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Neuenbürg.

Ich beehre mich hiermit anzuzeigen, daß aus Anlaß der beabsichtigten Wohnsitz- Veränderung meines Bruders Friedrich Meeh derselbe seinen Antheil an dem bisher von uns unter der Firma ,.Meeh'sche Buchdruckerei" gemeinschaftlich betriebenen Buchdruckerei- und Buchbinderei-Geschäfte an mich mit allen Aktiven käuflich über­lassen hat. In Folge dessen hat diese Firma auf,gehört und führe ich seit 1. Juli das Geschäft für meine alleinige Rechnung fort. Die Geschäftsfreunde werden durch besonderes Cirkular benachrichtigt.

Dem gütigen Vertrauen meiner Freunde und Mitbürger halte mich bestens empfohlen.

Den 27. Juli 1865. Jakob Meeh.

Pforzheim.

Empfehlung.

Ferdinand Zehetmayr

empfiehlt sein reichhaltiges Lager in

Giferiwaaren aller Art:

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Schnelle und pünktliche Bedienung wird zUgesichcrt.

Neuenbürg, 30. Juli. Die Wahl zur Bildung der gemäß des neuen Volksschulgesetzcs vom 25. Mai d. I. ins Leben tretenden Orts, sch ulbehörde ist in der letzten Nr. d. Blis. auf Montag den 7. August anberaumt. Bei der Wichtigkeit und dem Einfluß, welche dieses Collegium auf die Angelegenheiten der Schulen künftig hat, und da hiermit die betheiligten Eltern der Schulgemeinde ihre Vertreter er­wählen, wäre sehr zu wünschen, daß die Wahl» handlun., eine dem Zwecke en'svrcchende zahl­reiche Bciheiligung fände. Möchte die Wahl auf Männer fallen, die für die Volksbildung ein reges Interesse bethäiigen, welche weder engherzig noch gleichgültig in Schulsachen sind; auf Männer die insbesondere das nöihige Ver» fländniß dafür besitzen, was den Pflanzstätten kür das Leben: den Schulen, gegenüber den Anforderungen der unaufhaltsam schreitenden Zeit als heilige Pflicht auferlegt ist.

Kronik.

Deutschland.

Das zweite deutsche Bundesschkeßen in Bremen ist vorüber, das dritte wird in Wien abgehalten werden.

In Wiener Blättern findet man noch öfter Einladungen zu gemeinsamen Wallfahrts»

zögen zu diesem oder jenem wunderthätigen Marienbild. Wenn für die meisten lebensfrohen Wiener, die an einem solchen Zuge theilnehmcn, dieWallfahrt" auch nur die Firma, die Maske ist, unter der man eine kleinere oder größere Landpartie unternimmt, so zeugt es doch von einer sehr zurückgebliebenen Bildung, daß dort überhaupt noch von Wallfahrten die Rebe sein kann.

In Preußen fährt die Regierung fort, gegen die öffentliche Meinung anzukämpfen. DaS Ende dcS Kampfes kann nur der Sieg der öffentlichen Meinung sein. Freund und Feind des Regicrungssystems nennt den jetzigen Zu» stand einen unhaltbaren und abnormen, Freund und Feind gesteht übereinstimmend zu, daß er nur beseitigt werden kann entweder durch einen Wechsel des Regicrungsiystcms ober durch eine Umwandlung der politischen Ansichten des Vol­kes , die sich durch eine andere Landcs-Neprä» sentaiion kund geben müsse.

Pforzheim, 28. Juli. Die Reklama« tionen der hiesigen Handelskammer betreffs günstigerer Eisenbohnanschlüsse für unsere Stadt, hat vorderhand den Erfolg gehabt, daß der Fahr- postkurs l. von Karlsruhe nach Mühlacker, auf der Strecke KarlSruhe-Pforzheim, von Zug 51, welcher erst 8 Uhr 30 Min. Vormittags an» kommt, auf den Güterzug 63, welcher schon um 7 Uhr Morgens eintrifft, verlegt wurde.