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arbei'tcr in Süd-Wales für die Eigen- thümer der betroffenen Werke dreizehn und eine halbe Million Thaler beträgt während die Arbeiter an Löhnen über sechs Millionen Thaler verloren haben. Ein lehrreiches Exempel!
In Spanien machen die Carlisten bedeutende Fortschritte. Das „Diario" spricht die Befürchtung aus, daß fämmt- liche kleineren befestigten Plätze den Carlisten nicht werden widerstehen können. Berga ist von den Carlisten genommen; ihre Banden arbeiten mit Petroleum und richten überall die gräßlichsten Verheerungen an.
Miszellen.
Ende.
Des Trunkenboldes
(Von O. Beta.)
(Schluß.)
Sie hatte ihn verlassen. Er knirschte mit den Zähnen und verfluchte den Tag ihrer Geburt, ihren Namen und sie selbst, dis er sie vergaß, bis, wie jede Erinnerung, auch die an sie in ihm erlosch.
Er bettelte sich von Thür zu Thür. Jeder Groschen, den er mildherzigen Leute» durch grobe Heuchelei und Thränen abrang, ging den Weg in den Schnapsladen. Das Arbeitshaus war seine einzige Zuflucht; aber er mied es möglichst und schlief Nachts unter Thorwegeu und hinter Zäunen. Ein Jahr schrill über ihn hin, ein einziges Jahr; aber dieses eine Jahr nahm Alles, was an ihm noch menschlich war, mit hinweg.
Wieder wollte es Winter werden. Eine welke, gebrochene Gestalt, einem Skelett in Lumpen gleich, schlich sich die Landstraße nach Treptow entlang. Rechts war eine Baustelle, links die Spree. Niemand außer dieser Gestalt war weit und breit zu sehen. Die Gestalt schauerte in sich zusammen, zitterud, winselnd, und kroch an einen Hausen Mauersteine rechts am Wege, um dort zu schlafen. Aber sie konnte nicht. Der Frost, der fürchterliche Frost durchbebte ihre klappernden Gebeine und schüttelte sie. Der Mond ging auf und machte den Reif weithin glitzern, und die Gestalt kroch weiter
— nur ein Paar Schritte — bis an einen Baum, dort kauerte sie nieder, die Arme übcreinandergekreuzt und die Knochenhände krampfhaft eingekrallt es war ein Mann; er halte einen langen grauen Bart und große, starre, blaue Augen und winselte Er fühlte es, der Tod kam über ihn, Zoll für Zoll.
Plötzlich schreckte er auf. Es war ihm, als läuteten die Kirchenglockcn in der Ferne
— so hatten sie einst geläutet, als er und Anna getraut wurden — ha — und die HochzeitI Da giug's hoch her! Branntwein
— ohne Ende. — Der Mann schauderte wieder zusammen und winselte. — CS war ja Alles nicht wahr — die gedeckte Tafel vor iym — das Flammenmeer — die feurigen Schsangen — das Glas mit Schnaps — horch! — wer rief seinen Namen? Franz! Franz!
Der Mann schrie in Verzweiflung und hätte seine Brust ^zerfleischt, aber seine
Stimme war heiser und tonlos, seine Hände waren matt und lahm. Er wurde wahnsinnig, er fühlte es wohl.
Er blickte auf. Stöhnte nicht etwas neben ihm? Nein — da lag die Landstraße öde, leer bis in die fernsten Fernen. Ach — es ist elend, so allein sterben müssen!, Er erinnerte, sich, daß Menschen mit dem Kopf gegen die Wand gerannt waren, um solchen Qualen zu entgehen, oder tagelang einen rostigen Nagel geschliffen hatten, um sich die Adern aufzuritzen. Denn was ist der Tod gegen ein endloses Wandern auf der öden Straße — hin und her — un- stät — ziellos!
Ziellos — vor ihm lag die Spree. Schnell! Schnell! ehe sie zusror — ehe das Eis darüber sich breitete wie eine verschlossene Thür — ach, er hatte so viel vor verschlossenen Thüren gelegen — Nächte — lange Nächte — ohne Schlaf.
Er kroch über die Chaussee und über die schmale Wiese, bis an das Ufer. Da war eine Abladestclle, welche die Kohnfchiffer der Mauersteine wegen für den Bau jenseits der Straße errichtet hatten. Der Strom floß vorbei, schmutzig, trübe und träge, und der elende Mann kauerte sich hin und starrte hinein.
Hinter ihm rief es und schrie es, jammerte es und stöhnte es, vor ihm bäumten sich feurige Drachen auf und glühende Augen starrten aus dem Wasser zu ihm empor. Er rang die Hände und wand sich und bebte und krümmte sich, bis er sich mit einem enzsetzlichen Schrei hinabstürzte, in das trübe Wasser.
