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Pforzheim, 4. Febr. Mit dem Bau unserer neuen städtischen Quellwasser- Leitung aus dem Größel-Thale geht eS, wie wir uns wiederholt an Ort und Stelle überzeugt haben, rasch und in der erfreu- lichsten Weise voran. Erst im Spät sommer des letzten Jahres begonnen, konnte in Folge der umsichtigen Leitung des Herrn Oberbaurath von Ehmann und durch zweck­mäßiges Jneinandergreisen der verschiedenen Bauarbeiten das Wasservcrsorguugsmerk jetzt schon soweit gefördert werden, daß voraussichtlich noch vor Ablauf dieses Jahres eine umfassende und völlige Versorgung unserer Stadt und der beiden Bahnhöfe mit reichlichem und vorzüglichem Quell wasser wird ermöglicht werden. Die schon im Späyahre in Angriff genommene, zum Theil sehr schwierige Legung der weiten gußeisernen Zuleitungsröhren durch die badischen und württembergischen Ge­biete wird jetzt schon mit aller Macht wie­der ausgenommen; die großen Reservoir Bauten auf dem hohen Punkt Roth sind sehr vorgeschritten, während nunmehr auch innerhalb der Stadt mit Ausführung der weit verzweigten Straßen Röhrenlagen und den mehrfach erforderlichen schwierigen Flußübergängen über die Enz und Nagold tüchtig Ernst gemacht wird. Am Jnteres santesten sind aber jedenfalls die in letzter Zeit aui dem Quellengebiete vorgenom menen Arbeiten durch deren sehr gelungene Ergebnisse jetzt die schäumenden, krpstall- hellen Quellwasser in überraschenden, weit über den Bedarf der Stadt gehenden Mengen aus den in das Sandsteingebirge getriebenen Stollen völlig erichloßen, Her­vorbrechen und in ihre groß und massiv angelegten Fassungen sich vorläufig er­gießen, um von da aus der Stadt mit der Zeit zugeleilet zu werden. (Pf.-B.)

Württemberg.

Seine Königliche Majestät haben vermöge Höchster Entschließung vom 12. d. M. die erledigte Stelle eines Bahn­hofoerwalters zweiter Klasse in Neuenbürg dem Stationsmeister und Postexpeditor Merkt in Aldingen, gnädigst übertragen.

Stuttgart, 5. Febr. Dem Pro­gramme der schon mehrfach berührten, von der GarlenbaugesellschaftFlora" veran­stalteten B l u m e n a u s st e l l un g, die unter dem speziellen Protektorate Sr. Maj. des Königs stattfinden wird, entnehmen wir folgende Data:Die bedeutende Ent­wicklung, welche Gartenkunst und Blumistik in Württemberg in den letzten Jahren ge­nommen , und dis glänzenden Erfolge, welche die Gartenkultur in den verschiede­nen Königlichen und Privatgärten, sowie in den Handelsgärtnereien Württembergs neuerdings erzielt hat, legen den Wunsch nahe diese Ergebnisse durch Veranstaltung einer größeren Blumenausstellung auch weiteren Kreisen zur Anschauung zu brin­gen. Die Ausstellung findet in den Tagen vom 4. bis 11. April 1875 in der neuen städtischen Turnhalle an der Schloßstraße statt. Die Eröffnung erfolgt am Sonntag den 4. April Nachmittags 1 Uhr, der

Schluß am Sonntag den 11. April Abends 6 Uhr. Gegenstände der Ausstellung sollen sein: Kultur-, Dekorations- und blühende Pflanzen, Bouguets, Kränze von lebenden Blumen,

überwinterte Früchte. Die Beschickung der Ausstellung und die Bewerbung um die ausgesetzten Preise steht unter Einhal­tung der vorgezeichneten Bedingungen frei. Die Anmeldungen habe» längstens bis zum 15. März 1875 bei dem Sekre­tair der Ausstellung, Heinrich Nestel, Lud- wigsburgstraße 35 einzutreffen; die aus­zustellenden Pflanzen müssen unfehlbar spätestens bis 1. April eingeliefert werden.

