trotz dem spionirenden Aeuglein «ico der Dummheit des Ignaz, denn Du hast einen Andern für mich gehalten."

Almenhorst warf jetzt die Larve von sich und wandte das offene, schöne Gesicht mit den redlichen deutschen Augen, aus denen das heilige Feuer der ersten Liebe, einer fast «»betenden Verehrung, glühte, dem überraschten, tief erröthenden Mädchen zu, Verzeihung erflehend für eine Schuld, die ihn so schwer drücke, obgleich sie nicht die seine und nur vom Zufall oder dem Geschicke ihm aufgebürdet sei. Der Vater kam ihm zu Hülfe mit der Erklärung, daß er selbst der Schuldige sei, indem er allein dieVeranlassuug zndemtzuixro <zuo gegeben, und zwar durch den dreifachen Wunsch, nicht vermißt zu werden, sein Clärchen ein wenig zu necken und seinen lieben Gast ohne Verzug an dem Feste theilnehmen zu lassen; daß er ihm deßhalb, aller Wei­gerung ungeachtet, seine Maske aufgedrun- gen und ihn dringend gebeten habe, so lange für ihn zu gelten, bis er selbst ihn wieder von dem magischen Gürtel befreit haben würde. Da der geliebte Vater so­nach alle Schuld auf sich nahm und den Gerechtigkeitssinn seiner Clara für den schuldlosen Doppelgänger sowie ihr Wohl­wollen für ihn als geehrten Gast aufrief, wie hätte da die gute, die unschuldige, die jetzt von einer schmerzlicher» Sorge welche auf einmal mit lastendem Gewicht wieder­kehrte, niedergedrückte Clara, widerstehen können? Sie legte mit wehmüthiger Freund­lichkeit die kleine, weiche Hand zum Zei­chen der Versöhnung in die des jungen Fremden. Als aber der Vater sie auf- forderte, ihm gleich die Hand für den Co- tillon zu lassen, der sich soeben im Saale formire, dabei dem jungen Offiziere seinen Domino für den weiten Talar bot, da strömten unaufhaltsam ihre Thränen; sie schüttelte das Engelstöpschm und drückte die Augen a« des Vaters Brust.

(Fortsetzung folgt.)

mehr geerntet. Wenn jedoch me Raupe wie sie es manchmal ans Liebhaberei thut, 10, 20, 30 Blülhen des Tages frißt oder wenn wegen des abgeiressenen Laubes die Blülhen 'keine Nahrung mehr haben und welk abfallen, so beziffert sich dein und deiner Nachbarn Verlust noch viel höher, du kannst dann leicht berechnen, was ein Spatzennest für einen Werth hat.

DerUlmer Verein für Wohnungsschiffe zur Wiener Weltausstellung" zeigt uns an, daß er eine Reihe solid gebauter und praktisch meublirter Schiffe im Donaudurch­stich in unmittelbarer Nähe des Ausstell- uugspalastes vor Anker gehen lassen wird.

Hoffentlich ist nicht etwa ein Berliner Hauswirth zum Capitain ernannt werden, da wir sonst gewillt sind, vor diesen Schis­sen als vor Piraten und Sklavenschiffen ernstlich zu warne,,. (B. W.)

(Was ein Spatzennest werth ist?) Der Thüringische Thierschutz-Verein bringt fol­gende Ansprache: Lieber Landmann! Dein Junge nimmt aus Langeweile ein Vogel­nest, Grasmücken-, Spatzen-, Rothschwanz- nest oder ein anderes, gleichviel von welchem der obengenannten Bögelchen, sei es mit Eiern oder mit Jungen aus. Jedes dieser Jungen braucht täglich im Durchschnitt etwa 50 Stück Raupen und anderes Ge­schmeiß zur Aetzung, die ihm die Alten aus der Nachbarschaft zutragen; macht täglich 250 Stück. Die Aetzung dauert durch­schnittlich 4S Wochen, wir wollen sagen 30 Tage; thut für das Rest 7500 Stück. Jede Raupe frißt täglich ihr eigenes Gewicht an Blättern u. Blüthen. Gesetzt, sie brauch!, bis sie ansgesreffen hat, auch 30 Tage und frißt täglich nur eine Blüthe, die eine Frucht abgegeben hätte, so frißt, sie in ZO Tagen 30 Obst-Früchte in der Blüthe und die 7500 Raupen in Kompagnie 225,000 Stück solcher Blüthen. Hätte dein Junge das Nest in Ruhe gelassen, so hättest du und deine Nachbarn um 222,000 Stück A-pfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen rc.

Das beste Mittel, um der Auswander­ung nach Amerika mit Erfolg entgegen zu in ten, ist nicht, wie unsere Junker glauben, eine Vermögenssteuer von 5 pCt., welche jeder Deutschlandmüde vor seiner Auswa»- »eruug zu entrichten hätte, sondern besteht darin, daß die feudalen Herrenach Ame­rika gehen. Daun verlieren die Bauern sofort und für immer die Lust, ein Glei­ches zu thun. (B. W.)

