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Baiern 4,823,606, Sachsen 2,426,193, Würt­temberg 1,778,479, Baden 1,434,699 Einwoh­ner. Von Hessen sind beim nordd. Bnnd 257,899, außerhalb 565,745 Einwohner. Dann kommen der Reihe nach Mecklenburg-Schwerin mit 560,732, Oldenburg 315,936, Hamburg 306,507, Braun­schweig 301,966, Weimar 282,165, Anhalt 197,050, Meiningen 181,483, Gotha 164,527, Altenburg 141,399, Lippe-Detmold 112,062, Bremen 111,411, Meckleuburg-Strelitz 99,433, Reuß j.L. 88,012, S chw arzburg-Rudolstadt 75,149, Schwarzburg-Sondershausen 68,076, Waldeck 57,509, Lübeck 49,183, Lauenburg 48,567, Reuß ä. L. 43,889, Schaumburg-Lippe 31-814 und die preußische Besatzung in Mainz 8,697. Die letztere, Laueuburg und Waldeck zu Preußen gerechnet, erhält dieser Staat 24,079,971 Ein­wohner.

In einem Artikel über den Ausfall der Zollparlamentswahlen in Süddeutschland kommt die Provinzialkorrespondenz in ihren An­schauungen über das Gesammtresultat zu einem günstigeren Ergebniß als man es nach den württemb. Wahlen von nationaler Seite bis jetzt zu erwarten wagte, und resumirt darüber: Das Volk in Süddeutschland hat sich hienach in allgemeiner freier Abstimmung seiner Mehr­heit nach für ein aufrichtiges Zusammenge­hen mit Norddeutschland, theilweise sür den Ein­tritt in den norddeutschen Bund erklärt. Die vereinigten Widersacher Preußens dagegen haben ungeachtet der Ausbeutung populärer Vorurtheile und Leidenschaften eine Mehrheit der Stimmen für sich nicht zu erringen vermocht. Dieses Ergebniß ist dazu angethan, die Hoffnungen der Patrioten in Bezug auf die weitere Entwickelung der nationalen Einigung zu bestätigen und zu erhöhen. Wenn die Kraft des nationalen Geistes sich schon bei diesen Wahlen kaum 18 Monate nach einem Kriege, in welchem Preußen und Süddeutschlaud sich feindlich gegenüber standen, siegreich bewährt hat, wie sollte nicht das be­vorstehende gemeinsame Wirken und Schaffen für das Vaterland dazu dienen, die Gemüther immer mehr zu versöhnen und zu einigen! Die südd. Abgeordneten und die süddeutsche Bevölkerung werden sich bald durch die That überzeugen, daß es sich zwischen dem deutschen Norden und Süden nicht um Herrschen und Dienen, nicht um das Aufgeben heiliger Güter handelt, son­dern um ein einiges Streben nach einer freiheit­lichen Entwicklung aller Kräfte und Gaben des deutschen Volkes zu gemeinsamer Wohlfahrt, Ehre, Würde und Macht."

In Niefern bei Pforzheim sind seit einigen Wochen die Blattern ausgebrochen.

Württemberg.

Bekanntmachung inPostsachen. Die Postentfernuug zwischen Herrenalb und Ettlingen Ort (Bad.) ist auf 2W Meil., zwischen Herren­alb und Ettlingen Bahnhof ist auf 2°'/^ Meil. zwischen Herrenalb und Karlsruhe ist auf 3 W Meil. festgesetzt worden, was hiemit bekannt gemacht wird.

Vermöge höchster Entschließung vom 14. d. M. haben Seine Königliche Majestät die evangelische Pfarrei Birkenfeld, Dekanats Neuenbürg, dem Pfarrer Neitter in Breiten­berg, Dekanats Calw, gnädigst übertragen.

Die anläßlich der neuen Gerichtsverfas­sung neu zu besetzenden Stellen von Obertribu- nalräthen,. der Vorstände der Kreisgerichtshöfe und' der Kreisstrafgerichte sind im Staatsanzeiger vom 17. April mit einem Meldungstermin von 14 Tagen zur Bewerbung ausgeschrieben.

- Am 1. Mai wird in Tübingen die Wan- dervcrsammlnng der württemb. Bienenzüchter abgehalteu. Sie wird unter anderen Gegen­ständen auch die Resultate der Bienenzucht in verschiedenen Landesgegenden im Jahre 1867 behandeln.

Stuttgart, 17. April. Dem Vernehmen nach steht die Veröffentlichung der Instruktion zu dem Gesetze betreffend die laudständischeu Wahlen der Städte und der Oberamtsbezirke binnen Kurzem bevor. (W. C.)

Der Gedanke eines Normal-Lehr­planes für die Volksschulen, wie er aus dem. K. Cult-Ministerium hervorgegangen, beginnt Fleisch und Blut zu gewinnen, ja er existirt schon, wenn auch nur als ganz vorläufiger Entwurf und wenn zunächst auch nur für die zahlreichste Gattung der Volksschulen für die einklassige Volksschule bemessen. Dieser Nor­mal-Lehrplan hat, wie wir hören, den Zweck, festzustelleu, wie viel Zeit dem einzelnen Unter­richtsstoffe zugewendet werden soll und welcher Grad der Ausbildung in jedem Fache am Schluffe der Schulzeit und auf den einzelnen Altersstufen zu erreichen sei; damit sollen Winke und Anlei­tungen zur zweckmäßigsten Behandlung der ein­zelnen Lehr-Aufgaben verbunden werden. (W.C.)

Nach demD. V." ist am Ostertag in Friedrichshafen ein Gepäckträger, der vor unge­fähr zehn Wochen auf dem Bahnhof von einem herrenlosen Hündchen, das er fing, leicht in die Hand gebissen wurde, in den kräftigsten Man­nesjahren an der Hundswuth gestorben.

Oesterreich.

Wien, 13. April. Der Cultus- und Un­terrichtsminister v. Hasner leidet an einer Handgelenkentzündung. Unsere Glaubensfana­tiker erblicken darin eine Strafe Gottes, weil diese Hand das Dekret unterzeichnet hatte, wel­ches den hochwürdigen Vätern der Gesellschaft Jesu das Lehramt an den Staatsgymnasien in Feldkirch und Ragusa entzog. Zufälliger Weise ist aber die leidende Hand die linke; doch bleibt den Jesuitenfreunden immer noch die fromme Hoffnung, daß auch die rechte Hand des Mini­sters heimgesucht werde, wenn er, die Warnung von oben nicht beachtend, die Unterzeichnung konkordatswidriger Verordnungen fortsetzt.

Ausland.

Am 22. März, am Geburtstag des Königs von Preußen, fand in Alexandria die feierliche Grundsteinlegung zum neuen Konsulatsgcbäude des norddeutschen Bundes statt, wobei Generalkonsul Theremin eine sehr patriotische Rede hielt.

Baltimore, 24. März. Noch nie viel­leicht ist ein deutsches Schiff in einem amerika­nischen Hafen mit solcher Auszeichnung, mit solchem Enthusiasmus empfangen worden, als das Dampfschiff Baltimore, durch welches die neue Dampferliuie zwischen Bremen und Baltimore eröffnet wurde. (S. M.)

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.