Freudenstadt, 10. Febr. Mit großer Freude haben wir in unserem heu­tigen Amtsblatt das erste Submisstons- ausschreiben des Eisenbahnbauamts Dorn­stetten gelesen. Wenn cs auch nur die Versetzung einer Bauhütte und die Errich­tung einer Werkstücke in der Nähe von Grünthal betrifft, so ist doch die Gewiß­heit vorhanden, daß jetzt in unserem Be­zirke mit dem Bahnbau begonnnen wird. Wie anderwärts, wird sich in nächster Zeit ein Verschönerungsverein hier grün­den. Der voriges Jahr verstorbene Bürger- ansschnß-Obmann, Tuchmacher I. Möhrle vermachte für diesen Zweck ein Legat von 1000 fl. Dieser Zukunstsverein hat eine große Ausgabe vor sich und glaube ich, daß die ersten Arbeiten der Ergänzung und theilweise Neuherstellung der Arkaden und Boulevards unseres über 14 Morgen großen Marktplatzes gewidmet sein müssen. An einem reichlichen Beitrag von Seiten der Stadtgemeinde, die sich bisher in son­stigen Beiträgen für Straßen w. stets splen­did gezeigt hat, wird auch in diesem Falle nicht zu zweifeln sein.

Dürrmenz-Mühlacker, 10. Februar. Seit einiger Zeit ist hier ein Jngeunieur mit Vermessungen und anderen Vorarbeiten an den beiden Bahnhöfen be­schäftigt, welche darauf schließen lassen, daß es endlich mit der Uebernahme der Strecke Mühlacker-Pforzheim seitens der württembergischen Eisenbahn - Verwaltung Ernst wird. Ob die Strecke Mühlacker- Bruchsal an Baden übergeht, darüber ver­lautet noch nichts. Die hies. bürgert. Collegien haben den gewiß sehr anerken­nenswertsten Beschluß gefaßt, die bisherige hölzerne Brücke, deren Unterhaltung der Gemeinde alljährlich große Opfer aufer­legte, durch eine eiserne zu ersetzen, die

jedenfalls eine Zierde für den hiesigen Platz sein wird.

Neuenbürg, 14. Febr. Die lser- . rannahende Durchführung des Steuerqe- Baume, getriebene und s^s und die in dessen Gefolge stehende Fasgon der Gewerbelieuerpflichtigen hat auch hier das Bedürsniß nach Aufklärung über die bezügl. gesetzlichen Bestimmungen fühlbar gemacht. Es unterzog sich deshalb der Vorstand des Gewerbevereins der dan- kenswerihen Aufgabe, einen Sachkundigen zu gewinnen, der die nöthigen Aufklärun­gen zu geben in der Lage ist, und hat zu diesem Zweck au den Abgeordneten des Bezirks Hrn. Schultheißen Beutler in Her- renalb die Bitte gerichtet. Hr. Beutter kam diesem Wunsch freundlich entgegen und gab vor einer auf heule anberaumten Versammlung in längerem Vortrage ein­gehend und in einzelnen Punkten durch Beispiele veranschaulicht, die geeigneten Aufklärungen über das Gesetz.

Der Redner beschwichtigte u. A. die Befürchtung, als ob mau bei gewiffenhaf- ter Angabe des Betriebs- und Anlage-Ca- pitals werde höher besteuert werden, als bei weniger gewissenhafter Verzeichnung (Fasfion) und hält unter Hinweis auf die Zusammensetzung der Schätzungskommssto- nen, deren Pflichten und weitgehenden Be­fugnisse, dafür, daß der gewissenhaftere Falent am besten fährt. Die sehr zahl­reiche Versammlung bezeugte sich Hrn. Beutter für seinen Vortrag dankbar und gedenken wir auf denselben noch des Näheren, wie auf diesen wichtigen Gegenstand über­haupt zurückzukommen.

Neuenbürg, 14. Febr. Heute hier versammelte B i e n e n f r e u n d e und Interessenten haben sich zu einem Ve­rein zusammengethan, um auch in diesem Zweige landwirthschaftlicher Thätigkeit be­lebend und belehrend wirken zu können. Wir wünschen diesem nützlichen Streben um so mehr glückliches Gedeihen, als das Leben sonst manchmal so wenigSüßes" zu bieten vermag. Unter der in Aussicht ge­nommenen rationellen und sachkundigen Leitung sind schöne Erfolge zu erwarten.

Anzeigen für de« HnztMer vermitteln: in Pforzheim: Hr. Htto ZUecker; in WUdöad: Hr. tz. Schobert«

Calw. FriuHt-Preise am 6. Februar 1875.

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.

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