wach im hiesigen neuen, Gcwerbeschulge- däuve statt, und zwar eine Ausstellung der von Hrn. Bijouteriehändler Ehni von Stuttgart in Amerika angetansten Silber waaren, welche derselbe der hiesigen Handelskammer auf deren Ersuchen verabfolgt hat.
Pforzheim, 2. Okt. In der Bi-, j>u eriebranche wurden in Philadelphias pramiirt: Pforzheim: Fr. Becker, A. Ger- - rvig, Heideager n. Wittum,- C. Spahn, j GebrüdcrBizer. Gschwind u. Cie., H. Keller,! Ed. Lay, Wild u. Cie., H. Witzcmann; Gmund: W. Binder, Erhard u. Söhne, G. Hauber, Sorget n. Stollmcyer, B. Ött u. Cie., N. Spranger, Neuner n. Büchler, O. Zieher; Schorndorf: Gebrüder Gabler; Stuttgart: Pleuer u. Cie. (Pf. B.)
Ettlingen, 28. Sept. Wiederum haben wir über ein Unglück zn berichten. Der fleißige und brave Sohn der Frau Müller Schmalholz Wittwe hatte gestern früh an der Stellfalle am Mühlenkanal zu thun, gerieth hierbei unter das Mühlrad und wurde derart zerquetsche, daß er noch gestern Nacht seinen Verwundungen erlegen ist.
Württemberg.
Stuttgart, 2. Okt. Der König und die Königin sind vorgestern nach Friedrichshasen abgereist, wo dieselben bis Mitte dieses Monats zu verweilen gedenken.
Stuttgart, 30. Sept. Nach Beendigung der großen Herbstübungen halte ich mich im Namen des Armeekorps für verpflichtet, den Behörden und Gemeinden, welche in diesem Jahre von einer Einqar- tirung betroffen wurden, für das sehr freundliche Entgegenkommen und für die ausgezeichnete Aufnahme zu danken, welche trotz häufig sehr starker und durch die Ungunst der Witterung herbeigesührter, unerwarteter Einquartirung überall den Soldaten zu Theil geworden ist. Der komman- dirende General v. Schwarzkoppcn.
Stuttgart, 2. Oktbr. Wie schon früher mitgetheilt, ist behuks Förderung des Württ. Kriegermreinswesens die Vereinigung sämmtlicher Krieger-, Veteranen- rc. Vereine zu einem Gesamnuverband längst aiigestrebt, uni dadurch nicht nur für das NnterstützungSwesen eine größere und ausgiebigere Wirkung zu erzielen, sondern auch um die Kameradschaft und den Patriotismus zu pflegen und.zu erhöhen. Behufs Konstituirung dieses Württ. Krieger- buudcs waren die aus den 4 Kreisen in den Landesausschuß gewählten 18 Vereinsangehörigen auf gestern nach Stuttgart einberusen. Nachdem sich dieser Landesaus schuß über die vorgelegten prinzipiellen Fragen schlüssig gemacht hatte, wurde die Aufstellung einer aus 7 Mann bestehenden Kommission für die Vorarbeiten (Statuten- entwurf rc.) einstimmig beschlossen. Nach Mündiger Arbeit wurde die Sitzung mit einem Hoch auf den deutschen Kaiser und König Karl Mittags 2 Uhr geschloffen.
Stuttgart, 3. Okt. Leonhardsplatz. Kartoffelmar't: 600 Säcke ä 2 80 L
bis 3 c-fs. 20 per 50 Kilo. — Wilhelmsplatz Obstmarkt: ISO Säcke Hess. Obst 5 cM 50 bis 6 »fL, Linken 8 ^
bis 8 50 L per 50 Kilo. Babnbof:
Mostobst 40 Wagenladungen L 5 <M 50 bis 6 ^ per 50 Kilo. Markthalle Enaros Markt: 500 Körbe. Aepfel I I—14^ per Kilo, Birnen 15 L per '/rKilo, Zwetschgen 24 L per '/» Kilo, Nüsse 40—60 ^ per 100 St., Preiselbeeren I ^ per 2 Ltr., Filderkraut 12—16 per 100 Stück.
Heilbronn, 2. Oktbr. fObst- und KartoffelmarktZ Bei starken Zufuhren und lebhaftem Verkehr Preise bei Kartoffeln 2 v/L 40 L bis 3 cM, beim Obst 5 ^ 90 ^ bis 6 ^ 30 gebrochenes Obst 7 bis 10 c-lL p-r Ztr.
Stuttgart, 3. Okt. Vergangene Nacht zwischen 11 und 12 Uhr war der Mond, der in vollem Lichte strahlte, von einem etwas elipliichen Hof umgeben*), so groß und scharf begrenzt wie er wohl noch selten beobachtet worden ist; die größere Achse der Ellipse mochte ungeiähr einen Oktanten des größten Himmelskreises umspannen ; der dem Horizont zugewandte Bogen war intensiver als der entgegengesetzte und zeigte nach innen einen leichten, aber deutlichen Anflug der Regenbogenfarben. (S. M.)
*) Diese prächtige Erscheinung wurde auch hier in Neuenbürg gleichzeitig bemerkt, nur war der Anflug der Regenbogenfarben nicht mehr so deutlich. D. Red.
