ks sei kein sechzigjähriges Vaieriyrz, oas, so hoch klopfend, die Bürgin ihrer Liebe empfange, wäre sie nicht im gleichen Augen­blicke von Freundinnen umringt und mit fortgezogcu worden, um eine Bellona zu sehen, die so eben erschienen, und in wel­cher die plaudernden Mädchen die schöne Ludmilla, die als Sommer nicht mehr zu sehen war, vermulheten.

Der Zauberer folgte unwillkürlich sei­nen Blicken, die an die reizende Clara ge­heftet blieben, und stand plötzlich, ohne eS gewollt zu haben, vor der majestäti­schen KriegSgöttin selbst. Es war dasselbe reizvolle Wesen, das vorhin den Sommer in all' seiner Pracht und Herrlichkeit re- präsentirt, nur stolzer noch hob sich jetzt das Haupt unter dem Silberhelm, höher wogte die Brust unter dem geschuppten Panzer, und die großen, dunklen Augen strahlten brennender in der Gluth einer erhabenen Begeisterung aus den Höhlen der Larve. Sieggewohnt und mit einer Sicherheit, die nur die Ueberzeugung der Unnahbarkeit zu geben vermag, schweiften ihre Blicke über den sie mit immer mehr Ringen umschließenden Kreis der jungen Männer, deren Haltung die Söhne Ma- vor-S' erkennen ließ, wie fern dem Militür- staiide mitunter auch ihre Masken waren; dann aber trat ne, im gleichen Wahne wie Clara, auf ven Zauberer zu uns sprach zu ihm, doch so, daß auch den Anderen keines ihrer Worte entging, mit PalhoS und krie­gerischem Feuer:

Des Janustempels Pforten sind er­schlossen

Auch Dich, Du Heldengreis, ruf' ich in's Feld!

Der Doppel-Adler hebe seine Schwingen

Und überwält'ge Frankreichs stolzen Am!

Mit Lorbeer werd' ich eure Scheitel kränzen,

Wenn ihr die Schmach von Austerlitz getilgt,

Ihr Söhne Austria'S! Es trauern ihre , Töchter,

Daß sie zu Weibern nur ein Weib ge­bar!»

Ein lavier Beifallsruf der kriegslusti­gen Offiziere verschlang das letzte Wort von den schönen Lippen der Göttin.

Es lebe Bellona, die Göttliche, die Hehre! Sie führt uns der Victoria zu!» ertönte es aus aller Munde. Almcuhorst allein fühlte sich in der Seele des Vaters, dessen Nolle er spielte, tief verletzt. Sprach das eine Tochter? Konnte sie jubelnd an den allen Vater, den Todesgeschosseu ge­genüberstehend, denken? Ihm graute vor der glühenden Patriotin mit dem kalten Tochterherzen. War das die Schwester der kindlichen Clara ? doch, wie nahm diese die Botschaft des Krieges, welche Ludmilla-Bellona so unerwartet verkündete aus? '

(Fortsetzung folgt.)

Amerikanische, iri sche, deutsche Gese tzesliebe. Ein Artikel in der,, Ncw- Aork Tribüne» enthält folgende interessante Angaben: In London, das 3,2-20,000 Ein

wohner hat, machte die Polizei im Jahre 1870 im Ganzen 7l,279 Arrestationen, oder nicht ganz 2,2"/n auf je 100 Ein­wohner. In demselben Zeiträume wurden in New-Aork 75,092 Personen von der Polizei arretirt, oder etwas mehr als 8"/-> aus jedem Hundert. Nach Nationalitäten vertheileu sich diese Arrestationen wie folgt: von 475,000 Amerikanern wurden 56,142 oder 5 Es Prozent arretirt; von 202,000 Irländern wurden 34,226 oder beinahe 17 Procent arretirt; von 150,000 Deutschen wurden 7099 oder etwas über 4,35 Procent arretirt. Zu einer Zeit, wo sich das irische Clement in New-Aork so patzig gemacht, dürsten diese Zahlen meist dazu beitragen, einem größeren Publikum die Augen zu öffnen. Nicht nur ist das irische Vnlk im Ganzen genommen das ungebildetste, son­dern es überragt- und zwar gerade in Folge davon jedes andere nationale Element in Gesetzesübertretungen und na­mentlich in Handlungen blutiger Art. Und dieses Element beherrscht New-Dork und sucht auch anderwärts seinen blutigen Thron zu errichten!

