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einen eleganten Frühjahrsüberzieher, einen Rock, ein paar Beinkleider und eine Weste für einen ausgewachsenen Menschen verfertigen will." Allgemeines Gelächter erhob sich wieder uuier den Gästen, von denen der eine zufällig drei Meter Tuch Tag's zuvor gekauft halte, um sich Hose und Weste daraus fertigen zu lassen. „Ich will Ihnen sogar drei Meter dazu geben", versetzte dieser, „Eie machen mir einen Ueberzieher, Rock, Hose und Weste daraus" „Einverstanden", rief der Schneider, „Sie sind Zeugen, meine Herren, ich verlange nichts weiter als das Arbeitslohn von 20
schaler und fertige alle vier Sachen dafür
aus den mir übergebenen drei Meter Tuch". Maaß wurde genommen, heiter verließ die Gesellschaft das Lokal. Wenige Tage darauf erschien der Schneider bei feinem neuen Kunden mit der Rechnung von 20 Thlr. für Anfertigung eines Ueberzieher-?, eines Rockes, Beinkleider und einer Weste, über reichte dabei jedoch nur ein sehr kleines Packet, aus welchem er lächelnd eine einzige Weste hervorzog. Ans die Frage, wo die andern Sachen feie», versetzte der Schneider, daß er aus dem Tuche zuerst einen Ueberzieher, daraus wieder einen Rock, daraus dann die Hose und hieraus endlich diese Weste gefertigt habe. Da über diese Metamorphose sogar einer der Gesellen als Zeuge mit erschienen war, bestand der
aber eine Einigung auf gütlichem 2 nicht erzielt werden. Der Betreffende wird sich wohl hüten, dem Schneider noch irgend welche weiteren Austräge zu geben.
(Unverhofftes Wiederfinden.) Ein altes Mütterchen, ärmlich aber sauber und ordentlich gekleidet, betrieb in Berlin einen kleinen Handel mit Streichhölzchen. Die Frau halte durch ihr bescheidenes, freundliches Wesen das Interesse eines häufig Vorübergehenden erregt und auf Befragen demselben aus ihrer Vergangenheit erzählt, daß ihr Mann Schuhmacher in P. in der Uckermark gewesen, dort im Jahre 1870 sein kleines Geschäft verkauft, von dem Erlös sich ein Marketenderfuhrwerk angeschafft und mit Frau und der vierzehn Jahre alten Tochter den Truppen nach Frankreich gefolgt sei. Dort halten sie schon ein Sümmchen erspart und dachten bereits an die Rückkehr in die Hcimath, als sie einer Horde Franctireurs in die Hände fielen, welche sie vollständig ausplünderten, den Mann tödeten, die Frau verwundet in hilflosem Zustands liegen ließen und die Tochter mit sich nahmen. Krankenpfleger fanden die Frau später aus, trachten sie in ein Lazareth und dort geheilt, kam sie mit einem Truppentransport nach Berlin, hier ihren Wohnsitz nehmend, da sie Angehörige nirgend hatte. — Vor einigen Tagen passirt eine schöne, elegant gekleidete junge Dame am Arm eines ebensolchen Herrn den Stand drr alten Streichholz- Händlerin. Kaum erblickt die junge Dame die Alte, als sie mit dem Ausruf: „Meine Mutter!" auf diese zueilt und sie unter Freudenthränen in ihre Arme schließt. Eine schnell herbeigerufene Droschke entführt die glücklich Vereinten den Blicken der
Neugierigen. — Wie wir hören, ist die s. Z. in Frankreich von der Seite der Müller gerissene Tochter dort seit einem Jahre glücklich verheirathet und begleitete augenblicklich ihren Mann auf einer Geschäftsreise durch Deutschland. Alle Nachforschungen der Tochter nach der Mutier in der Heimathsstadt P. waren vergeblich gewesen, da der hiesige Aufenthalt der Letzteren dort nicht bekannt war und nur einem glücklichen Zufall ist die Vereinigung von Mutter und Kind zu da'stcn.
