nigen und Wiederanläufen bestimmt. Der Badmeister muß eS durch eine Glocke an- zeigen, wann eine Parthie das Bad verläßt, und wann eine andere eintritt. Die Spaziergänge sind vergrößert und verschönert, und die schon vorhandenen Spiele zur Bewegung mit einer Schaukel vermehrt worden. Für die übrige Bequemlichkeit der Badegäste ist hier eben so gesorgt worden, wie in Teinach. Als Kuriosum führen wir zum Schluß an, daß der Professor der hohen Carlsschule die oben verzeichneten Worte in seinem Archiv unter die Rubrik „Das Merkwürdigste aus Schwaben vom 1. Jänner biß 30. Juli 1788" eingereiht hat.
(N. T.1
* Was rin Bbstbaum wrrlh ist!
Darüber schreibt ein intelligenter Land- wirth aus dem böhmischen Mittelgebirge: Ich habe durch zehn Jahre über einen der besten Obstbäume in meinem kleinen Garten Buch geführt und nachstehendes Resultat erzielt:
Der genannte Baum ist ein gehörig ausgewachsener Birnbaum, gesund und kräftig und mit „LiegslS Winterbutterbirn" veredelt und trug
1865 1 Metzen ü fl. 2 —. fl. 2 —.
1866
17
//
//
/,
3
25.
55
25.
1867
5
,/
//
I
—.
„
5
—.
1868
14
2
25.
31
50.
1869
7
//
„
2
—.
„
14
—.
1870
12
„
//
2
20.
26
40.
1871
1'/-
„
6
—.
9
—.
1872
18
,,
„
,,
3
75.
67
50.
1873
3
//
5
75.
17
25.
1874
8
,/
4
„ 32 fl. 259
90.
— 519 80 L
Wenn man die Kosten für Düngung und Pflege des Baumes mit 20 fl. in Abzug bringt, ergibt dieses einen durch schnittlichen jährlichen Ertrag von mehr als 24 fl. oder 48 freilich sind es nur einzelne Bäume welche solche Erträge liefern, aber wenn auch bei andern die Erträge geringer sind, etwas mehr Mühe und Pflege als man gar häufig auf die Obstzucht verwendet, dürfte dieselbe doch lohnen.
KL. löst.Metzen—61,SvLtr. 1 ölt.Gulden—2-4L
(Ein Thomas in Paris.) Auch Frankreich besitzt jetzt sein Seitenstück zu dem Massenmörder Thomas. Ein in Paris etablirter Kaufmann hat nämlich — wie „Gaulois" schreibt — um den Eingangszoll zu ersparen, die Sicherheit eines ganzen Stadtviertels auf's Spiel gesetzt. Dieser Mensch ließ sich direct aus der Schweiz mehrere Fässer kommen, deren Inhalt er als Thon angab. Das Zollamt in Paris schöpfte jedoch Verdacht und behielt die Fässer im Depot, indem es zugleich eine Probe des Inhalts der Prüfung von Experten beim Handelsministerium unterziehen ließ. Der Chemiker des Amtes kostete davon, ohne jedoch die Natur des Stoffes de-, stimmen zu können. Da kam ihm der Ge-j danke, eine Feuerprobe anzustellen. Ein winziger Theil der verdächtigen Substanz
wurde der Flamme ausgesetzt und es erfolgte eine heftige Detonation. Darauf that man ein Korn des angeblichen Thones in einen Mörser und es erfolgte beim Stoß ebenfalls eine Explosion. Kein Zweifel mehr, der Inhalt der Fässer war Dynamit. Natür'ich wurde sogleich ein Expreß in das Depot geschickt, um den Direktor von der furchtbaren Gefahr in Kenntniß zu setzen, da bei der jetzt herrschenden Hitze beim bloßen Rollen der Fässer oder dem Anstoßen an einen Stein, das entsetzlichste Unglück hätte geschehen können. Die Zoll administration hat eine gerichtliche Klage gegen den verbrecherischen Urheber dieser Sendung eingeleitet.
fAustilgung der Tintenflecke aus farbigen Stoffen.j Von sachverständiger Seite wird mitgetheilt, daß sich zur Entfernung von Tintenflecken aus farbigen Stoffen, welche die Anwendung von Säuren nicht vertragen, sich vortrefflich eignen: eine konzentrirte Lösung von pyrophosphorsaurem Natron. Der Flecken wird anhaltend damit gewaschen. Während ältere dem Mittel zwar nur langsam weichen, verschwinden frischere Flecken unter der Hand des Reinigers, ohne diesem zu große Geduldsproben aufzuerlegen.
(Abspringen des Leims.) Das Abspringen des Leims erfolgt bekanntlich häufig bei großer Trockenheit oder wenn geleimte Gegenstände der Ofenwärme ausgesetzt werden. Dieser oft sehr lästigen Unannehmlichkeit kann durch einen Zusatz von Chlorkalium vorgebeugt werden, was den Leim verhindert, zum spröden Zustand auszutrocknen. Ein so versetzter Leim hält auch auf Glas, Metall und dergl. und kann zum Anskleben von Etiquette» benützt werden, ohne daß diese abspringen.
