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Höfen, den 28. März 1874.
Verwandte, Freunde und Bekannte erlauben wir uns zur Feier unserer ehelichen Verbindung auf den 6. April in das Gast
haus zum Ochsen dahier aufs freundlichste einzuladen.
Friedrich Maiscnbacher
von Schömberg.
Marie Barth.
Wir bitten diese Einladung als eine persönliche annehmen zu wollen.
Bieselsberg.
HNN_-MN ft werden gegen gesetz-
jt. ljche Sicherheit oder 2 tüchtige Bürgen ausgeliehen durch
Johann Kloz.
Neuenbürg.
Schönsten neuen dreiblättrigen
Kleefamen
empfiehlt
—__C. Selber.
Neuenbürg.
Frisch gewässerte
Stockfische
bei
C Selber.
Kronik.
Deutschland.
Das Thema der Leichenverbrennungen beginnt auch in Berlin die allgemeine Aufmerksamkeit zu erregen. Es wird vielfach darüber discutirt, einstweilen scheinen sich mehr Stimmen dagegen als dafür auszusprechen. Jedenfalls ist die Frage noch lange nicht spruchreif, und die Regierung scheint der öffentlichen Diskussion noch einen weitern Spielraum gönnenzuwollen, bevor sie ein Machtwort spricht.
Pforzheim, 26. März. Für die hiesige altkatholische Gemeinde ist Professor Dr. Watterich, bisher preußischer Divisionsprediger in Straßburg, als Geistlicher gewonnen.
Württemberg.
Zur Erleichterung für das Publikum hat das K. Finanzministerium verfügt, daß die Einlösung der in Württemberg umlaufenden preuß. Fridrichsdor und kurhess. Pistolen nunmehr bei der Staatshauptkasse in Stuttgart und bei sämmtl. Staatskamer- alämtern unter Festhaltung der bereits veröffentlichten Anordnung des preußischen Finanzministeriums stattsinden darf. Die beiden Münzsorten werden, sofern sie ächt, unverstümmelt und vollwichtig sind, zu 9 fl. 55 vorerst in den Monaten April und Mai angenommen. Minderwichtige Stücke werden nach dem Metallwerthe eingelöst.
Von der K. Regierung des Schwarzwaldkreises wurde unterm 27. Mürz zum Schultheißen der Gemeinde Oberlengenhardt, Ulrich Nentschler, Bauer, ernannt.
Die Nr. 11 des Wochenblatts fürLand- und Forstwirthschaft, herausgegeben von der K. Württ. Centralstelle für die Landwirth- schaft, enthält einen Auszug aus einer Broschüre von Dr. Bilfing er in Heilbronn: Zur Frage über die Beseitigung der menschlichen Auswurfsstoffe aus den Städten ec.; ferner eine aus der Erfahrung geschöpfte, sehr beachtenswerthe Empfehlung des Rheinischen Tragjochs von Adlerwirth Hermann in Otlmarsheim bei Besigheim; schließlich einige Notizen „Zur Hühnerzucht" aus der „landw. Zeitschrift für Westph. u. Lp."
Stuttgart, 27. März. Der Verwaltungsrath für das Haus der Barmherzigkeit in Wildberg, bisher aus 7 Personen bestehend, nunmehr aber, nachdem das im vorigen Spütjahr eröffnete Haus der Barmherzigkeit in Eßlingen gleichfalls seiner Verwaltung übergeben worden ist, um 6 weitere Mitglieder vermehrt, hat soeben seinen Rechenschaftsbericht für das Jahr 1873 veröffentlicht, dem wir nachfolgendes entnehmen. Die Einnahmen haben mit Einschluß der namhaften Gaben Ihrer Majestäten des Königs und der Königin , der erhobenen Kostgelder der Pfleglinge und des Erlöses aus den gefertigten Arbeiten derselben betragen 6574 fl. 26 kr., denen Ausgaben von ca. 6100 fl. gegenüberstehen. An Legaten wurden dem Hause im verflossenen Jahre 10 zugewendel im Betrage von 4268 fl. darunter auch das von der verewigten Königin-Mutter Majestät mit 1000 fl. Die Zahl der Pfleglinge war 35 und zwar 22 männliche und 13 weibliche, welche in Folge von Alter und körperlichen Leiden unfähig sind, sich ihren Lebenunterhalt zu erwerben. Die Ausgaben für einen Pflegling berechneten sich im Durchschnitt auf 142 fl. 13 kr. Der größte Theil der Legate soll für die nothwendig gewordene Vergrößerung des Hauses verwendet werden. Schließlich bemerken wir noch, daß gegenwärtig in den beiden Hausern der Barmherzigkeit in Wildberg und Eßlingen 56 und 40 Pfleglinge sich befinden und daher diese so wohlthätig wirkenden Anstalten zur Unterstützung sehr empfohlen zu werden verdienen.
