wein und i» Afrika der Palmemvein, der ebenfalls sebr berauschend ist. Vorzugsweise in den nördlichen Gegenden Europas wurde schon in ganz alter Zeit nicht bloß jenes berühmte Getränk, Mell) genannt, zube reitet, sondern man braute auch aus Gerste ein Bier, das im Laufe der Zeit zu immer höherer Vervollkommnung gelangt ist, (?) oder halte gelangen können. Das von Deutschland ausgegangene Bier ist eine Weltmacht geworden, die dem Weine überall eine bedeutende Concurrenz macht. Durch alle Welttheile hat sich das Bier Bahn gebrochen und so ist cs, von Kalifornien aus, sogar nach Japan und China impor- tirt, wo freilich der Preis desselben ein ganz ungeheurer ist.
(Fortsetzung folgt.)
(Die Londoner Feuerwehr.) In einer der letzten Sitzungen des euglichen Unterhauses kam auch der Stand der „lire dri- §aäe« zur Sprache. Von allen Seiten wurde eingestanden, daß die Löschanstalten in Bezug auf Mannschaft und Spritzen nichts zu wünschen übrig lassen, aber andererseits wurde kein Hehl daraus gemacht, daß die Mannschaft an Zahl zu klein und der Wasserdruck der Leitungen zu gering sei. Der letztgenannte Uebelstand wird kaum eher zu beseitigen sein, als bis sämmtliche Wasserleitungen in die Hände der Regierung übergegangeu sein werden, die Löschmannschaft aber ließe sich vermittelst eines winzigen Steuerzuschlags der Gemeinden leicht auf die erforderliche Höhe bringen. Es ist kaum glaublich, daß diese Riesenstadt, die eine Einwohnerschaft von 3,500,000 Seelen in 450,000 Häusern zählt, nicht mehr als 395 Mann Feuerwehr besitzt. Streng genommen nicht einmal so viel, den» 106 Mann sind bloß zur Bedienung der Rettungsapparate. angestellt, nicht aber zum wirkliche» Löschen, und somit bleiben, wenn man die jeweiligen Kranken abrechnct, im Durchschnitt nicht mehr denn 164 Mann effektiv zur Verfügung. Magerer wird cs damit in keiner zweiten Hauptstadt Europas bestellt sein, und die Gefahr, daß London einmal aus Mangel einer genügend starken Feuerwehr niederbrennen könne, liegt auf der Hand. Mit einem Zuschlag von bloß Penny vom Pfund auf die hauptstädtische Gemeindesteuern könnte das Korps der Löschmannschaft auf das Doppelte seines jetzigen Bestandes gebracht, ihm überdies höheres Gehalt und bessere Pensionen bewilligt werden, was sehr noth thnt. Zu einer solchen Maßregel nird es schließlich wohl kommen. Einstweilen wird die Frage einem Untersuchungsausschüsse übergeben werden.
über die Prärie hinwälzten — die Wohnstätten von über 100 Ansiedlern verwüstend. Häuser, Scheunen, Schober und Zäune verzehrte das gefräßige Element, und die unglücklichen Bewohner der betroffenen Gegend hatten alle Hände voll zu thuu, um nur das nackte Leben zu retten. Eine arme Frau verbrannte sammt ihrem Kinde, und ein Mann trug so schreckliche Brandwunden davon, daß er seinem Leben durch Selbstmord ein Ende zu machen suchte. Eine Menge Vieh kam in den Flammen um. Das Städtchen Brookville wurde blos mit der größten Mühe gerettet. Ein mal hatten schon fünfundzwanzig Fracbt- waggons, welche auf einem Seitengelcise standen, Feuer gefangen. Der angerichtete Schade» muß sehr groß sein, denn ein Landstrich von 25 Meilen Länge und 6 Meilen Breite wurde i» wenigen Stunden zu einer nur noch von Asche und Kohlen bedeckten Wüste."
(Ein vielfach Beschäftigter.) Die „Dolks- zeitung" schreibt: Eine Anzahl von Abgeordneten, die bis jetzt ein Doppelmandat, zum Abgeordnetenhause und Reichstage, inne haben, werden auf eines dieser Mandate für die nächste Session verzichten. Im Abgeordnetenhause sitzt u. A. ein Abgeordneter, der dem Landtage, dem Reichstage, dem Kreis- und Provinziallandtage, der Provinzial- und Generalsynode angehört, zugleich Amtsvorsteher, Standesbeamter, Vormund und zur Zeit sogar Geschworener ist. Mehr ist von einem Sterblichen wirklich nicht zu erwarten.
