122

zig Mark nehmen.

von diesen Münzsorten anzu- 8- 4.

Bei den öffentlichen Kassen werden an Stelle der Reichs-, Nickel- und Kupfermün­zen bis zu ihrer Außerkurssetzung in Zahlung genommen:

'/ir Thlr.- (2*/- Silbergroschen-) Stücke zum Werthe von . 25 Pfennig,

Thlr.-(2 Silber ober Neiigroschen)Stücke zum Werthe von . 20 Pfennig, */s»Tblr.-(l Silber-oderNeugroschen)Stücke zum Werthe von . 10 Pfennig,

'/» Groschenstücke

5 Pfennig,

(3 leichte Pf.) 2'/s > (S schwerePf.) 2

^/,o- und */ir- Groichenstücke (leichter und schwerer Pf.) zum Werthe von 1

8- 5.

Mit der Umwechslung der Münzen süddeutscher Wahrung gegen ReichSmün- zen oder gegen die in Z. 3 bezeichneten Münzen des Thalersußes werden die dazu geeigneten öffentlichen Kassen vor dem 1. Juli 1875 beauftragt werden. Der Ter­min, mit welchem diese Umwechslung be­ginnt, sowie die Kassen, bei welchen die­selbe statlfinben kann, werden durch Unser Ministerium der Finanzen bekannt gemacht werden. Die Umwechslung findet nur in Beträgen von 3'/» Kreuzer oder in dem Vielfachen dieses Betrages statt.

Unsere sämmtlicheu Ministerien sind mit dem Vollzüge dieser Verordung be- beauftragt.

Gegeben Stuttgart, den 5. März 1875. Karl. Der Minister der Justiz und der Auswärtigen Angelegenheiten: Mittnacht. Der Minister des Innern S i ck. Der Minister des Kirchen- und Schulwesens: Gehler. Der Departe­mentschef des Kriegswesens: Wundt. Der Finanzminister: Renner.

Unter dem 5. März wurde die erste SchuisteUe in Birkenfeld, Dekanats Neuen­bürg, dem dortigen zweiten Schulmeister Müller übertragen.

Das Wochenblatt für Land- und Forft- wirthschaft, herausgegeben von der K. Wurltemb. Centralstelle für die Landwirth- j schüft, enthält in Nr. 8 einen Artikel über i die Einschätzung von Grund und Bodens zum Zwecke der Besteuerung nach dem' Gesetze vom 28. April 1873 und einen solchen über Gemeindesarrenhaltung. Eine Beilage bringt den landwirthschaftlichen Jahresbericht pro 1874.

Stuttgart. In neuester Zeit war Wildbad in Gefahr, in seinem Nächst­liegenden, wegen der reinen Lust, des kla­ren Wassers und der Waldesstille mit Vorliebe besuchten Seitenthal eine Knochen­mühle und eine Leimfabrik errichtet zu sehen und damit dieser Naturreitze verlustig zu wer­den. Die Genehmigung dieser lästigen Ge­werbeanlage war bei der Regierung für den Schwarzwaldkreis nachgesucht. Dieselbe hat jedoch vor Anberaumung der öffentli­chen Verhandlung durch das Oberamt Neuenbürg die Unternehmer über die vom Gesichtspunkt der Interessen des Bades aus obwaltenden gewichtigen Bedenken

verständigen und die Hoffnung ausdrücken lassen, sie werden aus eigenem Antrieb ihr KouzessionSgesuch zurücknehmen. Dies war von günstigem Erfolg; in richtiger Einsicht sind dieselben von der beabsich­tigten Fabrikanlage, in welcher die Ver­treter der Stadtgcmeinde Wildbad hinsichtlich der Verunreinigung von Luft und Wasser und der Annehmlichkeit der Badegäste einen Nachtheil nicht hatten erkennen wollen, durch eine amtlich abgegebene Erklärung abgestanden. So ist die Umgebung von Wildbad und die Stadt selbst von einer Gefährdung, welche auch die sorgfältigste Betriebseinrichtung der Leimiabrik nicht hätte vermeiden lassen, und der Babnhof von der widerlichen Anhäufung der zu lransportirendeu Rohstoffe für diese Fabri­kation nunmehr glücklicherweise bewahrt.

(St.-Anz.)

Stuttgart, 3. März. Die dies­jährige Waiiderversammlung württember- gischer Bienenzüchter soll am 30. April in Göppingen stallfinden. Die Vorberei­tungen zu derselben sind von der K. Cen- tralstelle für die Landwirthschafl dem Acker­baulehrer Wolf auf dem Schloß bei Ell- wangen übertragen worden.