Ausland.
Nach den neuesten officiellen Telegrammen aus Spanien, die jetzt ernstlich begonnenen EntscheidnngMmpse melden, ist
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die republikanische Armee gegen San Pedro Albanto, den Hauptvertheidigungspunkt der carlistischen Stellung, erfolgreich vorgerückt. Die Batterien sind bis Santa Juliana Carraras vorgeschoben. Der rechte Flügel hat die erhöhten Positionen an der Eisenbahn nach Caldanos genommen. San Pedro Albanto steht in Brand. General Primo de Rivera hat die wichtige Position von Mantano, von welcher die Rhede von Bilbao eingesehen wird, genommen. Die Flotte unterstützt die Bewegungen der Armee mit Erfolg. Man hält die Wegnahme von Monte Albanto für unmittelbar bevorstehend.
Miszellen.
Ein Oberamtmann aus dem vorigen Jahrhundert.
(Von Louise Pichler.)
(Fortsetzung.)
In diesem Tone fuhr der Expeditionsrath fort. Wo Laura, ihres Unmuths vergessend, wieder in Thronen hätte schmelzen mögen, da erklärte er ihr, durch welche Schule die Sängerin gegangen sei, und daß ihre Stimme an Umfang noch zu wünschen übrig lasse.
Daß er der armen Laura mit der Illusion allen Genuß zerstöre, schien er gar nicht zu ahnen, vielmehr von der Ueber- zeugung beseelt zu sein, die belehrenden Mittheilungen eines Kenners müßten für das unwissende Mädchen nothwendig von höchstem Werthe sein. Dabei erschienen die Vertraulichkeiten, die er in seinen Ton legte, seine Blicke, die herablassende Artigkeit seines ganzen Betragens für Laura um io verletzender, als sie von Haus aus an so zarte, achtungsvolle Begegnung gewöhnt war. Welch' tief inneres, mühsam verhehltes Glück verrieth jeder Blick, jeder Ton des Aktuarius, wenn sie ihm irgend einen kleinen Beweis ihrer Werthschätzung gegeben hatte! Wie angelegentlich, fast ängstlich bewachte er ihre Umgebung, mit welcher Sorgfalt schien er ihren ganzen Umkreis zu hüten, damit ihr nichts nahe, das auch nur mit einem trüben Hauche den reinen Spiegel ihrer Seele verletzen könnte! — Der Expeditionsrath dagegen behandelte sie als ein recht leidliches Landmädchen, dem er seine geistige Ueberlegenheit recht zu erkennen gab, das er zugleich noch recht artig zuzustutzen gedachte, um eine erträgliche Figur für die Gesellschaft aus ihr zu bilden.
Je länger um so schlimmer wurde der armen Laura zu Muth. An der Handlung auf der Bühne nahm sie nun nicht weiter Interesse, als je an einem der sechsbändigen Ritterromane aus der Lohnsteinsche« Periode, in welche Tante Sabine sich in ihren Feierstunden zu versenken pflegte. Was den Gesang und das Orchester betraf, so schien ihr jetzt, als habe des Aktuarius Flötenspiel viel schöner geklungen, ja selbst Minchens Klavierspiel hätte sie jetzt lieber hören wögen. Ach, die Hei- math! Was galten gegen sie alle Opern und Illuminationen der Residenz!
Da fiel endlich der Vorhang, man klatschte, man rief die Sängerin heraus. Auch der Oberamtmann erhob sich von seinem Sitze, herzlich sroh, daß die Oper