(Spanische Heuschrecken.) In den Korkes ist von der Negierung ein Antrag auf Bewilligung von zwei Millionen Reals Unterstützungsgelder für die von den Heuschrecken heimgesuchten Provinzen ein gebracht. In welcher entsetzlichen Menge diese Thi-re vorhanden sind, zeigt die Thatsache, daß in dem einen Landkreise von Daimiel bis jetzt allein schon über 4000 (vier Tausend) Scheffel Heuschreckeneier gesammelt und vernichtet worden sind und trotzdem noch kein Ende der Landplage abzusehen ist.
Alles, was r e ch t i st. „Schöne Aufführung das, sagte ein Herr zu seinem Bedienten, du kamst, wie ich vernahm, schon wieder erst früh um 3 Uhr im total trunkenen Zustande nach Hause! Johann, Johann, wie tief bist du doch gefallen!" „Na ein Rausch Hab i zwar g'habt," meinte Johann, „aber g'fallen bin i nöt. Nur Alles, was recht ist!"
Ueber ein furchtbares Prai- riefeuer bei Brookville in Kansas berichtet man: „Das Feuer culfiond 25 Meilen südlich von Brookville am Smoky- flusse und verheerte den ganzen Lmdstrich bis zu diesem Städtchen. Der heftige W>nd ^ sachte die Flammen so sehr au, daß sie^ sich schneller, als ein Pferd laufen konnte,
Radieschen im freien Land zu ziehen, schreibt v. P. der „Post" will besonders im späteren Frühling, weniger noch im hohen Sommer glücken. Gewöhnlich werden sie sehr bald bolzig, filzig oder gar hohl; folglich ungenießbar. ,Ver- schiedene Versuche, auch im hohen Sommer im freien Lande schöne, höchst zarte Radies chen zu ziehen, baben auf ein Verfahren geführt, welches sich ausgezeichnet bewährt
hat und nicht genug empfohlen werden kann. Zur Aussaat wühle man Samen der hochrothen, kurzlaubigen Sorte, lockere ein kleines Beet gehörig, ziehe Furchen in Zwischenräumen von 2—3 Zoll und streue den Samen mit etwas Kochsalz gemischt in die Furchen. Diese werden nun zugehackt, das Beet mit der Gießkanne überbraust, was jeden Morgen und Abend wiederholt wird, und mau ist in wenigen Tagen im Besitz der zartesten, wohlschmeckendsten Radieschen , welche selbst im Sommer, und bei einer Größe, wie sie eigentlich nicht gewünscht wird, noch so zart und schön sind, wie man sie kaum im Mistbeete erreicht. Liebhaber sind im Stande, auf diese Weise immer im Besitz schöner Exemplare zu sein. Es empfiehlt sich selbstverständlich, den Boden gut zu düngen und zwar mit Kompostdünger. Frischer Dung ist zu verwerfen.
Eine spitzfindige Frage. Be einem akademischen Staatsexamen wurde einem jungen Architekten die Aufgabe gestellt, die Construktion einer Scheune zu erläutern, welche eine Einfahrt haben und mit zwei Oeffnuugen versehen sein sollte, durch welche die Katze, um im Innern die Mäuse hinwegzufangen, hineinschlüpsen könnte.
„Wie werden Sie wohl diese beiden kleinen Oeffnungen am zweckmäßigsten anbringen?" fragte der wegen seiner spitzfindigen Fragen von allen Bauakadennkern gefürchtete Baurath N.
„„Zu beiden Seiten der Einfahrt!"" entgeguete wohlgemuth der junge Baukünstler.
„Dann erlauten Sie mir die Frage," warf der Baurath N. unheimlich lächelnd ein, wie wohl die Katze in die Scheune hinein soll, im Falle das Einfahrtsthor so weit geöffnet ist, daß die Thorflügel die Oeffnungen vollständig verdecken?"
Und siehe da! Diese unerwartete, fast kindlich naive Frage und der sie begleitende lauernde Blick des Examinators, der stets mit grausamer Freude die Gedanken seiner Examinanden zu verwirren strebte, verfehlten ihre Wirkung nicht; sie beunruhigten den jungen Mann, der sonst zu den hellsten Köpfen der Akademie zählte, derart, daß er nicht sowohl nicht die einfache Antwort fand, als auch sich nur noch mit Mühe und Noth zu dem verlockenden Titel eines königl. Bauführers hindurch arbeiten konnte.
Diese Episode dürfte für den Werth, den man mitunter einem Examen beizulegen hat, charakteristisch genug sein; junge Damen aber, besonders solche, die selbst unpassende Antworten auf spitzfindige Fragen nicht in Verlegenheit bringen können, mögen aus dieser wahrhaften Geschichte lernen, mit welchen Schwierigkeiten oft ein junger Mann zu kämpfen hat, bevor er heirathen kann.
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