lebende Bahnwartswittwe mit ihren 7 Kindern erngehen. Wie wir vernehmen, hat der Verleger den Erzähler der Geschichte benachrichtigt, daß er der Wittwe zn Weihnachten als erstes Geschenk 1200 fl. übergeben könne.
Kronik.
Deutschland.
Berlin, 20. Dez. Die Verwerfung der Adresse in Stuttgart hat hier einiges Aufsehen gemacht, das heute sogar den Nachrichten aus der Türkei die Waage hielt. Die Erklärung Seitens der württembergischen Negierung, daß sie an den Vertrügen festhalten wolle, ist sehr bemerkt worden. Den Südbund werden nun wohl seine letzten vereinzelten Anhänger zu den Todten werfen. (S. M.)
— Bei der mit dem 7. allgemeinen deutschen Feuerwehrtag verbundenen Ausstellung von Feuerwehrgeräthschaften hat die württembergische Industrie sich in glänzender Weise bewährt, indem bei 29 ausgestellten Spritzen mit der Weite des Strahls Magirus in Ulm das beste Resultat mit 103 Fuß rheinländisch mittlerer Weite des vollen Strahls während 1 Minute erzielte; in der Strahlhöhe leisteten das Beste unsere Mitbürger Kurtz und Schuhmann aus Naumburg mit je 88 Fuß; bei den Proben über die in den Fangschlauch pro Mann und Minute gelieferte Wassermenge erzielte das beste Resultat bei 30 Fuß Magirus in Ulm mit 0,688 Cubikfnß, bei 60 Fuß Kurtz in Stuttgart mit 0,437 Cu- bikfuß,
Württemberg.
— Nach der Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, betreffend die Auszeichnung mehrerer Angehöriger des K. Landjäger-Corps ist dem Stationskommandanten Grau von Neuenbürg eine Geldprämie zuerkannt worden.
Ausland.
In Rom ist dem Banditen Gasparone, der 49 Raubmorde eingestanden hat und zum Tode verurtheilt war, das Leben geschenkt worden. Das sieht Rom wieder gleich: die scheußlichsten Verbrecher läßt man laufen, an politischen Verbrechern dagegen wird schonungslos das Bluturtheil vollzogen und notorisch sittenlose Personen erhalten wegen dem Geruch ihrer Frömmigkeit die goldene Rose! _
Miszellen.
(Verbotene Frncht schmeckt am besten.) Dies gilt besonders von Evas Töchtern, wovon auch die Geschichte von Frau Maria Kä- thel zeuget, wie dieselbe Zwiebeln essen lernte. Die Frau Maria Käthel hat gebeichtet, und ist ihr die vom Beichtvater nuferlegte Buße viel zn hart vorgekommen. „Nun," sagt der Pfaff, „eine Buße muß ich Euch aufgeben; woll'n halt a recht geringe aussuchen. Gibt's nit etwa a Speis, die ihr nicht gern esset?" — „Zwiebeln, Hochwürdiger, kann ich unmöglich essen!" — „Gut," spricht er, „Ihr sollet halt sechs Wochen lang kein Zwiebeln essen, das soll Eure heilsame Buß sein!" — Die ganzen ersten acht Tage hatte Frau Käthel keine Zwiebeln gegessen, da gelüstet ihrs aber zu wissen, wie sie doch wohl schmecken. Ei, meint sie, auf Eine wirds ja wohl nicht ankommen; bratet also eine und isset; über eine Weile noch eine; die hat schon besser geschmeckt, und ehe die sechs Wochen um waren, hat sie's so weit gebracht, daß sie ohne Zwiebeln nicht leben konnte. Sie lebt noch, die gute Frau Maria Käthel.
(Ein th eurer Hase!) In Karlsruhe stand am 16. d. M. vor dem Schöffengericht Landwirth Michael Merz von Welschneureuth wegen Wilddieberei. Derselbe war beschuldigt, am 10. Okt. l. I. auf dem Felde bei Welschneureuth mit einer Stange einen Hasen todt geschlagen und solchen sich angeeignet zn haben. Er wurde für schuldig erklärt und auf Gruud des § 651 des Strafgesetzbuchs und des ß 22 des Jagdgesetzes dem Anträge gemäß zu einer Geldstrafe von 10 fl. verurtheilt.
Frankfurter Eoursc vom 16. Dez. Geldsorten. Preußische Kassenscheine . . t fl. 44^/,— 45 kr.
Friedrichs'dor.9 fl. 57 — 58 kr.
Pistolen.9 fl. 48 — 50 kr.
Dukaten ... .... 5 fl. 35 — 37 kr.
20-Frankenstücke .9 fl. 26'/,— 27V,kr.
Englische Sovereigns . . . 11 fl. 54 — 56 kr.
Dollars in Gold ..... 2 fl. 26'/,— 27'/ikr.
KL* Wegen des Christfestes erscheint nächsten Samstag kein Enzthälcr. Dagegen folgt Morgen eine Beilage.
Li«kaö»«g auf den -LaMflker
für das erste und zweite Quartal 1869.
Mit diesem Monat geht das vierte Quartal zn Ende, und sind Diejenigen, welche neue Bestellung auf das erste und zweite Quartal 1869 machen wollen, freundlichst gebeten, solche zeitig aufzugeben; Auswärtige wie gewöhnlich bei ihren Postämtern.
Die Versendung des Enthälers geschieht für den ganzen Oberamtsbezirk in gleicher Weise wie nach auswärts durch die Kgl. Postanstalt. Die geehrten Leser wollen deßhalb ihre Beitellungen unmittelbar bei den Postämtern ihres Postbezirks, also in Neuenbürg, Wildbad, Calmbach, Höfen und Herrenalb machen. Auch können die Postboten solche Bestellungen mündlich an das Postamt bringen.
Der Preis des Blattes ist für Abonnenten innerhalb des Oberamtsbezirks Ist. 12 kr., halbjährlich, außerhalb desselben 1 fl. 20 kr. ohne alle weitere Kosten.
Für Bekanntmachungen der verschiedensten Art ist der Enzthäler sehr zweckdienlich; die nun dreimalige Ausgabe, die erleichterte schnelle Versendung des in fortwährender Zunahme begriffenen Blattes sichern besten Erfolg und kann es dem ferneren Wohlwollen der geehrten Leser mit Recht empfohlen werden.
Die Aedaction.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.