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strengungen gelang es indessen, dieselbe soweit zu stützen, daß vorerst jede Gefahr beseitigt ist. (Bad. Landes;.)
Pforzheim, 2. Jao. Wir sind zu der Mittheilung ermächtigt, daß Hr. Moritz Müller Sen. zum Ehrenmitglieds und Meister des freien deutschen Hochstifts für Wissenschaft, Kunst und allgemeine Bildung ernannt worden ist. (Pforzh. Beob.)
Württemberg.
Neuenbürg, 3. Jan. Heute früh sind die heurigen Rekruten des Bezirks in ihre Garnison Stuttgart abgerückt. Wir vermißten gerne das bei solchen Anlässen schon üblich gewesene wüste Geschrei. Die jüngsten großen Kriegs- Ereignisse sind in noch zu frischer Erinnerung als daß man nicht den schönen Beruf des Wehrstandes in seinem wahren Werth höher zu schätzen wüßte; wir begrüßen darum diese geordnete Art des Abmarsches als einen erfreulichen Fortschritt der Gesittung und rufen den jungen Soldaten ein freundliches Lebewohl nach.
MisMen.
Der armen Wittwc Wrihnachtsrcise.
Eine Erzählung, vielleicht für Alt und Jung.
(Aus dem „Volksblatt für Stadt und Land".)
(Schluß.)
Aeugstlich gespannt sah der Gutsbesitzer den Landrath an, da nahm dieser aus seinem Schreibtisch eine Brieftasche, öffnete sie langsam und zog einen Brief heraus, den er dem Freunde bot. Dieser las bestürzt die Aufschrift von einer wohlbekannten Hand, nahm den Brief und wendete sich zu dem Licht; das Blatt zitterte ein wenig in seiner Hand und dicke Tropfen fielen, als er geendet hatte, aus seinen Augen auf den Boden. „Wie kommen Sie zu diesem Brief?" fragte er dumpf.
„Ein ehrlicher Fuhrmann brachte ihn mir in dieser Brieftasche, die er in seinem Wagen im Stroh gefunden hatte."
„Sie sprechen in Räthseln."
„Das Leben ist eben räthselvoll", fuhr der Landrath fort, „aber zuletzt finden wir die Lösung doch in der Liebe Gottes. Das müssen wir festhalten."
„Ein Passagier hat diese Brieftasche in des Fuhrmanns Wagen verloren?" fragte der Gutsbesitzer.
„Eine Reisende, die er, als sie zu krank zur Weiterreise mar, mit ihrem Kinde im Haidekruge absetzte. Es sind noch mehr Papiere in dieser Brieftasche, der Paß, einiges Geld der Reisenden —" ^
Der Landrath hielt den Paß dem Andern hin; der warf nur einen Blick hinein, dann sprang er auf, nahm seinen Hut und ging zur Thüre.
„Wohin?" fragte der Landrath.
„Zum Haidekrug", sagte jener tonlos, fast schon au der Treppe.
„Warten Sie, mein Freund, ich fahre mit, auch ich habe dort zu Lhun."
Mit leiser Stimme gab der Landrath seinem Sekretär und seinem Diener, die
er Herbeigerusen hatte, einige Aufträge, warf seinen Pelz über und folgte dem Freunde zu dessen Schlitten.
„Du brauchst die Pferde heute nicht zu schonen", sagte der Gutsherr zum Kutscher.
Sobald sie aus der weihnachllich bewegten und belebten Stadt waren, fuhren sie pfeilschnell durch die winterliche Landschaft dahin. Mit leiser, milder Stimme erzählte der Landrath dem Freunde nun Alles, was er wußte, die Anzeige, die der Wirth des Haidekruges ihm gemacht hatte, die inzwischen erfolgte Flucht des Kindes, das, was geschehen war, um dasselbe zu suchen, und dann die erschütternde Aufklärung, welche ihm in seiner Verlegenheit durch die Brieftasche geworden war, die der Fuhrmann ihm gebracht hatte, nachdem er sie eben erst beim Ausleeren seines Wagens im Stroh versteckt gefunden hatte. Der Gutsbesitzer sprach kein Wort, er drückte nur ein paarmal fest des Freundes Hand. So kamen sie in dem Haidekruge an.
