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Im Interesse solcher Personen, die sich gerne bei anerkannt soliden Geldverioosungen betheili­gen, wird hierdurch auf die Annonce der Herren S. Stein decker u. Comp, in Hamburg auf­merksam gemacht. Dieses Haus hatte jüngstens wiederum die bedeutendsten Gewinne ausbezahlt und es ist eine bekannte Thatsache, daß Jeder­mann stets prompt, reell und discret bedient wird.

Kronik.

Deutschland.

Pforzheim, I. März Eine Frage hin­sichtlich des öffentlichen Verkehrs beschäftigt die Bewohner eines Theils unseres Bezirks gegen­wärtig sehr lebhaft. Es ist dies die projectirte neue Eisenbahn, welffe die Städte Eppingen und Breiten mit unserer Hauptbahn in Ver­bindung setzen soll. Die Bewohner des nord­westlichen Theils unseres Bezirkes bemühen sich nun, daß die neue Bahn über Stein geführt und in Königsbach mit der über hier nach Dur­lach führenden Linie verbunden werde, anstatt daß solche erst in Berghausen anschließe. Wir halten die erstere Richtung für zweckmäßiger, da sie über größere Ortschaften führt, eine mehr unmittelbare Verbindung mit hiesiger Stadt herstellt, die wegen ihrer gewerblichen Thätig- keit doch für die ganze Umgegend von Wichtig­keit ist und zudem auch leichter herzustellen sein soll.

Württeinberg.

8 Um der Belästigung durch Hausirer, die insbesondere in den Grenzämtern einen bemer- kenswerthen Grad erreicht zu haben scheint, ent­gegen zu wirken, sind an die OrtSvorsteher neue verschiffte Weisungen ergangen; es sollen nicht bloß die schon ergangenen Instructionen auf's Strengste beobachtet werden, sondern es ist ins­besondere auch darnach zu sehen, ob eine Hausir- erlaubniß bei ihrer Ausübung nicht mit einer Belästigung für das Publikum verbunden ist, welche dann anzunehmen ist, wenn nach der ganzen Persönlichkeit der Hausirer, ihren Mitteln, ihrem Gewerbe oder Waarenvorrathe nicht mit Sicherheit zu erwarten ist, daß sie. ihr Fort­kommen im Inland durch den geordneten Betrieb ihres Geschäftes und ohne Abforderung von Geld, Speise, Kleidung, unentgeltliches Nacht­quartier, finden werden, oder wenn die Hausirer unreinliche oder der deutschen Sprache nicht mächtige Personen sind.

§ Aus Veranlassung des Allerhöchsten Ge­burtsfestes haben Seine Majestät der König den unter dem Protektorate Ihrer Majestät der Kö­nigin stehenden wohlthätigen Anstalten: Maria­berg, Kirchheim, Stuttgart (Nicolauspflege, Olgaheilanstalt, Fraucnverein), Gablenberg, Gaisburg und Wildberg die jährlichen Gaben in gewohnter Weise verwilligt.

Z Allem Anscheine nach wird die Synode mit dem Schlüße der nächsten Woche vertagt, nachdem sie die beiden Gesetzesentwürfe erledigt und damit die ihr gestellte Hauptaufgabe gelöst hat; weitere Vorlagen werden der Synode für diese Session nicht gemacht werden; dafür wird für spätere Sessionen der Stoff benützt, den die Synode in reichlichem Maaße herbeigeschafft.

In Künzelsau wird im Lause des Mo­nats April ein Weinmarkt abgehalten werden.

Ans dem Oberamt Freudeustadt schreibt der Schm. Merkur vom 28. Febr. Eine That­sache, die sich fast mit jedem Tage fühlbarer macht und ernstliche Aufmerksamkeit von Seiten der betr. Regierungen verdient, ist die allmälige Verödung der einst so belebten Mnrgthal- straße und daS Dahinsiechen des hier einst so blühenden Holzhandels. Ein namhafter Theil des Holzverkehrs hat sich vom Mnrgthal weg und der Eisenbahn bei Wilvbad und bei Horb zugemendet; die Erlöse für das Holz bei den Verkäufen im Murgthal und selbst in Freudeu­stadt stellen sich um namhafte Prozente niedriger, als in den der Eisenbahn näher liegenden Re­vieren. Kann das Murgthal schon mit diesen nicht mehr konkurriren, so ist dieß vollends zur Unmöglichkeit geworden gegenüber dem im Roh­ankauf schon viel wohlfeileren Holze ans Ober- baiern und Böhmen, das trotz der weiten Ent­fernungen durch die Eisenbahnen noch weit bil­liger nach Mannheim und Mainz zu verbringen ist, als das Holz aus dem Mnrgthal bei seinem Transport auf der Axe. Kein Wunder, daß die rührige und reich bemittelte Schifferschast von Gernsbach bei der badischen Regierung alle Hebel ansetzt, um dieselbe zum Weiterbau der nun bald fahrbaren Straße Rastatt-Gernsbach durchs Murgthal hinaus wenigstens bis an die württ. Grenze zu bewegen, sei eS aus Staats- oder aus Privatmittcln. Und wohin läßt sich endlich eine zweckmäßige Fortsetzung der Enz- thalbahn anders denffn, als durch eine Verbin­dung mit der einstigen Murgthalbahn entweder bei Freudenstadt oder schon weiter unten ini Murgthal selbst in der blähe der LandcSgrenze, bei Schwarzenberg-Schönmünzach?

Neuenbürg, 5. März. Gestern Abend wurde am hiesigen Mühlwehr ein Kind todt aus dem Wasser gezogen. Es erwies sich als der Zffffährige Knabe eines Arbeiters aus der Lutz'- schen Schneidmühie. Spuren lassen vermuthen, er könnte schon Nachmittags bei der Lohmühle in die Enz gefallen sein.

Ausland.

Paris, I. März. Der Dichter Lamartine ist gestorben. Durch seinen Tod wird ein Sitz in der französischen Academie erledigt. Se­natspräsident Troplong ist ebenfalls heute ver­schieden.

Pforzheim.

Brodtaxe vom 15.28. Februar 1869.

Das Paar Wecken zu 2 kr, wiegt 8 Loth.

Der zweipfündige Laib Halbweißbrod kostet 910 kr. Der zweipfündige Laib Schwarzbrot» aus

Kernenmchl.6'/-? kr.

Der vierpfündige Laib Schwarzbrot» aus Kernenmchl .......... 1314 kr.

Flcischpreise vom 15.28. Februar 1869. Ochscnfleisch das Pfund ....... 18 kr.

Rindfleisch.14l6 kr.

Kalbfleisch.14-15 kr.

Hammclkeisch ......... kr.

Schweinefleisch.. - 18 kr.

Viktualien - Preise:

Das Pfund Nindschmalz kr., Schweineschmalz 28 kr., Butter 32 kr., Unschlitt 12 kr., Lichter 22 kr., Kartoffeln, das Sester 14 kr., Eier,^^Stückff2 kr.

Mit einer Beilage.

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.