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(Eingesendet.) Kürzlich hielt der Bc- zirks-Veteranen-Verein Gräienhausen seine vitrkeljühr!id)e Versammlung in Obern- Inuisen ab, ivobei Hr. Joh. Schönthaler von Ottenhausen, jetziger Lilienwirth in Birkenfeld, die sozialen Verhältnisse der Gegenwart in rühriger Weise schilderte, sodann bedauerte, daß so viele Kameraden, welche selbst das Große erkämpfen halfen und wissen, wie viele Mühe cs gekostet hat, bis das deutiche Reich in seiner jetzigen Größe dastand, sich von der Irrlehre der Ncichsseindlichcn Agitatoren betäuben lassen, sich der Partei anschiicßen und dadurch der Fahnenflucht und des Meineids schuldig machen. Cr forderte die anwesenden Kameraden zum Kampfe gegen solche Punkte aus, ermahnte sie zur Trenbleibnng der Fahne, zu der sie geschworen, zur Fest- haltnng an der Monarchie und wünschte, daß jeder ans eine demokratische Restauration verzichten möchte. Diese seine Worte haben den richtigen Eindruck nicht verfehlt, iid>em jeder Anwesende seine volle Zufriedenheit darüber aussprach, und wünschen wir, daß diesem Manne Hilfe und Gelegenheit geboten wäre, aut diesem Felde, ans welchem er zn arbeiten angefangen hat, fortarbeilen zu können.
Mehrere Mitglieder.
Anoittk.
Deutschland.
Pfalzburg, 30. Sept. Dem „Elf. Jonrn." erzählt man folgende Geschichte: „Ein Jäger ging gestern hinaus, um Eichhörnchen zu schießen. Er durchforschte den Wald von Onalre-Vents in allen Richtungen , als er ans einmal ein Geräusch
hörte, wie von einem dürren Aste, der gebrochen wird, und ans dem Gipfel einer Buche das Laubwerk sich ungewöhnlich bewegen sah. Die Flinte anlegen, zielen und Feuer geben, war für ihn das Werk eines Augenblicks. Ein Gewimmer, wie von einem Menschen, folgte auf diesen Schuß und ein Thier fiel von Ast zn Ast bis zn den Füßen des St. Hubertusjüngers. Aber wie erstaunte derselbe, als er bemerkte, daß sein Opfer einen Federhut und einen kleinen llebcrrvck trug. Es war ein armer Affe, der zn einer Truppe abgerichteter Hunde gehörte und der wahrscheinlich beim Anblick der großen Waldungen Freiheitsgelüste bekommen und an diesem Morgen Reißaus genommen hatte.
Aus der bayrischen Pfalz, 2. Okt. Während im Elsaß da und dort die Weinlese begonnen hat, besteht hier zu Lande die Ansicht, dieselbe möglichst lang hinauszuschieben; die Trauben sind in vielen Lagen noch nicht schnittreif, sondern bedürfen im Gegentheil noch sehr guter Witterung, wenn der 1875er dem 1874er nahe kommen soll. In einzelnen besonders begünstigten Markungen freilich sind sie schon mehr voran; so wird z. B. aus Schweigen (Südpfalz) gemeldet, daß der berühmte dortige Rothe Heuer von ganz besonders guter Qualität werden wird, während die Quantität kaum die Hälfte des vorjährigen Ertags erreichen dürfte. Deßhalb werden in Schweigen vorjährige gute Weine gegenwärtig mit 450—500 fl. per Fuder (1000 Liter) bezahlt. Im Allgemeinen aber muß man sagen, daß an unserem Gebirg das Quantum des Ertrags Heuer sehr lhener werden wird.
Freibnrg, 5. Okt. Mit der Weinlese soll in hiesiger Gegend noch in dieser Woche begonnen werden.
Württemberg.
Stuttgart. Die Herren Jagd- liebhabcr klagen Heuer über den Mangel an Wild ; besonders sind diesmal die Hasen und Rebhühner selten geworden, denn sie haben durch den langen Winter und den dadurch entstandenen Mangel an genügendem Futter nothgelitten. Wo die Hühner gehegt und gefüttert wurden, ist der Stand ein besserer, allein manches Rebhuhn, das durch Nahrungsmangel kraftlos geworden,
siel den Raubvögeln sowie dem vicrfußigcn Raubgesindel, den Füchsen, Iltissen, Marder u. s. w. zur Beute. Die in den hiesigen Geflügelhandlungen zum Verkauf kommenden Rebhühner kommen aus Bayern, wo das Wild überhaupt besser gehegt und geschont wird als bei uns; weil man dort den Spruch in Ehren hält: Wer die Kuh todtsticht, kann dieselbe nicht mehr melken.
(B. Z.)
Stuttgart, 7. Okt. Im Vestibül des Königsbaues ist eine lokale Obst- und Traubenausstellung eröffnet worden. Die Tische, auf denen die Aepfel, Birnen, Trauben, Nüsse n. s. w. ausgebreitet sind ziehen sich den Wänden entlang, der vor ihnen eingeschlossene Raum ist dem besuchenden Publikum überlassen. Die Palmen, Phorminm, Drazäna, Juttas, Rododendron, mit denen Herr Hofgärtner Ehmann den Raum ebenso reich als geschmackvoll ausgeschmückt, sind für die Augen des Pflauzen- sreundes eine um so willkommenere Erscheinung, als die den Sommer über in stattlicher Erscheinung auf dem Schloßplatz, in den K. Anlage», im Stadtgarten verbreiteten Palmen schon seit einer Woche den Rückzug in's Winterquartier angetreten haben.
Heilbronn, 5. Okt. Der heutige Vieh markt war schwach befahren, doch ging der Handel ziemlich lebhaft und wurden im Allgemeinen gute Preise erzielt. Beiget. Leben waren: 569 Stück Jungvieh, 614 Kühe, 230 Stiere und 470 Ochsen, zusammen 1883 Stück Rindvieh. Die zu Markt gebrachten ca. 400 Stück Schweins fanden zwar größtenlheils Nehmer, doch wurden nur für Läuferschweine die bisherigen Preise bezahlt, wogegen Milchschweine abermals einen Abschlag erlitten und am Schlüsse des Marktes zn 12 das Paar angeboten waren.
Unter denjenigen Weinbergorten, welche Heuer besonders gesegnet sind, nimmt Mühlhausen am Neckar eine erste Stelle ein; die steilen mit Neben beflanz- tcn Hügel wurden sowohl vom Hagelschlag als auch dem Brenner verschont, der Stand der Trauben ist wunderschön, deren Menge jedoch noch nicht zu zählen, weil die Rebstöcke dicht belaubt sind. Eine größere Anzahl Weinbergbesitzer in Mühlhausen hat in diesem Frühjahr, als die herrliche Blüte des Weinstocks so vielen Segen versprach, ihr Eigenthum versichert, sie hatten wenigstens die Beruhigung an jenem Tage, cha fast alle benachbarten Markungen durch Hagelschlag betroffen wurden, daß sie ihr Eigenthum versichert hatten.
Ein in Ingel fingen gekelterter Weinmost, rothes Gewächs, wog 85 Grad an der Oechsle'schen Skala, gegen 87 im vorigen Jahr. Wird und bleibt die Witterung günstig, so tritt die Lese erst in 10—12 Tagen ein und da kann der heurige noch leicht dem ferndigen ebenbürtig werden. (B. Z.)
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.