte von Gräfenhausen, (siehe die letzte Numer des Enzth.) ist Freitag Abend 4 Uhr ohne zum Bewußtsein gekommen zu sei», verschieden; er sollte seine Heimath, die er gesund und munter verlassen, lebend nicht wieder betrete«. Die Beerdigung hat heule unter allgemeinster Theilnahme dort statt- gefunden. Es haben sich über diesen Fall einige Bedenken erregt. Von allen Ver muthungen aber hat nach vorhandenen An­zeichen die bereits ausgesprochene die größere Wahrscheinlichkeit für sich, daß der Verun­glückte an dem sehr finstern Abend vom richtigen Wege abkommend, irre gegangen und so in die verhängnißvolle Tiefe gestürtzt ist; also lediglich ein Unglücksfall vorliegt.

Ausland.

Frankreich Die Kundgebungen des BlattesLa Revolution Frantzaise", an welchen bekannte Kommunards, wie Jules Balles, Mitarbeiter sind, kommen zur rech- ten Zeit, um einen Vorschmack von den Segnungen, welche die Amnestie bringen wird, zu geben. Das gennante Blatt erläßt einen offenen Brief an den Präsidenten Grevy, der folgendermaßen beginnt:Ich habe Ihre Botschaft gelesen. Nichts. Ein Vorhang, Banalität, Phrasenrauch, doch sehe ich dahinter den Sturm und höre ich den Donner. Die Kanone muß wieder vran ... Sie haben das wiederholt, was alle Regierungen im Bürgerrock, im Kaiser­mantel und in der Soldatenuniform, Karl X., Louis Philipp, Cavaignac, Louis Napoleon, Thiers, Mac Mahon, falsche Biedermänner und wahre Banditen gesagt haben. Alle sind gefallen und Sie werden auch fallen. Alle wurden verrathen, auch Sie. Das ist die Zukunft, die Ihnen bevorsteht, und Sie haben dies verdient, indem Sie diese Frankreichs, der Republik und Ihrer selbst unwürdige Botschaft schrie­ben!" Weiter unten heißt es:Man sagt, Sie haben sich sechs Pferde gekauft, um Ihren Wagen zu ziehen. Wenn beim Einbiegen in eine Straße vor einem Square, Ihre Pferde sich bäumen, so kommt's von der Erhöhung her, die das Erdreich dort, wo man die Leichname (der Kommunards) einscharrte, macht!"

Miszellen.

Ueber den Kalkanstrich der Obstbaumr

schreibt das Württ. Wochenblatt für La»d- wirthschast:Der Kalkanstrich der Obst

bäume nach vorangegangenem Abscharreii der losen Rindenstücke hat, wenn derselbe zu der Zeit vorgenommen wird, wenn die­selben das Laub abzuwerfen beginnen, ent­schiedene Vortheile. Um diese Zeit gehen verschiedene Insekten zur Ruhe, insbeson. dere der Forstnachtschmetlerling, dessen Weibchen an den Stämmen hinaufkriecht und in die Risse der Rinde seine Eier nie- derlegt, aus welchen in der warmen Jahre-, zeit die verderblichen Raupen ausschlüpser Durch das Abscharren der losen Rinden, stücke und durch das Bestreichen der Bäum« mit Kalk bis zu der Höhe, in welcher di« Verzweigung beginnt, wird den Insekte« und besonders dem Forstnachtschmetterling der Weg erschwert und die Brutnester ver­schlossen. Außerdem schützt die Kalkdecke den Stamm gegen den Frost. Dagegen kann dieser Anstrich, wen» er im Frühjähe vorgenommen wird, schädlich wirken, weil er die Poren der Rinde verschließt, wodurch die äußeren Lufteinflüsse, sowie die Aus­dünstung erschwert wird. Beim Herbstan- strich ist dieser nachtheilige Einfluß nicht zu befürchten, da die Winter- nnd Früh­jahrswelterdenselben bis zur neuen LebenS- regung im Frühjahr allmählig abwaschen".

Bienenfleiß. Ein Herr A. K. Wilson führt, um den wuuderbarea Fleiß der Bienen zu veranschaulichen, im amerikanischenBee Journal" folgende Thatsache an: Annäherungsweise berechnet, enthalten 100 Kleeköpfe 0,8 Gramm Zucker, somit geben 125 ein Gramm oder 125,000! ein Kilogramm. Da jeder Kopf ca, 60 ! Blüthen enthält, so müssen 125,000X 60" 7'/r Mill. Blüthenröhren besucht wer­den , um 1 kx. Zuckerstoff zusammenzu­bringen. Nimmt man a», der Honig ent« ! halte 75 °/° Zuckerstoff, so hätten wir dem- ' gemäß für 1 Kilo 5,600,000 oder für 1 Pfd. Honig in runder Summe 2'/, Milli« ^ onen Blumenbesuche zu rechnen. i

Zahnweh, Bauer (eiligst in die! Apotheke tretend):Herr Apotheker, hend Ihr nex sör's Zahnweh?" Apotheker: O ja!" (Läßt den Bauern an einer Fla« , sche mit Salmiakgeist riechen.) Der Bauer, s der zu heftig riecht, fällt plötzlich wie be­täubt zu Boden. Nachdem er sich wieder erholt und aufgerichtet hat, frägt der Apo­theker :Nun, jetzt sind die Schmerzen . gewiß vorbei?" Bauer:Ja i hau koi Zahnweh, mei Weib deheim hot's."

Nie zufri e den. Ein Kaufmann der aus Gewohnheit stets über den schlech­ten Geschäftsgang stöhnte, erscheint bei einem ihm befreundeten Arzt.Lieber Doktor," sagte er, "ich habe furchtbaren Rheumatismus im Hacken deS rechten ^ FußeS; verschreiben Sie mir ein Mittel dagegen!"Sie sind ein seltsamer Kauz, dem man's nie recht machen kannerwi­derte lachend der Arzt, sonst klagen Sie immer über traurige Geschäfte und heute jammern Sie über den reißenden Absatz!"

Se. Majestät der Präsident von Frank- ! reich haben allergnädigst geruht: Sich von ^ Seinem Unterthanen, dem General Vinoy, das Großkrcuz der Ehrenlegion verleihen 'u lasse». (B. W.)

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. M e e h, Neuenbürg.

All

Nr. 2«

Erscheint L man bei d

M

In l 1 häus Holchaue, denliqüibc S a

auf dem geuommei hiedurch in Persoi tigte, ode Anstand - ihre Fort tend zu » für, sowe vorzulege!

Diejei nur der weder in ihre Fort melden, von der 2 solche Gl« Vorlegun terpsands Liquida!« Ursachen, Die

nenden 6 erschienen bezüglich gegen de der Wahl bigerauss stimmungl vom 13. waltung der etwai werden fi chen als ihrer Kc «erden, s fahrt ihre aus verw Das E welcher a Mo

auf dem vorgenom jenigen b, den Glm Fordern»«