(M. d. St. G.V.)
sAmeisenvertilgung.j Es ist wichtig, zunächst die Hauptwohnung der Ameisen zu vertilgen. Ist der Schlupfwinkel entdeckt und liegt außerhalb der Stube, so sind ungelöschter Kalk und stark riechende Substanzen, wie todte Fische, Kampfer. Theer, Thron, Tabaksdampf, gute Mittel der Vertilgung. In Schränke legt man Papier, worauf Specköl, Thron oder Kampfer gegossen ist, und die Ameisen werden verschwinden. Ein Netz oder auch nur Lumpen, die mit Eingeweide» und Schuppen von Fischen durchmengt und wieder getrocknet sind und an der Stelle, wo die Ameisen erscheinen, aufgehängt werden, sollen ein vortreffliches Mittel zur Vertreibung sein.
Geographische Räthsel für die Jugend.
1 .
Welcher Fluß in Württemberg enthält in seinen vier ersten Buchstaben ein Küchengewächs.
2.
Dreisilbig. Mit i ein Schloß, mit r ein ehemaliges Cisterzienserklostcr, beide in Württemberg.
3.
Welche Oberamtsstadt in Württemberg schließt den Namen einer Stadt in der Schweiz in sich.
ZUM Gedenken an Karl Manch,
den Asrika-Urisen-tn.
I.
Wie ungleich füllen doch der Menschen Loose! An Gütern reich hascht der nach eitlen Dingen, Manch kühner Geist möchl' recken aus die Schwingen Er schwelgt in Träumen nur, der habelose.
Auch dein Theil waren Dornen, keine Rose, Dein ganzes Leben war ein herbes Ringen,
Der eignen Kraft vertrauend das Gelingen, Erstrebtest du das Edle, Hohe, Große.
Des Knaben Traum von Wunderregionen,
Bon Ophirs Zauberland — in fernen Zonen Hast du erforscht und farbenreich beschrieben.
Was du entdeckt, der Menschheit ist's errungen. Denn seltner Schätze Fund ist dir gelungen,
Du selber bist, wie vordem, arm geblieben.
II.
Wohl ist der Schwabe treu dem Vaterlande, Doch liebt er in die schöne Welt zu schreiten, Die Art zur Hand der heimatlichen Bande Entlediat durch des Urwalds Sturm zu streiten.
Hoch von Gestatt in ledernem Gewände Durchwanderte der Mann von Stahl die weiten, Unwirthlich öden Gaun im heißen Sande, Geführt vom Kompaß, das Gewehr zur Seiten,
Sieh dort ihn darbend zwischen Felsenriffen Im Forschungstrieb den wilden Strom durchschiffen —
O, daß kein Stein den schwanken Kahn zermalme l
Im Dienst der Wissenschaften gibt's kein Za gen Ein herb Entbehren nur, ein keckes Wagen:
Dem Kämpfer aber winkt als Preis die Palme.
III.
Nach dunkler Nacht, »ach langer Unmacht Bangen Sind deinem Vaterlande lichte Sterne Und ist der Einheit Sonne anfgcgangen;
Du kehrst in heißem Sehnen aus der Ferne.
Zur Heimath komm! uns will um dich verlangen. Du kühner Geist, du Mann vom echten Kerne! Komm gib die Hand, laß herzlich dich empfangen — O weile unterm Dach des Freundes gerne!
Hier in der Laube laß uns Grüße tauschen,
Laß mich der Kunde deiner Fahrten lauschen, Jndeß mit Neckarwein die Becher kreisen.
Sie wie die Kleinen aus den treuen Augen,
Aus deines Mundes Rede Wonne saugen,
Aus deinem Spiele vaterländ'scher Weisen!
IV.
„Wohl treibt zur Ferne mich ein rastlos Streben, Doch — soll in trauter Ruh in eurer Runde Ich freundlich weilen, mögt ihr auf dem Grunde Der Heimat ein geschäftig Heim mir geben!"
Das Schicksal wollt es anders o mit Beben Gedenk ich noch der herben Schmerzenskunde!
Du littest still, brannt auch die Todeswunde;
Ein letzter Hauch - entflohn dein edles Leben!
Und wo man dich begrub — hier ist die Stätte! Dein Herz war Gold! — du Biederer, du Getreuer,
Ruhe sanft im kühlen heimathlichen Bette!
Hier weihn wir dir ein Mal, bescheiden, würdig;*) Dein Anaedcnken bleibt uns ewig theuer:
Den kühnsten Forschern bist du ebenbürtig!
_ Wilhelm Hanzhorn.
'^) Das Grabdenkmal wurde am 18. Juni übergeben.
Goldkurs der k. Staatskaffen-Verwaltung
vom 8. Juli 1876.
20-Frankensiücke . . . 16 14 L
Anzeigen für den Hnzthäler vermitteln in Wforzheim: Hr. Hlto Wieckier; in Wildöad: Hr. K. Schobert. _
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg. (Markt- und Thalftr.)