8 MunätzrliArs NiMm^! !
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A Geehrter Herr Gräuel! ?
?'. Ich ersuche sreundlichst um eine weitere - L Flasche des '
tz Weißen Brnst-Syrnps^)
von G. A. W. Mäher in Breslau u. zwar ^ ä 15 Sgr. Der Erfolg grenzt, wenn eS K so fortgcht, in der Lhnt an's Wunderbare. -A Achtungsvoll ergebenst!
M Ballenstedt den 3. Febr. 1867.
^H. Klingsohr, Niajorin. ^
A 1°) Depot in Neuenbürg bei C.
Kr Büxcnstcin, in Wildbad bei G. Luppold.
N e uenb ü r g.
Heftige Zahnschmerzen
beseitigen sofort die berühmten
lootti-Hcks-vi'ops.
Origgläsei ä 18 kr. ob. 5 sgr. bei
Carl Büxenstein.
Neuenbürg..
Amts- und Termin-Kalender für Kanzleien,
insbesondere die Ortsvorsteher, Rothsschreiber und Ortssteuerbcamke des'Königreichs Württemberg auf das Jahr 1868 von Fr. Frisch. Bon dem K. Ministerium des Innern für zweckmäßig erklärt und von vielen K. Qberämtern zur Anschaffung auf Gemeiudekosten empfohlen.
In Commission noch bis 31 d. M. zu haben für 27 kr. bei Jak. Mceh.
Kronik.
W li r t t e m borg.
Stuttgart, 22. Dez. Noch vor Weihnachten wird auf den Tisch des Hauses der Stände niedergelegt werden: die revidirte Verfassung, die sich insbesondere auf eine veränderte Zusammensetzung der Landesvertretung bezieht; das neue Wahlgesetz, das das allgemeine und direkte Wahlrecht niit geheimer Abstimmung bringt; in den letzten Tagen der abgelaufenen Woche hat das Gesetz, das die Verwaltung des Departements des Innern neu zu gestalten bestimmt ist, die dasselbe als Entwurf sanktiouirende Unterschrift Sr. Majestät des .Königs erhalten. — Auch von Seiten des K. Knltministeriums sind alle Vorbereitungen getroffen, um zwei Verordnungen noch vor Ablauf des Jahres zu publi- ziren; die eine betrifft die Einführung einer Landes-Spnode in der evangelischen Landeskirche, die andere betrifft die Stellung des Kultministeriums bei inneren Kirchenangelegenheiten. Die Verordnungen tragen, wie wir hören, bereits die Unterschrift Sr. Mas. des Königs. — Endlich ist auch von Seiten des K. Ministeriums für die Verkehrsanstalten eine Verordnung bezüglich eines veränderten Postbetriebs zu erwarten; dieselbe hat bereits den K. Geheimenrath passirt.
Herrenberg, 19. Dez. Am 15. d. M. hat der hiesige Gewerbevcrein die Sonntag Skese- schule, deren Besuch kostenfrei ist, für Arbeiter
und Lehrlinge wieder eröffnet. Der Gewerbe-?- lcseverein hat seine Bibliothek vermehrt durch Anschaffung von 90 Werken klassischer Sch'rist-- steller. ,
Roth am See, 18. Dez. Vorige Woche wurde auf dem Jagdbezirk Langenburg ein Wolf erlegt. - ^
Miszellen.
Wäek'er oder Wecker.
Nach cincr wahrcn Begebenheit erzählt.
(Fortsetzung.)
Unter Scherzen und Lachen drängte man sich um das Orakel, das in wunderlichen Figuren und Gestalten, die das erkaltete Metall annahm, seine Offenbarungen kund that. Bald war cs ein Baum mit zartem Laub, bald eine Kirche, bald ein Schiff, das zum Vorschein kam, meistentheils aber unförmliche Klumpen, welche keiner Deutung fähig waren. Die Phantasie mußte fast immer bei der Erklärung das Beste thun, und es fehlte natürlich nicht.ap heiteren Scherzen und Witzen, bei denen sich der alte Herr wie gewöhnlich besonders hervorthat. Manche Anspielung wurde gemacht, manch schlecht behütetes Geheimnis' unter Lachen und Erröthen verrathen Die jungen Mädchen zischelten ' ustd kicherten, die Männer stießen sich gegenseitig an, und die Frauen brauchten sich nur anzusehen, um sich höchst interessante und kuriose Geschichten zu erzählen. Da hatte ein unverheiratheterHerr eine Wiege gegossen und wurde darum aufgezogen; dort hatte ein Mädchen, daö mit einem Cavallerie- offizier bekannt war, ein ziemlich gelungenes Pferd mit Zaum und Sattelzeug erhalten. Selbst, wo die Figuren eben nicht zu den Persönlichkeiten paffen wollten, suchte man so. lange daran herum, bis man gefunden hatte, waö man wünschte, und der dabei entwickelte Scharfsinn war in der That höchst wunderbar. Endlich war auch die Reihe an Annchen gekommen. Obgleich ihr Herz noch frei und gänzlich ungebunden war, zitterte ihre Hand doch merklich, als sie den verhängnißvollen Löffel über dem Feuer hieb. So stand sie in holder Befangenheit, von der rochen Gluth beschienen. Ein eigenthümliches Bangen hatte sie erfaßt; fast schien cs ihr vermessen, daö Schicksal um die Zukunft zu befragen, und ihre Augen schauten träumerisch in die Flammen und auf das Blei, welches allmählig zu schmelzen begann. Mit raschem Guß schüttelte ssie das flüßige Metall in das kalte Wasser, welches darüber zischend zusammenschlug. Aennchen zögerte, die Figur heraus- zuheben. Neugierig drängte sich die Schwester herzu. «So sieh doch nach," sagte sic, «was Du gegossen hast.« — «Ach ! ich fürchte mich," cnt- gcgnete das Mädchen — «Sei doch nicht kindisch!" rief die Frau, und griff in die Schüssel, aus der sic das geschmolzene Blei hevorlangte, um es ihr hinzureichen; Annchen wagte es kaum anzurühren. „Laß doch sehen, was Dir bescheert ist," fragte lachend der Schwager. Das Mädchen hatte noch keinen Blick auf die Figur geworfen, ihr war zu Muthe, als ruhte das Geschick ihrer Zukunft in der kleinen Hand. „Nun Annchen! zeigen Sie uns Ihren Schatz," lachte der Alte, „oder wollen Sie ihn für sich allein behalten?
(Fortsetzung folgt.)
Redaktion, Druck und Verlag vou Jak. Mceh in Neuenbürg,