Während der Landrath Alles, was noth- wendig war, mit großer Umsicht und Treue besprach und ordnete, kniete der tief erschütterte Bruder an der Leiche der heiß geliebten Schwester und ließ seinem blutenden Herzen, seiner Liebe freien Lauf. Still und in sich gekehrt hörte er dann die Erzählung der mitleidigen Wirthin, richtete immer neue Fragen an sie, die sie mit williger Liebe beantwortete, und drückte ihr dankbar dann die Hand, indem er sie wiederholt bat, ihn und die Seinigen, vor Allem das verwaiste Kind, bald zu besuchen.
In der Morgenfrühe ward die Leiche in einen durch den Sekretär des Landraths herbeigeschafften Sarg gelegt und dann, von den beiden Freunden geleitet, zu der Vegräbnißkapelle gebracht, welche der Gutsbesitzer seinen Eltern gebaut hatte. Dort sollte der Sarg bis nach dem Feste stehen und dann feierlich beigesetzt werden.
Um Mittag kehrte der Gutsbesitzer müde und bleich in sein Haus zurück, woraus ihm lauter Freudentöne entgegenschallten. Das gefundene Kind spielte mitten unter den Kindern des Hauses, von allen gelieb- kost, und fröhlich flogen ihm die blonden Löckchen um das nun wieder rosig angehauchte Gesicht. Mit Innigkeit ruhte der Blick der Hausmutter auf dem kleinen Liebling. Aber wie gerührt und betroffen
flog die liebevolle Frau dem Eintretendcu entgegen, als sie sein Gesicht erblickte, daS die Spuren trug von all dem Erschütternden und Herzbewegenden, was er erlebt hatte.
Am Abend fand dem Willen des Hausherrn gemäß die Christbescheerung feierlich statt und er selbst trug die kleine Waise seiner verklärten Schwester zu dem in Lichtern und Gold herrlich strahlenden Tannenbaum, unter welchem er sie gesunden hatte, und der nun in der Mitte des festlichen Saales stand. Da hob er sie hoch empor und zeigte sie seinem ganzen Hause als sein Christgeschenk, als seiner Schwester Kind, das nun das seine geworden sei, eingereiht in den Kreis seiner eigenen lieben Kinder! Diese jubelten laut, und kein Auge blieb in dem großen Kreise trocken, Wohl fragte die Kleine in all dem Glanz und Glück sehnsüchtig nach ihrer Mutter, aber sie schlang ihre Aermchen fest um des lieben Onkels Wilhelm Hals und hell fiel ihr süßes Stimm- chen in den Chor der klebrigen ein, als er nun austimmle, so kräftig, so andächtig und bewegt, wie er es noch an keinem Weihnachtsabende gethan hatte:
Lobt Gott, ihr Christen alle gleich,
In Seinen! höchsten Thron,
Der heut schleußt auf Sein Himmelreich Und schenkt uns Seinen Sohn.
Heut schleußt Er wieder auf die Thür Zum schönsten Paradeis,.
Der Cherub steht nicht mehr dafür: Gott sei Lob, Ehr' und Preis!
Im Vatikan soll für Thiers folgendes Telegramm zum Absenden bereit liegen: Wölfe im Schafspelz sind uns willkommen, aber einen alten Fuchs können wir selbst in diesem Kostüm nicht gebrauchen. (B. W.)
— Einem Herrn Malassey ist es mit Hilfe eines sinnreichen Apparates gelungen, die Zahl der Blutkügelchen zu bestimmen. Er hat gesunden, daß beiden Säugethieren in einem Kubikmillimeter zwischen 3Vr Und 18 Millionen Kügelchen enthalten sind. Bei dem Menschen sind es durchschnittlich 4 Will., bei der Ziege 18MU. In einem Liter Blut des Menschen wären also 4 Billionen Kügelchen enthalten.
Calw. Frucht-Preise am 26. Dezvember 1872.
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Redaction, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.
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