F r e u d e n st a d t, 6. März. Die Holzvorräthe gehen in den Haushaltungen sehr zusammen, woher es kommt, daß die Preise des Brennholzes für die unvermög- licheren Leute fast unerschwinglich hoch sind. Dieses mitten ini Schwarzwald in einer Stadt, die beinahe 9000 Mrg. Waldung hat. Der Februar weist 27 Eistage auf.

Calw, 6. März. Die seit einiger Zeit hier grassirende Scharlachfieber- Epidemie, verbunden mit Halsbräune fordert eine Menge der schmerzlichsten Opfer bei Jung und Alt. In der ver­gangenen Woche steigerte sich die Sterb­lichkeit so sehr, daß täglich 45 Tobte hier lagen. Besonders bedauernsmerth ist die Familie des Schreinermeisters Sch., welchem am 9. Februar ein 7jährigeS Söhnchen an der Halsbräune starb, sodann am 19. Februar die älteste Tochter von 17 Jahren, am 25. Februar der Groß­vater, am 4. Marz das zweite Söhnchen von 4 Jahren, und gestern das letzte Kind einI2jähriges Töchterchen, dem Scharlach­fieber erlagen. Von 13 Kindern, welche ihnen geboren wurden, ist ihnen nicht Eines mehr übrig geblieben, und die tiefgebeug­

ten Eltern stehen nun mit der betagten Großmutter allein. Versäumt wurde Nichts, sondern Alles angewandt, was Kunst und Wissenschaft vermag, allein der Verlauf der Krankheit ist meistens ein überaus rascher, so daß oft schon nach 2 bis 3 Tagen der Tod erfolgt. (N. T.)

Nagold, I. März. Bei dem letz­ten größeren Holzverkauf in den hiesigen Stadtwalduugen wurden folgende Preise erzielt: Laug§ und Sögholz 86 Proz über dem Nemerpreis, Hopfenstangen per 100 Stück 3040 fl., Tannenholz per Rm. 5 fl. bis 5 fl. 24 kr., taunen Reisach per Hundert 4 fl. 40 kr.

Neuenbürg, 9. März. Die Staa- ren, unsere Frühlingsmrkünder, sind in Schaaren eingezoge». Die im Volksmund so bedeutungsvollen40 Ritter" wären sonach glücklich vorüber.

Miszellen.

Unter dem TitelLions Miolcol ?Iia- ros!" konstalirt dieGermania" aus den Berichten des Preußischen Abgeordneten­hauses dieHeiterkeit links" und dasLa­chen links" nach den Reden der Cen- trumsmitglieder Dauzcnberg und Windt- horst.

Bedenkt man, daß die Jesuiten zu la­chen pflegten, wenn die Ketzer auf >bein Scheiterhaufen, oder auf der Folter um Gnade baten, so ist es allerdings begreiflich daß sich dieGermania" das Gelächter nach den einfachen Reden Ultramonlaner nicht zu erklären vermag. (B. W.)

Es kommen zum Oeftern von auswärts Bestellungen auf denEnzthäler" oder Reklamationen wegen unterbrochener und verspäteter Belieferung direkt an uns.

Im Interesse rascherer und billigerer Beförderung, bezw. Erledigung bitten wir die geehrten Abonnennten, diese ihre gef. Bestellungen oder Reklamationen immer zunächst an die Postämter, welchen ihr Wohnort zugetheilt ist, richten zu wollen.

Wo dies den bestehenden Einrichtungen gemäß den gewünschten Erfolg nicht haben würde, sind wir für direkte Mitheilungen dankbar und werden uns um Abhilfe so­fort verwenden.

Red, desEnzhäler"

Calw. Notizen über Preis und Gewicht der verschiedenen Gctreidegattungru nach dem Schrannen-Ergebniß vom 6. März. 1875.

Quantum

Gattung

Gew

höchstes

icht per Simri

mittleres,Niederstes

Preis per Simri höchstes mittlerer ^ niederster

Pfd.

Pfd.

Pfd-

fl-

kr.

fl-

kr.

fl-

> kr-

1 Simri

Kernen .

35

33

32

2

8

1

59

1

53

Dinkel .

19

18

18

49

45

45

Haber

22

21V-

20

1

5

1

2

58

Gerste .

Bohnen .

Erbsen .

- -

Linsen .

Wicken .

"

Roggen .

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.