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lerivcrke und sich zu erwärmen an dem Symbole deutscher Kraft und Einigkeit, sonder» auch selbst oder durch einzelne Vertreter an dem Feste der Uebergabe deS Denkmals an das deutsche Volk sich zu betheiligen. Die Beivobncr des Teutoburger Waldes werden sie alle herzlich willkommen Heiken, und unser keines Detmold wird alles ausbieten, um seine Gäste würdig zu empfangen. — Das Nähere über die Festfeier und über die Anmeldungen der Teilnehmer an derselben wird demnächst der zu diesem Zwecke durch mehrere Mitglieder verstärkte Verein in den öffenrl. Blättern bekannt machen. Detmold, 20 . März 1875. Der Verein für das Hermanns-Denkmal.
von stellvertretenden Münzen der Thaler- währnng nach Maßgabe der Bestimiunngen des §. 3 der K. Verordnung vom 5. März d. I. (>, '/., '/-, V« Thaler) oder von Reichsfassenscheinen.
Durchlöcherte, verstümmelte, ingleichen verfälschte Münzen sind von der Umwcchs- lung ausgeschlossen, wogegen Geldstücke welche durch den gewöhnlichen Umlauf abgeschliffen oder abgegriffen sind, angenommen werden.
Eine Einlösung von auf süddeutsche Währung lautenden Banknoten oder nicht württembergischem Staatspapiergeld findet nicht statt.
8 - 4 .
Württemberg.
Verfügung des Ministeriums, betr. die durch die Einführung der Markrechnung vrranlaßtc Umwechslung der Münzen süddeutscher Währung.
Zu Vollziehung des Z. 5 der K. Verordnung vom 5. März d I., betreffend die Einführung der Reichsmarkrechnung (Neg.-Bl. Seite 160) wird hiemit Nachstehendes verfügt:
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Die Umwechslunq sämmtlicher Münz- sortkn süddeutscher Währung ohne Unterschied des Gepräges mit Ausnahme der bereits außer Kurs gesetzten Zweiguldenstücke, also der
Einguldenstücke, Halbguldenstücke, Sechskreuzerstücke, Dreikreuzcrstücke, Einkreuzerstücke, I . Halbkrenzerstückej " Silber und der
Einkrenzerst ücke -> Halbkreuzerstücke sin Kupfer, Viertelskreuzerstückel beginnt am 7. Juni d. I.
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Die Umwechslung erfolgt
1 ) bei sämmtlichen Staatskameralämtern des Landes, ferner bei den Haupt zollämtern Heilbronn, Ulm und Friedrichshafen und bei den Zollämtern Biberach und Tuttlingen
2 ) in Stuttgart außer dem Kameralamt und dem Hauptzollamt bei einer zu diesem Zwecke aufgestellten besonderen Einlösnngsstelli;
3 ) weitere Einlösungsstellen werden in denjenigen Oberamtsstädten oder anderen Orten von gewerblicher und kommerzieller Bedeutung, welche nicht Sitz eines Kameralsmts sind, aufgestellt und bekannt gemacht werden.
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Eine Umwechslung durch eine Einlösungsstelle kann nicht im Correspondenz- wege erfolgen, sondern nur gegen persönliche Uebergabe von Münzen des Gulden» süßes und nur in Beträge:-, von 3'/- Kreuzern oder dem Vielfachen dieses Betrages oder gegen Uebergabe von württembergischem Papiergeld. Die , Umwechslung erfolgt seitens der Einlösungsstellen durch Verabfolgung entweder von Neichsmünzen oder
Reicht der Kassenvorrath der Einlösungskasse zu augenblicklicher Umwechslung nicht mehr zu, so ist für das überbrachte Geld eine Quittung (Münzschein) auszustellen, gegen deren Zurückgabe dem Vorzeiger so bald als möglich von der Einlösungsstelle Zahlung zu-leisten ist.
8 - 5.
In Betreff der Einziehung des würt- tembergischen Staatspapiergelds wird abgesonderte Verfügung ergehen.
Stuttgart den 13. April 1875.
Nenner.
Laut Bekanntmachung des K. Minist, des Innern, Amtsblatt Nr. 6 S. 69, wurde dem Civil Ingenieur C. Kröber in Stuttgart ans Grund der von ihm vorgelegten Zeugnisse über seine technische Ausbildung und nach dem Gutachten des Statstechnikers für das öffentliche Wasser- versorgungSwesen die Befähigung zuerkannt, für die Gemeinden, Amtskörperschaften und Stiftungen des Landes in Brunnen- und Wasserleitungsangelegenheiten Pläne und Kostenanschläge anszuarbeiten und die Ausführung solcher Einrichtungen zu besorgen.
