N e u e n b ü r g.

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Schreinerei

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Wilhelm Bauer.

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Gottfr. Müller,

Fuhrmann.

Liederkrary

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( Serlagö-Aust alt in Leivr i g komme n.

Hetdprämienlotlerie

M' Restauration der 8t. Io!irnm!8-kirk!l6 in kinnn^.

Ziehung am 1. Mai 1876.

Hewinne 25,200 Mark

L 10,090,5999,1999. M.M. M.M.LOKmk

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sind zu hahen vki

luk. Aeeli.

Kromk.

Deutschland.

Breslau, 15. Febr. Ein Akt nichts, würdiger Bosheit hätte gestern in einer hiesigen Familie leicht eine furchtbare Ka­tastrophe hervorgerufen, wenn nicht ein glücklicher Zufall -die Ausführung des be­absichtigten Verbrechens verhindert hätte. Der Geldschrauksabrikant P. in der B.- Straße empsieug gestern Vormittag mil der Post aus Ohlau ein Holzkistchen, etwa 1 Fuß lang, 10 Zoll hoch, 8 Zoll breit, und als dessen Absender auf dem Coupon der Begleitadresse R . . . . aus Ohlau, jedenfalls ein Pseudonym, bezeichnet war. In Gegenwart seiner Frau und seiner Kinder ging der Adressat an die Oeffnung der Sendung des ihm unbekannten Absen­

ders. Frau P. war dabei behülflich, schob j langsam das Stemmeisen zwischen die Nägel, mil denen der Deckel anfgenagelt war. Das Stemmeisen fand Widerstand, es war auf einen festen Gegenstand gestoßen und dieser anscheinend abgebrochen. Beim Her­ausziehen des Oeffnungsinstruments be­merkte P. einige schwarze Körnchen an demselben, in denen er bald Pulver er­kannte. Mit der größten Vorsicht und Be­hutsamkeit schritt man zur ferneren Unter­suchung der verdächtigen Sendung. Die Kiste enthielt etwa Vs Pfund stark com- primirtes Schießpulver und eine Anzahl Patronen, ferner eine complicirte Vorrich­tung, durch welche eine Friction hcrvor- gerufen und beim Oesinon der Kiste eine Explosion bewirkt werden sollte. Daß letz­tere nicht statifand, lag allein in der un­erwartet langsamen und behutsamen Oeff­nung des Deckels; wäre derselbe kräftiger und mit einem Ruck in die Höhe gerissen worden, wie dies wohl sonst beim Oeffnen der Kisten geschieht, so hätten die an einem Stege fortlaufenden gebogenen Spitzen in die beiden Geschützzündhülchen eingegriffen und die Katastrophe war eine unaus­bleibliche. Ueber den Urheber und die Motive dieses nichtswürdigen Bubenstreichs, dem leicht das Glück einer ganzen Familie zum Opfer werden konnte, ist noch nichts ermittelt. Die umfassendsten Recherchen sind eingeleitet.

Württembrrg.

Seine Königliche Majestät haben ver­möge Höchster Entschließung voni 1-t. d. M. das erledigte Nevieramt Hofstett, Forsts Altenstaig, dem Forstamtsassistenten Stock in Bönnigheim gnädigst übertragen.

Stuttgart, 14. Febr. Am Sams­tag Abend wurden zwischen Wangen und Gaisburg drei junge Leute von Wangen, Bursche von 1719 Jahren, welche die ganze vorige Woche als Bahnkehrer auf dem Stuttgarter Feuersee gearbeitet haben, so eben ihre Löhne erhoben hatten und Nachts 9 Uhr auf dem Wege nach Haus waren, auf der offenen Landstraße von drei Burschen, welche schnell aus einem Verstecke hervorkamen, räuberisch angefallen. Einer der Angegriffenen, welcher mit einem Bleiknops einen Hieb auf den Schädel be­kam, ergriff gleich die Flucht, so daß die Angegriffenen noch Zwei gegen Drei waren und deßhalb überwältigt wurden, jedoch erst nach langem muthigem Widerstand und nachdem sie vielfache und sehr erhebliche Verwundungen erlitten hatten. Beiden wurde ihre Baarschaft geraubt. Zwei der Räuber müssen wohl gezeichnet sein, denn der eine der Angegriffenen hat in der Nothwehr gestochen und der andere hat tüchtig zu- gebissen.

