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Brackenheim, 20. Sept. Aepfel 5 50 pro Zentner. Zwetschgen pro

Simri 2 c,tL 20

Nürtingen, 19. Sept. Zufuhr ca. 350 Säcke, zu 9 ^ bis 9 50 ^ pro

Sack. Absatz rasch

dürfte die Thaisache sein, daß prachtentwickeln soll. Diele Neuheit wurde

in oer vorjährigen Gartenbau Ausstellung zu Amsterdam prämiirt.

Interessant

ein so altes, längst akkrediiirtes und einge- sührtes Geschäft doch die regelmäßige An­nonce für durchaus nöthig und wichtig hält; seit 15 Jahre» hat Hertzog nur ein Probe fahr ohne Annonce verlebt, der Rück-

Der Schw. Merkur schreibt vom Fuß gang in der Einnahme war ein so beträcht- desSchmarzwaldes, 19. Sepkbr., sicher, daß er sofort zu seinem Grundsätze, Die Flößerei, welche in besseren Jahren fleißig zu inseriren, zurückkehrte

und bei größerer Baulust bei uns in hoher Blüthe stand, geht tchon einige Jahre sehr schwach, und es sind deßhalb die Holzpreise für Stöhrholz zurückgegangen und in Folge dessen die Flößer, die größten Freunde von Speck, Saueriraut und Wem etwas herabgestimmt, auch ist viel Ur­wüchsiges an ihnen verloren gegangen. Der Flößer gesteht offen, daß die guten alten Zeiten für ihn nicht mehr wieder­kehren. Nebst den schlechten Zeitverhält- Nissen, die übrigens in der ganzen Welt gleich schlecht sind, ist nicht zu läugnen, daß hier durch die Eisenbahn eine gewaltige Conkurrenz geschaffen wurde, da dieselbe, wenn sie auch nicht so billig transportiren kann, doch an keine Zeit gebunden ist, sondern zu jeder Z it, Sommer wie Winter, bei zu hohem und bei zu niederem Wafferstand ihre Wagen ungehindert ab­gehen lassen kann, auch sind für diesen Geschäftszweig die sogenannten Floßsperren, erzeugt durch Ufer- und Wasserbauten, äußerst lästig, da diese Arbeiten oft, wie besonders Heuer, in für Flößerei sehr günstige Zeit fallen. So ist es eben und besonders gegenwärtig im Leben, jeder Mensch hat mit Widerwärtigkeiten zu kämpsen, so daß nicht einmal mehr der sonst so urwüchsige Flößer, welcher wegen dem historisch gewordenenJogele sperr ein ewiger Feind der akademischen Jugend in Tübingen ist, zufrieden sein kann!

Ausland.

Frankreich. Verschiedene fran­zösische Blätter berichten jetzt, daß der für die Weltausstellung bestimmte Gesammtcrecii von 45 Millionen Frcs. überschritten sei, und daß man insbesondere einem der gxöß ten metallurgischen Etablissements des Lau des noch eine beträchtliche Summe schulde, welche man ihm bis zur Eröffnung neuer Hülssquellen mit 5 pCt. verzinsen müsse

London, 20. Sept. Standard mel­det : England und Deutschland ertheilten den Befehlshabern ihrer Flotten in den chinesischen Gewässern gleichlautende Wei sungen behufs Vorgehens gegen die Piraten

Pest. (Eine Entführung.) Beni war verliebt in die schöne Juliska und hätte sie gern heimgeführt, da sie aber wohl­habender Leute Kind war, wollten ihre Eltern von ihm wissen. Die Liebe findet aber, wie bekannt, ihren Weg durch's Schlüsselloch, und so weiß auch Beni sich zu Helsen; er holt bei Nacht sein Liebchen aus der Schlafkammer, etzt sie auf seinen vor dem Hause halten­den Wagen und jagt mit seiner süßen Beute auf und davon. Unterwegs kann aber der Versuchung nicht widerstehen, vor einer Csarda abzusteigen, um sich mit einem Trunk zu laben, nicht ahnend, daß sein Schwiegervater in spo, der den Mäd­chenraub noch rechtzeitig inne geworden, ihm bereits auf der Ferse ist. So kam es denn, daß, während er drinnen beim Weine , der Vater seine Tochter vom Wagen stahl, auf den er eine auf der Straße auf­gegabelte alte herumstreichende Bettlerin letzte, mit dem Bedeuten, sein Schwieger­sohn werde sie schon weiter fahren, nur solle sie kein Wort mit ihm sprechen. Beni, der mittlerweile des Guten zuviel gethan hatte, sprang, aus der Csarda zurückge­kehrt, weinselig auf den Wagensitz, hieb in die Pferde drein und jagte nach Hause. Wie groß aber war seine Ueberraschung, als er vor dem Thore nach rückwärts schauend,' statt der schönen Juliska die in der Gegend blickte.

Miszellen.

