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Ziehung am 4. Würz 1870.

Erster Preis: Meganter C'Lnspänner mit Pferd, eompLett, Werth 8OO fl.

Riedrigflcr Preis: 5 fl. in Waarcn.

Preis des Looses 1 st. und 1L Loose für ZG st. .

Zu beziehen durch den 03,88l6r ZAOOL°A'

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Ziehung am 20. ds. Mts.

Nur einen Gulden

kostet ein Viertel-Loos zu der vom Staate garantirten großen G e l d v e r l o o s u n g, in welcher 28,900 Gewinne, zum Betrage von 3 Millionen 15V,090 fl. Silber ent­halten sind. Jedes gez. Loos gewinnt. Pläne gratis.

Gnrantirtc echte r ganze 3 fl. 30 kr.

' ' " 1 fl. 45 kr.

viertel - fl. 53 kr.

werden gegen baar oder Nachnahme des Be­trages versandt von

S. RosenblaLL

Gnrantirtc echte ^ ganze

Original-Loose s LL

in Hamburg.

Kronik.

Deutschland.

Württemberg.

* Neuenbürg. Im Jahre 1869 sind in den hiesigen Bezirk ans andern Staaten einge­wandert 29 Personen, ausgewandert 129 Per­sonen. Das Vermögen der Ausgewanderten übersteigt das Vermögen der Eingewanderten um ca. 10,000 sl.

Neuenbürg, 14. Febr. Gestern Abend 10 Uhr traf die Nachricht von einem inGräferi­tz aus en ausgebrochenen Brande hier ein, der je­doch in Kurzem durch die Ortsangehörigen selbst gelöscht werden konnte, so daß die Hilfe der von hier abgegnngencn Mannschaft der Feuerwehr glücklicherweise entbehrlich wurde. Ein kleineres Wohnhaus ist zur Hälfte abgebrannt. ^

Fandwirthschastliches.

Calw, 8. Febr. 1810. Der landwirthschaft- liche Bezirksverein hielt am 2. Februar seiner An­kündigung gemäß eine Wandcrverfammlung in Oberreichcnbach, die, obwohl ziemlich zahlreich aus verschiedenen Orten der Umgegend, auch aus dem Ncuenbürger Bezirke, doch nicht so zahlreich besucht war, wie es der angekündigte Vortrag des Hrn. Pomologen Vosseler von Stuttgart hätte erwarten lassen dürfen. Um so aufmerk­samer lauschten die Anwesenden den beredten Worten dieses Mannes, der seinen seit Jahren im ganzen Lande begründeten Nus als tüchtiger Pomologe auch bei uns bewährt hat, der aber seine gemeinschaftlichen, vom innersten Bewußtsein der Wahrheit getragenen Lehren nur viel öfter dm Baumzüchtern .unseres Bezirkes vorzutragen

Gelegenheit haben sollte. Die Lehren Vofseler's unterscheiden sich in vielen sehr wesentlichen Punk­ten von dem, was der bisher fast ausschließlich als Autorität im Obstbau geltende Inspektor Lucas in Reutlingen seinen zahlreichen Schülern seil 25 Jahren gelehrt und durch diese praktisch über das ganze Land verbreitet hat und es wird aus dem Folgenden leicht Jedermann, der seine Bäume nach Lucas'scher Methode bisher zu be­handeln oder behandeln zu lassen pflegte, die praktischen Unterschiebe zwischen dem Systeme der beiden Lehrer herausfinden. Allgemein aber neigen sich die Baumzüchter, durch die vielen praktischen Winke und Demonstrationen am lebenden und tobten Holze leicht überzeugt mitrasch gewonnener Vorliebe den Vofseler'schen Lehren zu, und in wenigen Jahren werden wir schon vielfach Gelegen­heit haben, die Bäume schon von wciicm nach ihrem Aussehen zu beurtheilen, ob sie «einLucaS" sind, oder «ein Vosseler«.

Die Baumzucht repräsentire ein so bedeutendes Capital, sagte der die Versammlung eröffnende Vereinsvorstand Hr. O.-Amtmann Thym, daß es wohl der Mühe wcrth sei, derselben eine ganz be­sondere Aufmerksamkeit zu widmen und die Wahr­nehmung, daß noch so vieles gefehlt und gesündigt werde und zu bessern sei, habe Len Verein veran­laßt, Hrn. Vosseler zu berufen. Dieser begann sodann seinen Vortrag mit dem richtigen Anfänge, b. h., er zeigte, wie viel daran liege, daß schon bei derAussaat der Kerne m der Baum­schule nicht gefehlt werde; cs sei nicht gleichgiltig, von welchen Sorten die Kerne stammen, sondern nur von harten, raschwachsenden Sorten dürfen sie ausgewählt werden, wenn man lebensfähige Bäume erziehen wolle. Ebenso vorsichtig müsse man bei der Anlage einer Pflanzung in der Wahl der jungen Bäume sein; es sei für unS z. B. ebenso verkehrt, Bäume aus milderen Gegen­den zu beziehen, als Bäume aus Waldungen, Hecken oder Stcinriegeln in Acker- oder Garten- bodcn zu verpflanzen. Jene seien zu reichlich, während diese, weil im Schatten des Waldes oder in dem spärlichen Boden einer Steinhecke ausge­wachsen und auf einmal der freien Einwirkung der Luft preisgegeben, diese nicht ertragen können; außerdem seien sie meistens viel zu alt, weil äußerst mager und darum langsam ausgewachsen, und die seit 1520 Jahren nur an dürftige Nahrung ge­wöhnten Saftgefäffe solcher Hecken ober Waldbäume können die beim Verpflanzen so rasch gebotene reichere Kost nicht verarbeiten, weßhalb der Baum von Anfang an kränkeln, nie aber ein sichtbares Wachsthum zeigen und nie zum Früchetragen kommen werde._ < Fortsetzung folgt.)

Redaktion, Druck und Verlag von I a,k. Meeh in Neuenbürg.