Zur Pferdebahn-Chronik. In einem Wagen der Brüsseler Pferde-Eisen- bahn erhob sich kürzlich zwischen zwei alten Damen ein Streit uni das Oeffnen des Fensters. Die Eine behauptete, sie würde den Tod davon haben, wenn der Conduk- teur das Fenster aufmache, die Andere erklärte, sie werde vom Schlaganfalle ge­troffen werden, wenn das Fenster noch länger geschloffen bleibe. Der von beiden Parteien in Anspruch genomme Eonducteur wußte sich weder zu ralhen noch zu helfen, als ein iniliahrender Passagier auf einen rettenden Gedanken verfiel:Machen Sie das Fenster nur ans, guter Freund," sagte er,dann stirbt die Eine; hernach machen sie es wieder zu, dann stirbt die Andere; auf diese Weise werden wir endlich Ruhe und Frieden bekommen."

verschiedene Hühnerkrankheiten, namentlich bei Verwundungen und Entzündungen des Schlundes, der Augen und des Kopfes em­pfohlen. Der wirksame Bestandiheil der Zwiebeln besteht in einem scharfen, flüchtigen Oele, das eben auch die Geschwulst eines Bienenstiches verhindert, wenn es zeitig genug angewendet wird. Man gebe den Hühnern und ganz besonders den jungen, kleingehackte Zwiebeln mit Mehl vermengt, wöchentlich zwei- oder dreimal, soviel als sie verzehren wollen.

Nm Pferden ein schönes glän­zendes Haar zu verschaffen, wird empfohlen, vor Eintritt des Frühjahrs und Herbstes für jedes Pferd wöchentlich 23 mal eine Hand voll Leinsamen in etwa 6 Maß (^9 Liier) Wasser zu kochen und ihnen dies vier Wochen täglich lauwarm zu saufen zu geben. DasHaaren" geht danach leicht und gut von Slalten und die Druse, welchen die Pferde in diesen Jahreszeiten vorzugsweise ausgesetzt sind, wird entweder gar nicht eiutreteu, oder doch bei entsprechender Schonung leicht und gemäßigt verlausen.

Notizen aus dem Eisenbahn» verkehr.

Beim Einfahren der Züge in die Stationen ist es dringend geboten, das; die einsteigenven Reisenden so lange sich gedulden, bis die Ange­kommenen ausgestiegen sind: es ist dies nicht allein der Storungen, sondern auch vielmehr dev eigenen Sicherheit wegen von großer Wichtigkeit.

Jeder 'Versuch zum Einsteigen in einen be­reits in Bewegung befindlichen Zug oder dw Hilfeleistung hiezu, ebenso das Aussteigen aus den Wagen, ehe der Zug völlig siillsteht, ist bei Strafe verboten. ^ , ... .

Während der Fahrt und be,anders wahrend der Bewegung der Bahnzüge ans den Stationen ist es sehr gefährlich, Kops oder Arme rc. durch die Fensterösfnuiigen der Wagen hiiiauszubcugen.

Es ist ferner strenge verboten: falsche Signale zu geben, re,p. nachzuahmen, w. z. B. ühnlicheeiner Tampspseise, oder der Huppe eines Zugmeisters. .

"Das Bahnpersonal ist angewiesen, Ueber- tretuiigen jeder Art behufs Bestrafung zur An­zeige zu bringen. , ^

Ueberhaupt dürste voraiisgehendcii War­nungen des Eisenbahnpersonats um so mehr Folge geleistet werden, weil dadurch mancher Unfall verhütet werden kann.

Die F ahrbitt ete können an dem -vage, für welchen sie gelöst sind und nach dem Bestim­mungsort, auf welchen sie lauten für irgend eine Fahrt benützt werden. ..

Gegenstände, welch- von Reisenden znruck- gelassen und in den Wartsälen, Wagen oder sonstigen Gelassen vorgefijnden werde», sind dein Stations-Beamten oder dem Zugmeister abzu-

^^Die Aneignung solcher Gegenstände von Seiten eines Reisenden ist strenge verboten und wird nach den bestehenden Gesetzen gerügt werden.

Schließlich möchte es sowohl im Alleres,e des reisenden Publikums liegen, als zur Vermeidung von Störungen und schneller Abfertigung an der Kaffe dienlich sein, beim Nehmen eines Billels sich zuvor mit dem bezüglichen (m der Raste­des Schalters verzeichneten) Betrag (rund) oder wenigstens mit theilweise kleiner Münze zu versehen^

Goldksurs der K. Wiirtt. StaMkaffen- Verwaltung.

Friedrichs'dor - . . S fl. S6 kr..

Pistolen - - . ^ 9 st. 38 kr.

20-Frankrnstücke . .. 8 st 19 kr.

Rand-Dukaten .. 5-. st.. 31. kr.

Stuttgart den 18. April 1873..

Frankfurter Courfe vom 16. April. Geldso-rteist.

Zwiebel als H ü h n e r f u t t e r.

In einer englisches Zeitung werden die Zwiebel als gauz vorzügliches Hühncrfutter, sowie als Präservativ- und Heilmittel gegen Redaction, Druck und Perlag von Jak. Pttehsin Neunibürg.

-riedrichs'dor . . Pistolen ....

dto. doppelte . Holland. 10 fl.-Stück Dukaten .... ul warsto

2V-Frankenstücke . . Englische Souvcreigns.

Ruß. Imperiales . . . Dollars in Gold . . . Frankfurter Bankdisconto

S st. 87>/2-SSV-kr. 9- st. 39 -41 kr. 9 st. 3941 kr. S ist 8254 kr. S fl. 83'85 kr. 5 fl. 34 -36 kr. st fl.. 2.0->)-LlV-kr. 11 sst-47 -49 kr. 9 st. 4042 kr. 2 st. 26. -27 kr.

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