Wir fügen dieser amtlichen Bekanntmachung noch bei, daß Herr Kröber nicht als Unternehmer sondern als berathender und leitender Techniker thätig ist und in letzterer Eigenschafj ausschließlich dem Interesse der Gemeinden rc. sich widmet.
Stuttgart, den 19. April. Am gestrigen Sonntag hotte die hiesige Krippe ein schönes Fest. Nachmittags 3 Uhr wurde in Gegenwart I. M. der Königin Olga und Jbr. K. H. der Großfürstin Constautin, welche von der Staatsdame v. Massenbach begleitet waren, das für diese Anstalt neu erbaute Haus feierlich einaew-iht.
Stuttgart, den 19. April. Die letzten kalten Nächte mögen Manchen überrascht und erschreckt haben. Die Vegetation ist gegen andere Jahre außerordentlich weit zurück; die 2 —3 Grade Kälte, die Morgens eingetreten, vermochten an den noch völlig geschlossenen Baumknospen daher ebenso wenig Schaden anzurichten , als an den gesund und üppig stehenden Winter- und an den Sommersaaten, die sich vortrefflich entwickeln. Während die Fröste so nach der einen Seite nicht geschadet, habe» sie nach der anderen Seite den unberechenbaren Nutzen gestiftet, daß sie die Entwicklung des Ungeziefers, welches nach dem ersten
warmen Regen in bedenklicher Menge zum Vorschein kam, nachdrucksam aufhielten und zum großen Theil vernichteten. Der Stand der Obstbäume, sowie der Saaten berechtigt, bis zur Stunde, zu der Hoffnung auf ein segensreiches Jahr. Es ist dagegen mit Sicherheit anzunehmen, daß ein Feind der Landwirthschaft, die Maikäfer, in großer Menge erscheinen werden; alle Zeichen sprechen dafür, daß mir vor einem großen Flugjahre stehen. Wenn Vorbereitungen zur Vernichtung getroffen werden wollen, so wären dieselben ohne weiteren Verzug in Erwägung zu ziehen. (Z.M-
Stuttgart, 19. April. Das neue 4proc. Würltembergische Anlehen im Be» trage von 18 Millionen Mark, wurde heute vom Consortium: Darmstädter Bank, Würt- temöergiiche Vereinsbank und deren Gruppe zu 95.90 definitiv zugetheilt.
Calw, 16. April. Heute verunglückte in den großen Steinbrüchen bei Hirsau ein verhciralheter schon längere Zeit hier wohnhafter Mann, indem der Felsen, auf welchem er stand, wahrscheinlich in Folge unvorsichtiger Unterhöhlung, mit ihm rutschte und er ziemlich tief hinabstürtzte. Er blieb todt ans dem Platze. Letzten Sonntag wurde ihm ein Kind geboren und näch sten Sonntag wird ein Knabe von ihm konsirmirt werden.
Ausland.
Paris, 16 . April. Die Luttballon- sahrt, welche die Lufischiffer Sivel, Crocc- Spinelli und Gaston Tffsandier gestern Mittag von hier aus mit dem Ballon „Zeliith" zu wissenschaftlichen Zwecken unternahmen, hat einen unglücklichen Verlauf genommen. Der Ballan stieg mit rasender Geschwindigkeit bis zu einer Höhe von 8000 Metern, bier verloren die drei Aeronauten das Bewußtsein. Croce - Spinelli kam jedoch bald wieder zu sich und öffnete das Ventil, woraus der Ballon sich senkte. In Folge dessen erwachten auch die beiden anderen Aeronauten aus ihrer Ohnmacht. Da Spinelli glaubte, daß der Ballon mit zu großer Schnelligkeit herabsteige, warf er, um denselben zu erleichtern, in seiner Bestürzung den Aspirator, ein Instrument von 40 Kilogramm Gewicht, aus. Der Ballon erhob sich darauf wieder mit äußerster Geschwindigkeit und die Jnsaßen desselben wurden wieder bewußtlos. Als Tissandier das Bewußtsein wieder erlangte, fand er seine Gefährten Sivel und Croce-Spinelli todt.
Miszellen.
In der Schlacht bei Gravelotte, — so melden die Dr. Nachr. — würden der Hauptmann von Kaschenbahr und sein Feldwebel Hübner vom 84. Infanterie-Regiment so schwer verwundet, daß an ein Aufkommen nicht zu denken war. Ein Freund fand Beide auf dem Schlachtkelde und suchte ihre Leiden zu lindern. Da richtete sich der Hauplmann aus und sagte: „Ich