Er sank und tauchte aus und war wieder bei Verstände — sein ganzes Leben sah er vor sich — Vater und Mutter, Brüder und Schwestern, Weib und Tochter und Söhne — w» waren sie alle —? wo sein Glück —? wo seine guten Vorsätze — ? wo seine Energie —? was war von chm und allen seinen hohen Entwürfen geblieben — ? „Leben?" schrie er, „leben! Hilfe!" —
Zu spät!-
Nach Wochen fanden Holzfäller im Gru- now-Wald einen unerkennbaren Körper. Man senkte ihn ohne Sang und Klang in ein numerirtes Grab, und da ist er mit anderen schon lange verwest und in Staub zerfallen.
Ein geprellter Heirathslustiger. Ein in Berlin sich aufhaltender Wittwer aus der Provinz las die Heirathsofferte einer jungen Wittwe und schickte, wie er selbst sagt, nur des Scherzes halber, seine Adresse ein. Am andern Tog erschien in seinem Hotel-Garni eine zwar nicht mehr junge, aber noch hübsche Dame und prä- sentirte sich als die betreffende Wittwe. Sie entschuldigte die Jnconvenienz ihres unerwarteten Selbsterscheinens damit, daß sie in Lichterfelde bei Verwandten wohne, wo sie ein erstes Zusammentreffen nicht wünsche. Im Laufe des Gesprächs wollte der Herr ein über seine Verhältnisse sprechendes Document vorzeigen und ging des halb in das Schlafkabine!, um es dort aus einem verschlossenen Koffer zu holen, wobei er die Thüre zumachte. Als er nach etwa
einer Minute wieder in das Zimmer trat stand die Thüre desselben offen. Die Dame war verschwunden, aber mit ihr eine goldene Uhr nebst Kette, ein Siegelring und ein Portemonnaie mit 87 Thalern, welche Gegenstände auf dem Tische lagen. Der bestürzte Wittwer sah zum Fenster hinaus nach allen Seiten, rannte selbst auf die Straße, aber die Wittwe war nirgends zu rblicken. Der Herr will das räthselhafte Verschwinden sich nur dadurch erklären, daß die Entflohene bei irgend einem der Hausbewohner einen Versteck gefunden habe.
Der Kartoffelbau nimmt wie alljährlich um diese Zeit, so auch jetzt wieder in sofern die Aufmerksamkeit der Landwirthe in Anspruch, als es sich um die Anpflanzung dieser oder jener besonders lohnend sein sollender Lorten handelt. Da werden denn so viele alte und neue Sorten unter oft wunderbar klingende» Namen empfohlen, so daß der Lanbmann gemeinhin nicht weiß, was er eigentlich ihun soll und bevor er einen Fehlgriff macht, lieber alles beim Alten läßt. Unter solchen Umständen ist vor Allem das fest zu halten, daß es an guten und reichtragenden Kartoffelsorlen nicht fehlt, daß aber die einzelnen Sorten, und gerade die besten am meisten Neigung zur Ausartung haben und daß der zeitweilige Wechsel mit den Setzkartoffeln neben entsprechendem Kul- turvcrfahren eines der vorzüglichsten Mittel ist, den Kartoffelertrag auf einer lohnenden Höhe zu erhalten.
Die Berichte über den Stand der Wintersaaten erfolgen zwar bis jetzt noch spärlich, allein so viel läßt sich doch überblicken, daß im Ganzen die Ueber- winterung gut gewesen ist. Der Raps hat sich in Folge des fast gänzlichen Mangels an Frost beinahe in derselben Bestockung und Stärke erhalten, wie er in den Winter kam. Tritt nicht ein unvorhergesehener Witterungsumschlag ein, so darf erwartet werden, daß er frühzeitig genug in die Blüthe tritt, um von den Zerstörungen der Rapskäser verschont zu bleiben. Ein reicher Ertrag darf dann ohne Zweifel erwartet werden. — Auch das Wintergetreide hat sich durchgängig gut erhalten, und zeigt nur da Blosstellen, wo man nicht genugsam auf die Vertilgung der Mäuse bedacht genommen hat. Nur aus Holland wird bis jetzt über sehr gelichteten Stand des Weizens und des Roggens Klage geführt.
Die „Bristol Post" läßt sich allen Ernstes aus Sheffield erzählen, Mr: Wright habe für Kohlen einen Ersatz gefunden, den man in beliebigen Quantitäten anfertigen kann. Durch eine Erfindung kann Luft als Brcmi- und Heizmaterial benutzt werden. Er läßt atmosphärische Luft durch eine geladene Batterie gehen und erhält auf diese Weise ein Gas, das Heller als Kohlengas brennt und, wenn es mit Luft vermischt wird, eine Hitzkraft hat, welche Kupferdrath schmilzt. 1000 Cubikfuß dieses Gases würden nur 5 Sgr. kosten. Herr Wright hat sich auf seine Erfindung für Heizung und Beleuchtung bereits ein Patent geben lassen.
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