S a ! i c y l s ä u r e - L ö s u n g zur Vertilgung des Schimmels auf feuchten T a p e t e n w ä n d e n. Von der erfolgreichen Wirkung dieses Mittels überzeugte ich mich unlängst und theile meine Erfahrung hier mit, um Anderen welche gleichfalls in feuchten Wohnungen die lästige und schädliche Schimmelbilduug bekämpfen, damit vielleicht zu nützen. In einem neugebauten Hause wohnend, das noch nicht ausgetrockuet, bemerkte ich an einer sichtlich feuchten tapezirten Wand hinter Bildern üppig wuchernde Schimmel Vegetationen/die eine Fläche von mehrere» Quadratfuß bedeckten. Ich nahm Salieyl- säure, löste dieselbe in Spiritus (1 :4) auf und betupfte mittelst eines kleines Bade-
Die Frau halte anfänglich 295 Eier,
verkaufte zuerst 148, also ein halbes Ei mehr als die Hälfte, behielt 147, verkaufte davon abermals die Hälfte und ein halbes, nämlich 74 Eier, und behielt 73, wovon sie wiederum 37, das ist ein halbes Ei mebr als die Hälfte, meggab und 36 übrig ichielt. —
Anzeigen für den Hnzthäker vermitteln in H'forzheim: Hr. Htto ZtieLer; in Wikdöad: Hr. G. Schobert.
Mit einer Beilage.
Calw.
Notizen über Preis und Gewicht der verschiedenen Getrcidegattungcn nach dem Schranncn-Ergebniß vom 8. März 1876.
Quantum
Gattung
Gew
höchstes
icht per Simri mittleres ^niederstes
l
Preis per Simri höchster ^ mittlerer ^ niederster
Pfd.
Pfd.
Pfd-.
-4L
-4L
-Z
--1L
-e;
1 Simri
Kernen .
33
32
32
3
56
3
40
3
3l
Dinkel .
20
19
18
1
60
I
51
1
37
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Haber
22
21
20
1
74
1
60
1
50
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Gerste .
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Bohnen .
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Erbsen .
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Linsen
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Roggen .
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für das zweite Quartal 1876.
Die geehrten auswärtigen Abonnenten sind freundlichst gebeten, ihre Bestellungen bei deil ihnen nächst liegenden Postämtern zeitig aufzugeben, damit Unterbrechungen möglichst vermieden werden können.
Wie nach auswärts, geschieht die Versendung des Enzthälers auch für den ganzen Oberamtsbezirk durch die Kgl. Postanstalten. Die geehrten Leser wollen deshalb ihre Bestellungen unmittelbar bei den ihnen zunächst liegenden Postämtern machen, also je in Calmbach, Herrcnalb, Höfen, Licvenzell, Neuenbürg und Wildbad, bzw. den Post-Ablagen Enzklösterle und Loffenau, wo solche täglich angenommen und auch durch die Postboten besorgt werden.
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Die Redaktion des Enzthäler._^
schwammes die grün weißen Schimmelflächen, welche sofort verschwanden. Nach einigen Tagen hatte ich die Freude, mahrzunehmen, daß von den häßlichen Flecken kaum eine Spur, nämlich nur blaßgrau-branne Flecken ! zurückblieben. Nun sind seither mehrere ' Woche» vergangen. An den io vehandelten ! Stellen zeigt sich keine neue Ansiedelung des Parasiten, während anderwärts dies der Fall ist. Die Anwendung dieses Mittels empfiehlt sich insbesondere dort, wo zur Winterszeit in einem unheizbaren Raume derSchimmel vertilgt werden soll. (N. B.T.)
Antwort auf die Rcchiiungsaufgabe in Nr 34.
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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Di eeh in Neuenbürg. (Markt- und Thalstr.)