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zu wünschen, wenn Jedermann nach Kräften da,u beitragen würde, diesen gefährlichen Feind ehe ec allgemein wird zu bekämpfen.
Die Mittel zur Behandlung befallener Bäume sind bekannt, aber dem Baumbesitzer muß der Gedanke nahe liegen, seine wenn auch noch gesunden Bäume mit passenden Mitteln zu schützen, — und dazu wäre jetzt gerade die günstigste Zeit.
Als erstes und wichtigstes Schutzmittel ist eine zweckmäßige Pflege der Rinde an- zuempfehlen d. h. die sorgfältige Entfernung mit der Baumscharre von Schmarotzerpflanzen wie Disteln, Moos, Flechten, Pilse re. sowie die sich immer wieder abblätternde Korkschichte, die der Blutlaus ein gar zu sicheres Versteck gewährt.
Das Ausbürsten der vertieften Brand- und Krebswunden mittelst einer steifen Wurzelbürste und das Ueberkleiden mit kaltflüssigem Baumwachs sollte ebenfalls nicht unterlassen werden.
Das Anders auch nicht unwichtige Mittel ist die Bearbeitung des Bodens in der Größe der Krone um den Baum; es ist nachgewiesen worden, daß sich das Insekt während des Winters auch in der Erde aufhält und deßhalb wurde von Dr. Lucas in Reutlingen ein lieb erstreuen der Baumscheiben mit ungelöschtem weißen Kalk besonders empfohlen, was für unsere zum großen Theil so kalkarmen Böden auch noch nebenbei ein nicht zu verachtendes Dungmittel wäre.
Es sollte ferner jeder Baumbesitzer seinen fchwachwüchsigen manchmal verkümmerten Bäumen durch eine Düngung dahin aufhelfen, daß kräftige gesunde Triebe pro- ducirt werden können, welche viel weniger als altes verstorrtes Holz von der Blutlaus befallen werden.
Das kaltflüssige Baumwachs das vermöge seiner ausgezeichneten Wirkung so wohl bei Verwundungen an Bäumen als zum lleberziehen frischer und älterer Pfropfstellen viel zu wenig Verwendung findet, sollte jeder Baumbesitzer stets zur Hand haben; die Bereitungsweise ist eine äußerst einfache und es könnte vielleicht Manchem von Interesse sein, dieselbe'kennen zu lernen. Zu 500 Gr. gewöhnlichem Brauerharz darüber Kohlenfeuer gekocht wird, bringt man durch llmrühren 125 Gr. Weingeist. Durch Beigabe von Unschlitt oder sonstigem Fett kann dasselbe geschmeidiger gemacht werden, jedoch ist es nicht Bedingung, so- ferne es bloS an Obstbäumen zur Verwendung kommen soll.
Ottenhausen März 1876.
Vinc. Weiß.
Bezirks-Baumwart.
Privatiiachrichtrn.
Höfen.
Wir gebrauchen 800—1000 Etr.
Kalksteine.
Die Liebhaber für deren Lieferung wollen ihre Osferleu aut dem Bureau des Rothenbach-Werks abgeben.
Kranth 8 Cie.
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Andreas Kohm, Ochsenwirth dahier, verkauft aus freier Hand, wegen Wegzugs, im öffentlichen Aufstreich am
Montag den 13. März d. I. Nachmittags 1 Uhr auf dem Rathhaus in Salmbach,
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eine dto. Scheuer sammt Wagenhütte, wobei noch 1 Backofen und ein besonders stehender 3sacher Schweinstall und 96 M. Hosraum, an der Straße nach Pforzheim gelegen, Güter-Nr. 71
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Kaufsliebhaber sind freundlich eingeladen.
Am 28. Februar 1876.
Im Auftrag: Schultheiß Wagner.
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G r ä f e u h a u s e n.
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Pflegschaftsgeld gegen gesetzliche Sicherheit auszuleihen parat bei
Werkmeister Kämmerer.
Besenfeld, Oberamts Freudenstadt.
Höst-Verkauf.
auf dem Submissionswege
am 9. März 1876
aus den Abkheilungen Wulzenteich und Brückleshau an der Wildbad-Freuden- stadter Chaussee.
6834 Stück Papierholzstangen, Vau- stangen, Gerüstpangen, Hopfenstan
gen, Rebpfähle, sodann circa 106 Fm. Langholz, nämlich ca. a. 3 Fm. II. El., b. 30 Fm. III. El., e. 73 Fm. IV. El.
Verzeichnisse und Bedingungen sind zu haben bei Johann Georg Bauer in Besenfeld (O.A. Freudenstadt) und bei dem Unterzeichneten. (X 625 d)
Mainz, den 28. Febr. 1876.
Wilhelm Eber.
Dobel.
Bei der klösterlichen Streuablösungs- Kasse liegen bis 1. Mai d. Js.
18VV Mark
zum Ausleihen parat.
Rechner:
Joh. Fr. König.
versenden wir auf Franco-Nndrage einen über s 266 Seiten starken, mit Vielen Zeugnissen lllüikliH Geheilter versehenen Auszug ans ' vr. äir^'s Natnrheilmethove". Jeder, welcher ' l sich von der Borzüliüchkeit des illuftr., ca. kiOst I Sci'en starken OrislNNlU rkeS (Preis «nr 1 . Mark, zu beziehen durch alle Buchhandl.) über» / zeugen will, lasse sich den AttSzng von RlHterA /
' Verlags-Ansta lt in Leivr l g komm en. ^
Neuenbürg. Die großen Gewässer der letzten Wochen haben wieder den Wunsch nahe gelegt, es möchte auch hier an einer geeigneten Stelle in der Enz ein Pegel angebracht werden, um jederzeit den Wasserstand daran ersehen zu können. Eines solchen Wasserhöhenmessers Werth für statistische Notizen zu Gemeindezwecken überhaupt, wie für die Uferanwohner und Werkebesitzer ist wohl so einleuchtend, daß es nur dieser wenigen Worte bedürfen wird, um maßgebenden Orts dafür zu interessiren.
Kronik.
Deutschland.
Aus der Gegenwart.
Der Landtag des Herzogthums Lauenburg hat sich mit der Einverleibung desselben in Preußen, die am 1. Juli d. I. stattfiuden soll, einverstanden erklärt. In Lauenburg abgehalteue Volksversammlungen dagegen haben mancherlei daran zu mäckeln gehabt, allerdings über ganz nebensächliche Dinge, z. B. über die Bezeichnung „Kreisherzogthum Lauenburg". Man will in Zukunft nur heißen: „Kreis Laueuburg". — Die Antwort. welche der bayerische Minister v. Pfretzschner vorige Woche im bayerischen Abgeordneten-Hause auf die Interpellation des Abg. Freitag gab, hat in den politischen Kreisen Nord-Deutschlands nicht wenig überrascht. Das Ueberraschende lag weniger in der Erklärung, daß die bayerische Regierung nicht daran denke, die bayer. Bahnen an das Reich abzutreten und fest entschlossen sei, das deßfallsige Reservatrecht zu wahren, — als in der Hinzufügung, daß Bayern bestrebt sein werde, auch den Verkauf der Bahnen anderer Bundesstaaten an das Reich zu verhindern. — Einige Berliner Correspondenten wollen wissen, daß der Reichskanzler den zum Botschafter in Wien ernannten