Briggs Mosquito und Rover. Die Matrosen hingen in den Raaen und riefen ihr Hurrah zwischen den Donner der Geschütze hinein.

Die herrliche Bucht mit all' den hundert fest­lich angethanen Booten, mit den weiß gekleideten Matrosen, umrahmt von reich bewaldeten Ufern im Glanz des herrlichsten Maimorgens> dieß soll ein herrlicher Anblick gewesen sein. Auf der Fregatte Gefion war ein zweites luxuriöses Frühstück bereitet, bei welchem Viceadmjral Jach­mann mit der jungen Generalin Steinmetz den Vorsitz führte. Die Fregatte fuhr mit der an­sehnlichen Versammlung in's Meer hinaus nach Friedrichsort und nach Rückkehr wurde auf Bel­levue dinirt und toastirt, und zwar soviel, daß es zu weit führen würde, nur die Namen auf­zuzählen.

Württemberg.

Bekanntmachungen in Postsachen.

Vom 1. Juni d. I. an kommen zwischen Freudenstadl beziehungsweise Schönegründ und Wildbad (über Besenfeld und Enzklösterle) täglich einmalige Postsahrten mit folgenden Kurs­zeiten zur Ausführung, welche auf direkte An­schlüsse an die in einiger Zeit beginnenden Züge der neuen Euzthalbahn berechnet sind: aus Freudenstadt um 5 Uhr 10 M. Morgens, in Schönegründ um 6 Uhr 55 M. Morgens mit der Freudenstadt-Gernsbacher Post, aus Schönegrüud um 7 Uhr Morgens, in Enzklösterle um 10 Uhr 10 M. Vormittags, aus Enzklösterle um 10 Uhr 30 M. Vormittags, in Wildbad um 12 Uhr Mittags, aus Wildbad um 2 Uhr 20 M. Nachmittags in Enzklösterle um 4 Uhr Abends, aus Enzklösterle um 4 Uhr 10 M. Abends, in Schönegründ um 6 Uhr 50 M. Abends, aus Schönegründ um 6 Uhr 55 M. Abends, in Freudenstadt um 8 Uhr 55 M. Abends mit der Gernsbach-Freudenstadter Post.

Die Herstellung von Postfahrten zwischen Wildbad, beziehungsweise Enzklösterle und Al­tensteig wird Vorbehalten.

Gleichzeitig tritt in dem Pfarrdorf Enzklö­sterle eine Postablage in Wirksamkeit, welche dem Postamt Wildbad zugetheilt wird.

Der Bestellbezirk der neuen Postablage be­steht vorerst nur aus dem Pfarrdorf Enzklösterle und der Parzelle Birkenäckerle.

Biberach, 13. Mai. Eine der gemein­nützigsten Anstalten, aus den reichen Mitteln unseres Hospitals errichtet, ist die im vorigen Monat dem Betrieb übergebene öffentliche Wasch- und Badeanstalt. Da sie bis jetzt die einzige dieser Art in unserem Lande ist, so dürfte eine nähere Beschreibung derselben auch für weitere Kreise nicht ohne Interesse sein. Die Anstalt besteht aus einem zweistöckigen Ge­bäude mit Schieferdach und einstöckigem Anbau mit Zinkdach und ist in geschmackvollem Back­steinrohbau ausgeführt. Der neben dem Gebäude befindliche frühere sog. Zwinger (Stadtgraben) ist zu einer freundlichen Anlage mit Boskets, Ruhebänken u. dergl. umgeschaffen. Im Par­terre des zweistöckigen Theiles befindet sich der Eingang, Vorplatz, Bureau, ein geräumiges Wartezimmer für Badende und zwei gesonderte Abtheilungen von je 3 Badkabinetten für das Männer- und das Frauenbad, 2 besondere Ab­