Heilbronn, 15. Febr. Trotz der glatten Wege war der heutige Biehmarkt sehr stark befahren. Es standen -a. 4700 Stück Rindvieh zum Verkauf. Das Geschäft ging lebhaft und wurden besonders Mast­ochsen zu guten Preisen zur Ausfuhr auj- gekauft. Jungvieh und Kühe waren weniger gesucht. Der Schweincmarkt war mit ca. 450 Stück Läufer- und Milchschweine be­fahren, die raschen Absatz fanden. '

Miszellen.

Die Wahrsagerin.

Eine einfache, aber wahre Geschichte nach dem Amerikanischen von K. ZZ.

(Schluß.)

Violette setzte sich.

Es muß dunkler sein im Zimmer," sagte sie; wollen Sie, bitte, die Lampe verhüllen?"

Martha drehte die Gasflamme kleiner und stellte sich hinter den Stuhl ihrer Herrin dann war Alles still.

Violette hatte ihren Schleier zurück- geworfen, aber das Licht war nicht hell genug, um ihre Gesichiszüge erkennen zu lassen.

Lady," sagte sie;es ist weder Gold noch Silber, maS ich sehe; es ist nichts, was mit Geld könnte erkauft werden. Was ich sehe ist ein Mävcheu."

Allmächtiger Gott!" rief die alte Dame aus.

Ein etwa sechszchnjühriges Mädchen mit blondem Haar und blauen Augen," sagte Violette.So wenigstens sah sie ans, als Cie sie zum letzten Riale sahen. Habe ich recht?"

Ja," sagte MrS. Lorrimer.

Sie liebten das Mädchen," sagte Vio­lette,und Sis wurden wiedergeliebt. Aber es hinterging sie; es wurde schlecht schlecht sehr schlecht; es war für sie allerdings eine Entschuldigung da; sie ver­liebte sich und Halle eine Zeit lang Sie und sich selbst vergessen. Sie stießen sie von sich. Sie ging fort. Nie werden Sie sie Wiedersehen."

Nein, nein!" rief Mrs. Lorrimer;sie war nicht schlecht, es war nicht recht von mir, daß ich sie von mir stieß. Sehen Sie weiter. Was für ein Leben führt sie?"

Sie ist Wittwe und sehr arm," sagte Violetteso unglücklich arm, daß sie nicht weiß, woher sie Brod nehmen soll; aber sie will nicht zu Ihnen kommen. Sie würden sie verfluchen. Sie würden ihr nicht verzeihen. Sie werden sie nie wieder sehen."

Die alte Dame sprang plötzlich von ihrem Stuhle ans.

Wer und was seid Ihr? Wie könnt Ihr die Geheimnisse meines Lebens wissen, diejenigen meiner Worte, welche ich ewig bereue, gebrauche zu haben? Seht noch einmal hin! Seht genau hin und saget mir, daß ich sie noch einmal in meinem Leben sehen werde. Saget mir, wo ich sie finden kann, mein einziges Kind, das ich ewig und ewig lieben werde. Meine liebe Kleine meine Violette wo ist sie?"

Da siel die junge Frau aus ihre Knies und ergriff weinend die Hände der Mutter.

Sie ist hier", rief sie,Mutter, sie,, ist hier!" dann weinten sie zusammen, sich fest umschlungen haltend; und Alles war vergeben.

Das alte Wohnhaus war nun nicht länger mehr einsam. Stimmen kleiner Kin­der lärmten und tobten lustig darin umher, und Mutter und Tochter waren wieder einig, wie in den schönen Tagen von Vio- lettens Kindheit.

Hiezu der Gcncral-Anzcigcr Nr. 44.

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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg. (Markt- und Thalstr.)