Ausland.
— Der „Oberrh. Cour." schreibt: In Zürich tritt die Cholera drohend auf, am Unterrhein hat sie sich ebenfalls gezeigt. Ueberall ergreift man umfassende Maßregeln zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheitspflege. In einer rheinpreußischen Stadt hat man mehrereil Brauern große Vorräthe verdorbenen Bieres weggenommen und unschädlich gemacht.
Kopenhagen, 18. Sept. Der verstorbene Landgraf Wilhelm von Hessen hinterließ außer einer Million Gulden eine Sammlung von 500 Stück Schnupftabaksdosen, welche von ihm selbst täglich in einer bestimmten Reihenfolge benützt wurden; ebenfalls gehört zu dessen Nachlassen- schaften eine große Anzahl von Tuchnadeln, welche in gewisser Reihenfolge von ihm getragen wurden.
Florenz, 27. Sept. Die offizielle Zeitung schreibt: Garibaldi hat den Wunsch ausgedrückt, nach Caprera zurückzukehren; da die Negierung diese Absicht entsprechend der ihrigen fand, hat sie sofort ihre Bewilligung ertheilt. Garibaldi ist diesen Morgen auf einem StaatSdampfcr abgereist. (S. Bi.)
Miszellen.
Die Spritzenprobe.
(Fortsetzung.)
Um jene Zeit war's, als in alt Frisenau kurz nach der Ernte am Helle» Tage ein Feuer ausbrach, das bedeutenden Schaden anrichtetc und noch schlimmere Folgen gehabt haben würde, wäre nicht schnelle Hülfe von nah' und fern hinzugekommen. Als die Gefahr vorüber und der Schaden zum Thcil verschmerzt war, dachte der Orls- vorftand ernstlich daran, die Einwohner vor Wiederholung ähnlicher Unglücksfälle möglichst sicher zu stellen und bewilligte eine namhafte Summe Geldes zur Anschaffung einer großen Feuerspritze und der dazu gehörigen Lösch- und Net- tungs-Geräthschaften.
Wegen Lieferung dieser Gegenstände wurde mit Meister Kplhof ein schriftlicher Vertrag abge
schloffen, in welchem die Leistung des Saug- und Pumpwerks, der Durchmesser, den der von der Spritze zu gebende Wasserstrahl haben, die Höhe, bis zu welcher derselbe getrieben werden müsse, die Menge des in einer gegebenen Zeit verspritzten Wassers und ähnliche Vorschriften, sammt den Zahlungs-Bedingungen, genau angegeben waren.
Die Spritze wurde nach einer neuen, vom Hofpumpenmacher als eigene Erfindung in Anspruch genommenen Construktion sofort in Arbeit gegeben.
Der Brand in Alt-Frisenau hatte auch die Neu-Friseuauer gewitzigt. Ohne an sich die traurigen Folgen des Mangels an den uothwendigen Feuerlösch-Anstalten gemacht zu haben, reifte in ihnen derselbe Entschluß, zu welchem ihre Nachbarn eben gekommen waren.
Um ihre Absicht desto vollständiger zu erreichen, setzten sie sich mit den kleineren umliegenden Ortschaften und einzelnen Höfen in's Vernehmen, und schlossen mit denselben eine (Übereinkunft, nach welcher diese zu den Kosten beitragen und auf Mitbenutzung der neuen Einrichtungen einen rechtlichen Anspruch haben sollten.
Alt-Frisenau war katholisch, Neu-Friscnau protestantisch; doch gab cö hier auch einige Katholiken, wie dort manche Protestanten. Die Neu- Frisenauer Katholischen mußten in ihrer Nachbarkirche beichten gehen, die M-Frisenauer Protestanten waren ihrerseits bei ihren Nachbarn eingepfarrt.
Dieser Umstand verursachte manchen Verdruß, nicht selten auch Störungen des gewohnten Friedens und des ruhigen Ganges der ländlichen oder häuslichen Geschäfte.
! Die geistlichen Vorstände sorgten dafür, daß I die beiden Gemeinden, die übrigens in freund- ^ nachbarlichen Verhältnissen lebten, immer wieder ; an ihren Glaubensunterschied erinnert wurden, i den sie ohne den Kanzelstreit ihrer Pfarrer ver- ! gessen haben würden.
Beide Ortschaften waren im letzten Kriege hart mitgenommen. Ihr Boden hatte indcß Alles wieder gut gemacht. Die Erde ist immer mütterlich bemüht, die Thorheiten ihrer Kinder in Vergessenheit zu bringen.
(Fortsetzung folgt.)
Einladung zum Abonnement auf den EnztlMer
für das vierte Kuartal L867.
Mit dem Heutigen beginnt das 4. Quartal, uud find diejenigen, welche neue Bestellung machen wollen, freundlichst gebeten, solche zeitig aufzngeben; Auswärtige wie gewöhnlich bei ihren Postämtern.
Die Redaktion glaubt den 25. Jahrgang dieses Blattes durch eine nun beginnende wöchentlich dreimalige Ausgabe am Besten jubiliren zu können und wird deßhalb dasselbe von heute au je Dienstags, Donnerstags und Samstags erscheinen lassen.
Indem die Redaktion mit diesem Schritte vorwärts theils einem Bedürfnisse abhilft, theils den zu erwartenden veränderten Verkehrs-Verhältnissen jetzt schon Rechnung trägt und eine etwaige Lücke ausfüllt, hofft sie auf freundliche Anerkennung, dem „Enzthäler" ferneren gastlichen Empfang und aufrichtige Unterstützung.
Obgleich es Seitens der Leser wohlwollend anerkannt worden, daß das Blatt billig ist, so soll doch eine nur unbedeutende Erhöhung des Preises und zwar erst vom I. Januar 1868 an eintreten. Für das 4. Quartal 1867 ist derselbe auf 31 kr. im Bezirk und 34 kr. auswärts belassen.
An die geneigten Leser ergeht die Bitte, nicht nur selbst zu abonnircn, sondern auch für- weitere Verbreitung des bewährten dem Verkehr nach innen und außen so nützlichen Blattes zu wirken. Je größer die Abonnentenzahl, desto mehr kann auf die Ausstattung verwendet werden.
Are Kedaktton.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.