In einer heiteren Gesellschaft warf Jemand die Frage auf:Welcher Unter­schied ist zwischen den trauernden Juden zu Babylon und Weinhändlern?» Als Niemand diesen Unterschied zu geben ver­mochte, antwortete der Witzbold folgender­maßen: die trauernden Juden saßen an den Wassern und weinten, während die Weinhändler an den Weinen sitzen und wässern!»

Preist der Lebensbedürfnisse in Stuttgart.

a. d. Wochepinarkt am 12. April:

l Kilo Butter l Kilo Rindschmalz I Kilo Schweineschmalz > Liter Milch 7 Eier für l Kilo Mehl Nro. 1 1 Gans I Ente 1 Huhn 1 Kilo Erbsen 1 Kilo Linsen 1 Kilo Welschkorn I Kilo Wicken 100 Kilo Kartoffel,

1 fl. 12 kr. 1 fl. 20 kr. 52 kr. 5 kr. 16 tr. 18 kr.

1 fl. 12 kr. 54 kr. 14 kr. 14 kr. 8 kr. 8 kr. 4 fl. 48 kr.

1 Kilo Mastochsenfleisch ohne Zug. 56 kr.

mit Zugabe 48 kr.

1 Kilo Schweinefleisch ohne Zug. 52 kr.

mit Vio Zugabe 48 kr.

1 Kilo Kalbfleisch ohne Zugabe 52 kr.

mit Eio Zugabe 48 kr.

3 Kilo Kernenbrod 34 kr.

3 Kilo Schwarzbrod 32 kr.

1 Pr, Wecken wiegen 100 Gramm. 50 Kilo Heu 1 fl. 48 kr.

50 Kilo Stroh 1 fl. 12 kr.

1 Bund 10 Kilo 14 kr,

1 Raumm. Buchenholz 9 fl. kr.

I Raumm. Birkenholz 7 fl. 30 kr.

1 Raumm. Tannenholz 5 fl. 15 kr.

1 Mrktkl. tan. Holz a.Meß 18 fl. kr.

Bemerkuuge n.

I Kilo , . 2 Pfund.

3,ss Raummeter. 1 Marktklaster.

Calw. Frucht-Preise am 5. April 1873.

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die geehrten Leser zur ges. Leachtung!

In Folge erheblicher Zunahme des Blattes, wofür die Redaktion sehr dankbar ist, muß mit Rücksicht auf die rechtzeitige Expedition desselben an die auswärtigen Leser die Schluß-Zeit der Uebergabe von Inseraten künftig präzise eingehalten, resp. für größere Bekanntmachungen auf eine frühere Stunde festgesetzt werden.

Wir bitten deßhalb, je für das nächste Blatt bestimmte Inserate Tags zuvor, spätestens 9 Uhr resp. 8 Uhr Morgens uns zukommen zu löffln, wobei immer noch müiischeusmerih bleibt, wenn frühere Aufgabe thunlich ist, da wir nur in letzterem Falle eine Verpflichtung für rechtzeitige Veröffentlichung übernehmen können.

Obgleich gemäß den Zeilverhältuisfln der Aufwand für die Herstellung des Blattes ein größerer geworden ist, haben wir die Preise für dasselbe nicht eihöhl; wenn wir nun vorerst den Juflratenpreis bei Redaktions-Auskunft ous leicht be­greifliche» Gründen auf 4 kr. per Zeile festzusetzen uns veranlaßt sahen, wird mau dics nur gerechtfertigt finden.

Die Redaktion des Enzthälers.

(Mit einer Beilage: General-Anzeiger für Württemberg Nr. 17.) Redaktion« Druck unv Verlag von sZnk. Me eh in Neuenbürg«,