Zu Tod getrunken. In Frankfurt a. M wurde am Dienstag ein Bierbrauer in das hl. Geisthospital verbracht, welcher nicht weniger als 20 Liter Bier auf einmal konsumirt hatte. Die Wirkung konnte na lürlich keine andere sein, als daß er am andern Morgen seinen Geist aufgab. Eine Wette soll die Ursache dieser Thal gewesen sein.

Der König der Annonce ist bis jetzt der Modewaarenkausmann Rudosi Hertzog in Berlin, denn er gibt jährlich etl che 150,000 ^ für Inserate aus.

Zur Aufbewahrung des Obstes dient nach derDeutsch landw. Presse" in Un­garn das folgende, höchst beachtenswerthe Verfahren. Au einem trockenen Orte wird Stroh ausgebreitet und daraus das Obst m spitze Haufen geschüttet. Dasselbe wird dann mit einer starken Strohschicht und mit trockener, sandiger Erde bedeckt. Es hält sich gesund und frisch dis zum Frühjahr.

(Blutegel als Wetterprophet.) Daß als Schwiegersohn nichts «viel niedere Thiere für Witterungsverände-

bekaunteOiWe meni" er-

Folgende Mahnung an die Eltern dürste nicht zu mißachten sein. vr. D'chamer in Graz hat beobachtet und durch Experimente verschiedener Art, zum Theil an sich selber, unwiderleglich dargethan, daß die schwarzen Punkte und die schmutziggrünen, abwisch­baren Belege auf den Orangen- und Aepfel- schalen nichts als eine Art Pilze sind, die genoffen, in der Luftröhre sich vermehren und dann Keuchhusten veranlassen. Es ist daher das Schälen der Aepfel durchaus ge­rechtfertigt; zum Mindesten ist es geboten,! daß die Kinder, welche die Aepfelschale^ gerne mitgenießen, angehalten werden, sie! vorher säuberlich abzureiben.

Hyacinthen im Doppelglase. Eine in­teressante Neuheit in der Blumenwelt sind die antipodischen Hyacinthen, welche in einem Doppelglase gezogen werden. Die Zwiebel entwickelt zwei Blüthen zu gleicher Zeit; die eine wächst nach oben in freier Luft und die andrre nach unten in dem untern, mit Wasser gefüllten Theil des Glases. Wenn man solche Züchtungen auch mehr oder weniger zu den Spielereien zählen kann, so ist die erwähnte doch eine äußerst dankbare zu nennen, weil namentlich die untere Blume eine ungewöhnliche Farben­

rungen besonders empfindlich sind und in ihren Bewegungen und ihrem ganzen Ver­halten Temperakurveränderungen und baro­metrische Schwankungen lange Zeit vorher anzeigen, ist eine allgemein bekannte That- sache. Auch unser Blutegel ist seit alter Zeit als solcher Wetterprophet bekannt und wird sowohl in Ungarn als auch in Amerika als solcher von den Landleuten verwendet. Die Herstellung eines solches Blutegel- Wetterglases ist sehr einfach, indem eine große Ärzneiflasche, bis zur Häl t-' mit Wasser gefüllt und mit einem gesunden Blutegel besetzt, dessen Herauskriechen durch über­gebundene Gaze verhindert wird, den gan­zen Apparat ausmacht. Das Wasser muß im Sommer wöchentlich, im Winter alle vierzehn Tage erneuert werden. Wenn das Wetter schön wird, liegt der Blutegel zu­sammengerollt aus dem Boden des Glases, sobald aber Negenwetter eintreten droht, begiebt er sich aus dem Wasser heraus bis an den Hals der Flasche und bleibt dort, bis wieder heiteres Wetter einzutritt; bei drohendem Wind sind seine Bewegungen außerordentlich schnell; bei bevorstehendem Gewittersturm und Regen bleibt der Egel fast beständig außer Wasser und giebt seine Unbehaglichkeit durch heftige, fast krampf­hafte Bewegungen kund. Bei Frost wie bei heiterem Sommerwetter liegt der Blut­egel am Boden, bei Schnee wie bei Regen verläßt er das Wasser. Für den schlich­ten Lan^wirth ist dies wie imLandw." mit Recht hinzugetügt wird- ein ebenso einfaches als amüsantes und sicheres Wet­terglas.

Buchstabenriithsel.

Es sind 16 Buchstaben so ins Quad­rat zu stellen, daß sie wagrecht nnd senk­recht folgende 4 Worte bilden.

1) An Sinnendingen äußere Gestalt;

2) ein Nam, der aus Amerika erschallt;

3) ein Thier, von dem viel Nützlichkeit zu sagen;

4) veränderlich in Kleidung und Betragen.

I. C-

Landwirt!) schasttiches.

Diejenigen, die bezügl. der Obst-Aus­stellung au den landw. Verein Forderungen zu machen haben, wollen ihre Rechnungen in dieser Woche noch dem Unterzeichneten übergeben.

Neuenbürg, 23. Septbr. 1878.

Drr Sekretär L Kassier

des landwirthschaftlichen Vereins

Lande!.

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Weeh in Neuenbürgs