Schwenningen, 30. Sept. Der Krautherbst hat bei uns schon angefangen, aber nur an miniature; die Hauptsache kommt nach. So viel man bis jetzt hört, ist die Qualität auch Heuer wieder gut. Die Quantität ist auf der hiesigen Markung eine so große, daß Ausfuhr und Ankauf nach allen Richtungen möglich und zu em psehlen ist, Bedienung gut und bequem. Nicht minder gut steht es hier mit den Kartoffeln, welche neben Dinkel, Haber und Kraut ein Hauptprodnkt unserer guten Felder sind.
Aus dem Bezirk. Bei der am 17. September d. I. in Langenbrand stattgehabten Versammlung, in deren Mitte der Hr. Abgeordnete Beutter erschienen und welche sehr zahlreich besucht war trotz der Ungunst der Witterung, gab der Hr. Abgeordnete einen vollständigen Rechenschaftsbericht, insbesondere auch über die den Bezirk besonders berührenden Gesetze. In mehrfachen Toasten wurde ihm die Uebereinstimmuug der Versammlung und der Dank der Wähler sür seine landständische Wirksamkeit onsgedrückt und herrschte einmüthige Stimmung für den Herrn Abgeordneten mit dem Wunsche, daß solche Versammlungen sich öfters wiederholen möchten.
B i e n e 11 a u s st e I l u n g. Der „Verein für Bienenzucht vom mittleren Neckar" hat dieses Jahr in Cannstatt erstmals eine BienenanSstcllellung veranstaltet. Dieselbe befindet sich im Schützenhaus, ganz i:r der Nähe des Festplatzes. Einsender dieses — ein alter Bieuenfreund und Bienen- kenncr — war wirklich erstaunt über die Reichhaltigkeit und Gediegenheit dieser Ausstellung. Vor dem Schützenhaus steht ein hübscher Bicnenpavillion von Schund in Stuttgart, umgeben von zierlichen Spalier - anlagen, angelegt von Binder und Eklen.
Ebenso hübsche Vienenwohnungen sammt Völker sind von Rühle in Stuttgart und von Kolb in Cannstatt ausgestellt. Im Schützenhause selbst befindet sich eine interessante Ausstellung an Bicnengeräthschasten als Schleudermaschinen, Wachspressen rc. Besonders machen wir die Besucher darauf aufmerksam, daß auch reiner Honig zum Verkauf ausgestellt ist. Gewiß verläßt kein Bienenfreund diese Ausstellung unbefriedigt.
Neuenbürg, 4. Okt. Der noch einzige hiesige Veteran aus dem denkwürdigen Jahr 1813, Mich. Köhler, Hafner hier, ist weben dem letzten Apell gefolgt und 83 Jahre alt zu seinen Vätern heimge- gaiige».
Oesterreich.
Wien, 28. Sept. Nach einer Meldung der Presse nehmen die Verhandlungen mit Deutschland wegen Erneuerung des Zollvertrags einen günstigen Fortgang, so daß die betreffenden Vorlagen mit dem Beginne des Januar ermöglicht sein dürsten.
Die „Presse" die augenblickliche Lage weniger kritisch auffaffend, betont in erster Linie folgendes ihr aus Pest, 30. Sept., zugegangenes Telegramm: „Ministerpräsident Tisza hat aus Wien von amtlicher Seite Aufklärungen erhalten, welche, inr Gegensätze zu den alarmirenden Gerüchten, das vollste Einverständniß der Traktatmächte bezüglich der Orientpolitik betonen" Ein Konstantinopeler Telegramm desselben Blattes hält das Einvernehmen der Mächte ebenfalls aufrecht, indem es sagt: Das Einvernehmen der Mächte kennzeichnet sich dadurch, daß die die hiesigen Botschafter fortwährend im Kontakte mit einander bleiben und daß ihre Erklärungen gegenüber der Pforte immer dem Sinne nach identisch sind. Meist verhandelt einer auch im Namen der übrigen Kollegen und es wechseln namentlich Sir Henry Elliot und Graf Zichy in dieser Vertretung ab. Dis officielle Textirung der Antwort aus die von England formulirten und von den übrigen Traktalmächten unterstützten Zrie- densproposiiionen hat sich verzögert, nachdem Sir Henry Elliot, dem vertraulich die von der Pforte vorgenommene Modi- sication der-Vorschläge mitgetheilt worden, entschieden erklärt hatte, England könne diese Gegenvorschläge nicht annehmen.
A u s l a n d.
Eine jedenfalls recht willkommene Gabe überbrachre in den letzten Tagen der Cardinal Bonnechose dem Papste. Er überreichte dem heiligen Vater den in seiner Diöcese gesammelten Peterspfennig im Betrage von 84,000 Fr.
Vom Kriegsschauplatz.
Die Feindseligke ten aus dem Kriegsschauplätze sind von serbischer Seite wieder eröffnet worden, nachdem die von der Pforte offerirte achttägige Verlängerung der Waffenruhe in Belgrad in Ueberein- stimmung mit der Haltung Tschernajeff's abaelebnt worden ist.
Goldkurs der k. Staatskassen-Verwaltung
vom 1. Oktober 1876. 20-Frankenstücke . . . 16 ^ 20
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg. (Markt- und Thalstr.J