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Seitdem hat dieselbe nach der von Hrn. Direk­tor Huber dem Jahresberichte einverleibten Nachweisnng unter dessen Leitung ziemlich nam­hafte Erweiterungen erfahren, indem u. A. die Unterrichtszeit, die anfänglich und im I. 1844 noch nur 19 Stunden per Woche betrug, ans 102'/2 Stunden erhöht wurde und die Zahl der Lehrer von einem auf deren fünf stieg. Die Anstalt besteht aus der eigentlichen Gewerbschule, einem Vorbereitungskurs und einem besondern Kurs für Handelslehrlinge. Die Schülerzahl betrug im letzten Jahre öl9. (S. M.)

Wnrttember a-

Stuttgart, 23. April. Bei dem gestrigen Verkauf von 27 Pferden aus dem K. Privat­gestüt wurde ein Gesammterlös von 9569 fl. erzielt; höchster Preis 860 fl., niederster 53 fl. Der dießjährige Pferdemarkt fiel gegen alles Erwarten gut aus. Die Zahl der zum Verkauf gebrachten Pferde betrug 2127 gegen 1959 im vorigen Jahr; verkauft wurden 1215 gegen 919 im vergangenen Jahr; Erlös 167,498 fl. gegen 106,834 fl. im letzten Jahr, also Heuer 60,664fl. mehr; höchster Preis 1672 fl. gegen 1150 fl., niederster 28 fl. gegen 22 fl., Durchschnittspreis 392 fl. gegen 330 fl. Rechnet man hiezu die Landesgestüts- und die königl. Pferde, so ergibt sich eine Gesammtzahl von 1280 verkauften Pfer­den mit einem Erlös von 191,354 fl. Eine strenge sanitätspolizeiliche Aufsicht auf dem Pferde­markt hat sich Heuer als besonders zweckdienlich erwiesen. (S. M.)

In der Gegend von Ha hingen, O.A. Münsingen, haben nach einer Bekanntmachung des dortigen Oberamtsgerichts ein paar Eisen­bahnarbeiter italienischer Abkunft kleinem und größerem Kupfergeld durch Anwendung von Queck- f silber das Ansehen von Silbermünzen gegeben und als Sechser und 17 V 2 kr.-Stücke ausgegeben.

Stuttgart, 23. April. Dem Vernehmen nach hat sich die seit Anfang der fünfziger Jahre bestandenewürttembergische Handelsgesellschaft" als Gesellschaft aufzulösen in der jüngst stattge­habten Generalversammlung beschlossen. Es ist dagegen alle Aussicht vorhanden, daß das Ge­schäft als Einzel-Firma sortgeführt werde.

In dem evangel.Kirchen- und Schulblatt" finden wir folgende Bitte des Jugendgeistlichen, des Herrn Helfers Neefs:Bei herannahender Confinuation erlaube ich mir wieder an die ver-

ehrlichen (evangel.) Pfarrämter die ergebenste Bitte zu richten, solche consirmirte Söhne, welche in Stuttgart in Lehre und Arbeit eintreten, ge­fälligst dem Jugendgeistlichen übergeben und die betreffenden Schreiben an das Hospitaldiaconat III. (Stuttgart) richten zu wollen." Unter ver­schiedenen Einrichtungen, die bestimmt sind, Seele und Leib vor der Verderbnis) zu wahren, ist auch die Lehrlings-Herberge zu nennen. Dort finden 53 solche junge Leute, die nicht Kost und Wohnung bei ihren Geschäftsherrn haben, eine sehr billige Aufnahme (Wohnung per Tag 3 kr., Frühstück, Mittagessen, Abendessenzusammen 15 kr.) Wenn alle Plätze besetzt sein sollten, können sich junge Leute vormerken lassen. (W. C.)

Wie wir hören, hat sich in Friedrichs- Hall die Nothwendigkeit einer beträchtlichen Er­weiterung der Betriebsmittel herausgestellt. Es scheint sonach der Absatz von Steinsalz mit der Einführung der neuen Art der Besteurung und der Aufhebung des Monopols beträchtlich gestie­gen zu sei». (W. C.)

Nach demD. V." hat die Anstalt der barmherzigen Schwestern im vergangenen Jahre prosperirt, sie findet mehr und mehr Eingang.

In Eßlingen hat man eine unvermuthete Milchvrsitation vorgenommen und da hat sich die nicht mehr ungewöhnliche Erscheinung ergeben, daß viel theilweise sehr geringe Milch zu Markt gebracht wurde. Der Gemeiuderath hat daher beschlossen, daß die Verkäufer von schlechter Milch nicht nur bestraft und ihre Milch konfis- zirt, sondern auch ihre Namen künftig veröffent­licht werden sollen.

Der württembergische Thierschutz­verein gibt den Bauern folgendes Re­ch enerempel auf Ein junger Vogel braucht im Durchschnitt 50 Raupen täglich zu seiner Er­nährung, also monatlich >500. Jede Raupe frißt täglich ihr eigenes Gewicht an Blättern. Wenn man auch nur eine Blüthe auf Jede rechnet, so sind dies 45,' 00 Blüthen im Monate, welche die >5,000 Raupen vertilgen würden. Eine Vogel- familie mit fünf Jungen würde also 7500 Rau­pen vertilgen und 225,000 Blüthen in einem Mo­nat erhalten, d. h. 225,000 Aepfel oder Birnen, die aus den Blüthen entständen. Wie aber, wenn die Raupe 10 Blüthen statt Einer vertilgt?

Calw. Notizen über Preis und Gewicht der verschiedenen Getreidrgattungrn nach dem Schramicn-Ergcbniß vom 4. April 1868.

Quantum

Gattung

Gew

höchstes

cht per Simri mittleres ^ niederstes

Pt

höchster

-eis per Sii

mittlerer

uri

niederster

Psd.

Pfs.

Psd.

f>.

kr.

fl-

kr.

fl-

kr.

1 Siiuri . .

Kernen . . .

33

32

30

2

2

46

2

35

Dinkel . . .

19

17

17

1

10

1

1

1

1

,,

Haber . . .

20

1

Roggen . . .

31

.-

.

2

12

Gerste . . .

--

29

I

54

. .

Bohnen . . .

36

2

36

. .

Linsen . . .

40

2

24

Erbsen . . .

37

2

42

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- .

Wicken . . .

35

1

45

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh ü> Neuenbürg.