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Dobel.

In der Gemeindepflege liegen 200 fl. zum Ausleihen parat.

Gemeindepfleger König. Neuenbürg.

Ein möblirtes, heizbares Zimmer für einen ledigen Herrn ist zu vermiethen.

Wo? sagt die Redaktion.

Kronik.

Württemberg.

Stuttgart. Nach den neuesten Mitthei­lungen der württembergischen Jahrbücher des statistisch-topographischen Bureaus waren am am 2. Januar 1865 in Württemberg 104,527 Pferde, 284 Maulthiere und Esel, 974,917 Stück Rindvieh, 703,656 Schafe, 263,504 Schweine, 35,262 Ziegen und 90,366 Bienen­stöcke. '

Stuttgart. In der kürzlich stattgehabten Generalversammlung der Jugendwehr legte der Gesammtausschuß des Korps den Jahresbericht vor, nach welchem dasselbe gegenwärtig 302 Mitglieder zählt und gegen das Norjahr um 54 zugenommen hat, obwohl allein wegen Abreise 111 Mann aus demselben scheiden mußten. In­teressant war der Nachweis über diejenigen Mit­glieder des Corps, welche in das württember- gische Militär eintraten; im Ganzen waren es deren 68, und zwar 43 Ausgehobene und 25 Freiwillige. Hievon dienten als Soldaten 22, als Unteroffiziere 4, als Offiziersaspiranten 13 und als Fähndriche 26. Außerdem traten drei Mitglieder in die österreichische Armee ein, und wurden in kurzer Zeit als Lieutenants befördert; einer derselben erlag erst kürzlich seinen bei Cu- stozza erhaltenen Wunden. Weitere Mitglieder gingen mit Aufträgen vom Sanitätsverein frei­willig in die Spitäler von Mergentheim, Tau­berbischofsheim und Großrinderseld ab, wo ihre Thätigkeit hauptsächlich die Pflege der Verwun­deten beim Transport, die Vertheilung von Er­frischungen, Lektüren rc. an dieselben, die Füh­rung der Verwundetenlisten, sowie deren Korre­spondenz und die Besorgung der Spitalpost um­faßte. Größere Hebungen und Reisemärsche wurden im Ganzen während des verflossenen Jahres neun ausgeführt. (A. Z.)

Zwei Arbeiter der Gewehrfabrik in Obern­dorf, die Brüder Mauser, haben sich in jüngster Zeit mit Anfertigung eines Karabiners als Hinterladungs-Gewehr beschäftigt und nach eigenem System vollendet. Es wird mili­tärischen Sachverständigen zur Prüfung über­geben werden.

Wildbad. Vieh- u. Krämermarkt: Freitag, den 30. November.

Ausland.

Paris. Die Nordeisenbahn soll am Na­menstag der Kaiserin nicht weniger als 150 Kisten mit Blumensträußen für Ihre Majestät nach Compiögne befördert haben, welche von den Eingeladenen, den Ministern, der Diplomatie, der kaiserlichen Garde u. s- w. gesandt worden waren. Mehrere dieser Sträuße hatten den Werth von 400 bis 500 Franks.

London. Zu der in letzter Zeit ununter­brochenen Folge von Hiobsposten Feuers­brünste , Gruben - Explosionen, Schiffbrüche, Schiffsbrände und Eisenbahnunfülle- kommen nun auch die verheerenden Ueberschwemmungen in mehreren Gegenden Nordenglands.

Die Cholera, die nach allen Anzeichen ihren mörderischen Wanderzug so ziemlich beendigt hat, hört merkwürdiger Weise in den beiden größten europäischen Städten fast zu gleicher Zeit auf. Nachdem die Pariser Blätter vor einigen Tagen denersten Tag ohne Cholera" angezeigt, weist auch der amtliche Bericht in London nach, daß am vergangenen Donnerstag zum erstenmal seit dem dießjährigen Erscheinen der Krankheit kein Cholerafall vorgekommen.

MisMen.

Unter den landwirtschaftlichen Zeitschriften nimmt, unstreitig Ilr. Wilhelm Hamm's Agro­nomische Zeitung einen ersten Rang ein. Sie erscheint zu Leipzig nunmehr seit 22 Jahren und zählt die besten Namen der Wissenschaft und Praxis zu ihren ständigen Mitarbeitern, so: von Liebig, v. Weckherlin, v. Pabst, Or. I. Kühn, Geh. Rath I)r. Hart st ein, Frhr. v. Gemmingen, I)r. Grouven, H. Jäger, Professor vr. Thaer, Oek.-Rath Or. Rhode, Prof. I)r. Hirzel, vr. Reinsch, PH. Walz, Pros. vr. Fraas, Fallon, v. Tschudi und zahlreiche Correspondenten im Gebiet der aus­übenden Landwirtschaft. Jede Nummer ist reich illustrirt; öfters werden auch merthvolle Beilagen in Stahlstich, Lithographie ec. gegeben. Die Agronomische Zeitung bringt nur Originalartikel; Aufsehen haben in letzterer Zeit dielandwirt­schaftlichen Charakterköpfe" gemacht, Schilde­rungen nach der Natur, welche überall auf Aehn- lichkeit stoßen und fortgesetzt werden. Besonders reich sind auch die Berichte aus allen Theilen der Welt über die gesammten Bewegungen auf dem landwirtschaftlichen und national-ökonomi­schen Gebiete vertreten. Wir glauben den Le­sern, welche sich für diese interessiren, einen Dienst zu erzeigen, wenn wir sie auffordern, sich die Agronomische Zeitung einmal anzu­sehen, um sich selbst ein Urtheil über dieselbe zu gewinnen. Sie ist in jeder Buchhandlung zu haben, auch durch die Post zu beziehen. Ihre weite Verbreitung empfiehlt sie namentlich auch zu Inseraten jeder Art.

Eine der wichtigsten Erfindungen unseres Zeitalters ist die neue Art von Lichtern, welche man jüngst in Cincinnati gemacht und die in Kurzem zum Verkauf ausgeboten werden. Sie übertreffen alle andern Arten an Schönheit, Ge­ruchlosigkeit, Härte und Lichtstoff. Das Licht ist beinahe durchsichtig und zeigt deutlich den Docht, wenn man es an's Auge hält, während daS Aeußere so glatt, wie polirtes Wachs oder Fir­niß ist. Den Hauptbestandtheil bildet das Fett des Schweines. Was den Preis betrifft, so kann es so billig gemacht werden, als jedes an­dere Licht, und bald wird es alle andern Arten, Spermacet, Wachs und Talg, selbst das GaS verdrängen.

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.