orte, die Treppen und der Maschinenraum. Der Anbau enthält den Waschsaal und den Dampf­kesselraum, das obere Stockwerk ein türkisches Bad mit 4 Abtheilungen, eine Trockenkammer und 2 Bügelsäte mit Vorplatz; im Dachstock befindet sich die Wohnung des Hausmeisters und ein Wasserreservoir. Die Badkabinette sind durch Schieferwände von einander abgeschieden; in je­der Abtheilung ist 1 Kubinet I. Klasse mit wei­ßer Marmorwanne und 2 Kabinette II. Klasse mit schwarzen Marmorwannen. Jedes Badka- binet hat überdieß eine doppelte Donche, näm­lich eine Kopf- und eine örtliche Douche (mit beweglichem Schlauch); das Bad wird in der Wanne selbst durch Einströmen des Dampfes erwärmt. Das türkische Bad enthält ein Aus­kleide- und Ruhezimmer, 2 durch Teppiche ab­geschiedene Schwitzräume und ein Douchekabinet mit entsprechender Einrichtung. Ueberdieß ist die nöthige Vorrichtung zu einen: Dampfbad und zu Inhalationen vorhanden. Der Waschsaal ent­hält 6 Waschständer mit je 3 Kufen, 1 Centri- fuge (Auswindmaschine), 1 Waschmaschine, welche von einer liegenden Dampfmaschine mit 34 Pferdekrüfteu getrieben werden; von derselben Maschine wird auch der in einem der beiden Bügelsüle aufgestellte Kalander betrieben. Die nach dem Plane und unter der Leitung des Bauinspektors Banholzer erbaute Anstalt er­freut sich einer'sehr starken Benützung, und wurde in Folge hievon dieser Tage ein siebenter Waschstand aufgestellt: die Benützung der Wasch­anstalt geschieht dadurch, daß die Waschstände an Privatleute vermicthet werden; die Taxen find, da auf eine hohe Verzinsung des Bauka­pitals nicht gesehen wird, sehr nieder bemessen, und der Nutzen für das waschende Publikum ist ein sehr bedeutender, da neben sehr vielen nicht taxirbaren Vortheilen und Annehmlichkeiten min­destens 50pCt. der Arbeitszeit erspart wird und der an die Anstalt zu bezahlende Miethzins den Aufwand für Brennholz bei Wüschen im Hause nicht übersteigt. Auch die Bäder sind sehr wohl­feil; ein Bad I. Klasse kostet 12 kr., II. Klaffe 9 kr.; im Abonnement zahlen 12 Bäder den Preis von 10 einzelnen Bädern, was eine sehr starke Benützung zur Folge hat, so daß Tage Vorkommen, wo 60 Bäder abgegeben wurden. Nichts desto weniger ist auf eine aus dem Ka­pital zu ziehenden Rente mit Sicherheit zu rech­nen. Wenn von andern derartigen Anstalten in öffentlichen Blättern schon berichtet worden ist, daß sie sich nicht rentiren, so scheint nach den bisherigen hiesigen Erfahrungen der Grund darin zu liegen, daß in jenen meist kleineren Anstalten der hier ausgeschlossene Eigenbetrieb der Wä­scherei durch Annahme von Stückwäsche zur Be­sorgung durch die Anstalt die Verwaltungskosten unverhältnißmäßig vergrößert. Wir wünschen dem gemeinnützigen Unternehmen, an dessen Gründung dem Spitalpfleger Goll hier ein wesentliches Verdienst gebührt, den besten Erfolg.

(S. M.)

Frankfurter Course vom 23. Mai Geldsorten.

Pistolen.9 fl. 49 - 51 kr.

Friedrichs'dor.9 fl. 57 58 kr.

Holländische 10 fl.-St. ... 9 fl. 54 S6 kr.

Dukaten.5 fl. 38 40 kr.

20-Frankenstücke .9 fl. 29 30 kr.

Englische Sovereigns . . . 11 fl. 55 59 kr.

Preußische Kassenscheine . . 1 fl. 43V» 45V,kr.

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.