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ist kein Fall zum Abfluß der Jauche da; um dem Vieh einigermaßen ein trockenes Lager im Stall zu verschaffen, muß übermäßig viel Streu verwendet werden, woraus nur schlechter Dünger entsteht. Die Behandlung des Düngers auf der Düngerstätte und dessen Verwendung liegt sehr im Argen; die Vernachlässigung der Gülle ist in der That ein Aergeruiß, durch deren sorg­fältige Sammlung und zweckmäßige Verwendung am meisten Waldstreu erspart werden könnte. Es fehlt nicht an einzelnen Beispielen von zweck­mäßig angelegten Düngerstätten und Güllenbe­hältern mit Pumpen; allein die Hauptmaste der Bauern nimmt kein Exempel daran; ihr ver­meintliches Recht zum Bezug der Waldstreu aus Staatswaldungen macht sie beinahe blind und unzugänglich für den landwirthschaftlichen Fort­schritt, zumal wollen sie nichts von den Mitteln und Wegen wissen, durch und auf welchen der Bedarf an Waldstreu wenigstens vermindert wer­den könnte.

Es wird wohl behauptet werden dürfen, daß nur durch eine entsprechende billige Ablösung dieser Waldstreu-Bezugs-Rechte von Seiten des Staats Friede herbeigeführt werden kann. Wis­sen die Bauern einmal, daß sie kein Recht wei­ter an die Staatswaldungeu haben, so werden sie sicherlich für den landw. Fortschritt zugäng­licher werden, die Noch wird ihre Lehrmeisterin.

Das Fortbildungswesen und die Feldweg­anlagen wurden von mir in den Vorträgen in gewohnter Weise behandelt. Bezüglich des Fort­bildungswesens steht der Bezirk Neuenbürg hin­ter den meisten Oberamtsbezirken des Landes zurück*). Beschwerliche Winterwitterung, die das nächtliche Zusammenkommen der jungen Leute aus den vielen Theilgemeinden behindert und die viele Fabrikarbeit wurden in den Versamm­lungen als Gründe hiefür angegeben. Da aber immerhin größere Gemeinden und eine Anzahl eigentlicher Bauernsöhne vorhanden sind, um landw. Fortbildungsschulen ins Leben zu rufen, so dürfte doch der mangelnde Sinn hiefür die Hauptursache sein.

Die Besprechungen über die Wirkungen des Knochenmehls und des Mergels gaben zu ver­schiedenen Aeußerungen der Anwesenden Veran­lassung. Die einen rühmten die auffallend gün­stigen Wirkungen des Knochenmehls, während andere keine Vortheile verspürt haben wollen. Bald stellte sich heraus, daß bei der Verwen­dung dieses Düngemittels Fehler begangen wer­den. Bezüglich der quantitativen Anschaffung und Verwendung dieses Düngemittels zeichnet sich der landw. Bezirksverein in Neuenbürg sehr vortheilhaft aus. Um so nöthiger erscheint es, daß die dortigen Landwirthe über die richtige Verwendung und Anwendung desselben eingehend belehrt werden. Es wurde sofort auf die Num­mern 4 und 5 des landw. Wochenblatts vom Jahrgang 1867 hingewiesen, für deren Verbrei­tung der Vereinsvorstand Sorge tragen will. Nach den Behauptungen des Herrn Forstmeisters Waldraff werden im Bezirke häufig Mergellager angelroffen. Meine Aufgabe war es, aus die guten Wirkungen des Mergels bei der Kalklo-

*) Dieß ist nicht ganz richtig, da im letzten Win­ter 8 Fortbildungsschulen mit landw. Unterricht bestan­den haben.

sigkeit des dortigen Sandbodens aufmerksam zu machen. Auch auf die Verwendung des Stra­ßenabraums, der von Kalksteinen herrührt, wurde aufmerksam gemacht.

Bei den Besprechungen über die Schädlich­keit der Flachsseide in den Kleefeldern zumal in den Luzernfeldern in Gräfenhausen und dessen ähnlichen Markungen, beziehungsweise über die Vertilgung dieses mehr und mehr umfichgreifen- den schädlichen Unkrauts, wurde über den Lu­zernbau wo er anwendbar ist und dessen reichlichen Futterertrag gegenüber anderer Fut­terfelder weitere Belehrung ertheilt.

Privatnachrichten.

Herrenal b.

Ich wohne nicht mehr in der Sonne, son­dern vorerst neben der Apotheke.

vr. Richter.

Ein eiserner Kochherd

für eine kleine bis mittlere Familie ist zu ver­kaufen. Wo? sagt die Redaktion.

Wildbad.

Lehrlings-Gesuch.

Einen ordentlichen kräftigen Jungen nimmt in die Lehre

Bäcker Toußaint.

Neuenbürg.

Lehrlinge-Gesuch.

Unterzeichneter nimmt sogleich 2 bis 3 junge Menschen, welche gute Vorkenntnisse besitzen, in die Lehre auf.

Christ. Schwarz,

Steinhauermeister.

Neuenbürg.

Druckumkulalur,

rein und sauber, zu Päckereien jeder Art geeig­net, pfundweise zu haben bei

Jak. Me eh.

Die Lungenschwindsucht

wird naturgemäß, ohne innerliche Medika­mente geheilt. Adresse: vr. 8. UottMLun in Nannkoiin. (Gegenseitig kranco.)

D Meinen geehrten Bestellern auf den H allein ächten weißen

8 Brust-Syrup

Nvon G. A. W. Mayer in Breslau die H ergebene Anzeige, daß die erwartete größere A Sendung eben eingetroffen ist und empfehle Aich solche zur gefälligen Abnahme.

N Neuenbürg, den 1. Mai 1868.

M Carl Büxenstein.

8 In Wildbad G. Luppold.

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Ortggläser d 18 kr. od. S sgr. bet Carl Büxenstein.